5.7

MB-Kritik

Skyfire 2019

Action, Drama, Thriller

5.7

Joshua Scantland
Alice Rietveld
Wang Xueqi
Hannah Quinlivan
Lingchen Ji
Shawn Dou
Shi Liang
Ryun Yu
Jason Isaacs
Xinmo Ma
Kenneth Ekornes
Tongjiang Hou
Gigi Velicitat
Mickey Anthony
Lawrence de Stefano
Yukee Chen

Inhalt

Nachdem seine Frau bei einem katastrophalen Vulkanausbruch ums Leben gekommen ist, hat sich der Geologe Wentao Li (Xueqi Wang) geschworen, nie wieder einen Fuß auf die Insel Tianhuo zu setzen. Seine Tochter Meng (Hannah Quinlivan) hingegen forscht weiter auf der Insel, in der Hoffnung, zukünftige Vulkanausbrüche besser vorhersagen und die nächste Katastrophe verhindern zu können. Trotz ihrer Warnungen hat der gierige Geschäftsmann Jack Harris (Jason Isaacs) auf dem vermeintlich inaktiven Vulkan inzwischen einen Vergnügungspark eröffnet, der täglich zahlreiche Besucher anlockt. Als Wentao in Sorge um seine Tochter auf die Insel zurückkehrt, bricht der Vulkan erneut aus und ein verzweifelter Kampf ums Überleben beginnt.

Kritik

Selten gab es bislang einen Regisseur, der schon so früh in seiner Karriere seinen Höhepunkt abliefert wie Filmemacher Simon West. Mit Con Air hatte er bereits 1997 (mit seinem Langfilm-Debüt) unglaublich spaßiges und überdrehtes Action-Popcorn-Kino abgeliefert, welches heute noch regelrecht Kultstatus genießt. Danach ging es aber stetig abwärts, bis zuletzt nur noch halbgare B- oder sogar C-Movie Filme wie Stratton oder Gun Shy auf die Zuschauer*innen warteten. Mit Skyfire und einer Expedition nach China (die 2021 mit dem Action-Abenteuer The Legend Hunters fortgeführt wird) sollte sich jetzt das Blatt wenden. Mit einigen namhaften Darsteller*innen aus China – unter anderem Shawn Dou, Hannah Quinlivan und Xueqi Wang – sowie der Unterstützung von Jason Isaacs (Star Trek: Discovery) für den internationalen Markt, sollte ein Katastrophen-Actioner entstehen, der wieder zu altem Glanz führt. Herausgekommen ist zumindest ein unterhaltsames Vulkan-Spektakel, welches sich jedoch nur allzu bekannt anfühlt.

So sind die Zutaten für Skyfire eine Mischung aus bekannten Klischees und Story-Versatzstücken, die zumeist fast jeden Katastrophenfilm begleiten: Ein gieriger Geschäftsmann, der nicht auf die Wissenschaft hört, eine Familie, die durch eine Katastrophe getrennt wurde und mit den Folgen kämpft, eine kleine Liebesgeschichte, die das Überleben würziger macht, und natürlich das Desaster selbst, welches die Protagonisten mit Feuer, Asche, Lavaströmen und Explosionen vorantreibt. Dies wäre indes alles halb so schlimm, würden zumindest die Figuren gut funktionieren: Während Jason Isaacs als Jack Harris kaum etwas zu tun bekommt und nur einen pathetisch fast schon ekligen Moment bekommt, bleiben die anderen eher Abziehfiguren gewohnter Klischees. Zumindest sind sie uns aber niemals so egal, dass wir weiter dem Überleben entgegenfiebern, sodass hier ordentlich Action und Spannung garantiert ist. Überhaupt ist Skyfire immer dann am besten, wenn Simon West ordentlich CGI-Gas geben darf.

Die Action ist indes – anders als der Trailer vermuten mag – ordentlich in Szene gesetzt und funktioniert durch das CGI (bis auf 1-2 Szenen) hervorragend gut. Wenn Feuerbälle den Boden säumen – was zugegebenermaßen etwas zu oft vorkommt –, Rauchschwaden die Sicht nehmen und sich die Lava unnachgiebig durch die Insel frisst, dann wird hier nicht nur Tempo in den Film gebracht, sondern auch durchaus unterhaltsame Action. Schade ist hingegen, dass abseits bekannter Ideen wenig aus der Ausgangslage gemacht wird. Etwas mit dem Auto fahre, hier ein paar Sprünge und da die Flucht vor einer Gaswolke, aber so richtig kreativ agieren die Autoren Wei Bu und Sidney King in ihrer Geschichte nicht. Der Rest ist dann schließlich das 1*1 des Katastrophenfilms, bis wir schließlich das Happy End genießen können. Zumindest ist die Laufzeit angenehm: Nach rund 97 Minuten ist das Spektakel schon wieder vorbei, sodass nur zu Beginn wirklich Längen auftauchen. Für mehr reicht es aber einfach nicht.

Fazit

Regisseur Simon West liefert für "Skyfire" routinierte, solide, aber leider auch wenig kreative Action ab: Hier und da dürfen Feuer und Flamme ein Spektakel entzünden, aber an vielen Stellen bleibt der Film durch gewohnte Konventionen, Klischees, Kitsch oder auch flache Figuren weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Zumindest Action und Inszenierung machen – bis auf einige Ausnahmen – eine gute Figur. Für Fans interessant, alle anderen dürfen gerne noch einmal beim Jahr 1997 anklopfen ("Volcano", "Dante's Peak").

Autor: Thomas Repenning
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