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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

April 2022 in Frankreich, die Präsidentschaftswahl geht in die letzte Runde und die Atmosphäre ist gespannt. Die Kellnerin Solène lässt sich durch die Nacht treiben. Sie nimmt Drogen, verletzt Gefühle und verliert immer mehr an Halt.

Kritik

Alle Kandidaten seien gleich, sagt einer der jungen Menschen, die in Donatienne Berthereau spekulativen Skizze studentischer Frustration durch die Stadt driften. Fahles Licht und gedeckte Farben spiegeln die Ernüchterung, die sich schon vor den anstehenden Präsidentschaftswahlen des Handlungsjahres 2022 unter den Figuren ausgebreitet hat. Ist die politische Desillusionierung das Resultat romantischer Enttäuschung, wie sie Kellnerin Solène (Solène Salvat) einerseits spürt, andererseits bei ihren Partner und Partnerinnen hinterlässt, wenn sie sich unvermittelt zurückzieht? Die Regisseurin und ihre Drehbuchautorin Clara Gosslin wissen es nicht. Ihr pessimistisches Porträt atmet den gleichen vagen Missmut über die Zustände, den ihre Charaktere zu empfinden scheinen.

Fazit

Es kann Weltschmerz sein, der die Sinn und Sinnlichkeit suchende Protagonistin Donatienne Berthereaus schemenhafter Skizze politischer und sexueller Unbeständigkeit umtreibt. Oder einfach Langweile und Überdruss, wie sie der formlose Kurzfilm ausstrahlt. Die beliebigen Bilder kameradschaftlichen und erotischen Zusammenseins verstecken hinter der gleichgültigen Fassaden einen moralistischen Fingerzeig. Der sieht eine puritanische Parallele im Verzicht auf traditionelle Monogamie und der fehlenden Begeisterung für aktive Beteiligung an Demokratie. Ein zugleich voyeuristischer und moralistischer Blick herab auf die Jugend.

Kritik: Lida Bach

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