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Inhalt

Tae-soo träumt von einer Karriere in der Anwaltskanzlei, in der er seit Monaten als Assistent auf Probe nur Botengänge erledigen darf. Sein Wunsch scheint zum Greifen nah, als ihm sein Chef eines Tages eine gut bezahlte Festanstellung unter folgender Voraussetzung verspricht: Tae-soo soll innerhalb von nur drei Monaten einen kurz vor der Pleite stehenden Zoo wieder zum Laufen bringen, damit sich ein potenzieller Käufer finden lässt. Da der Zoo mittlerweile fast alle Tiere hat verkaufen müssen und so natürlich keine Besucher anlocken kann, kommt Tae-soo eine verrückte, aber geniale Idee: Die verbliebenen Angestellten sollen in lebensechten Kostümen selbst in die Rollen der Tiere schlüpfen! Der Plan könnte aufgehen, denn wer würde schon unechte Tiere in einem Zoo vermuten?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Schon seit einigen Jahren werden Zoos weltweit durchaus kontrovers diskutiert: Zwischen Artenschutz, Zuchtprogrammen (zur Sicherung des Fortbestandes), Bildungsauftrag und Forschung, gibt es auch oftmals zu kleine Gehege, wenig artgerechte Haltung und natürlich die gierige Sensation der Zuschauer. Gerade letzteres wird in der südkoreanischen Komödie Rettet den Zoo von Regisseur Jae-gon Son auf die Spitze getrieben. Denn während ein runtergewirtschafteter Zoo – wir erfahren allerdings nie warum – im internationalen Finanzgewirr zum Spielball wird, gilt es Sensationen zu erschaffen, um wieder Menschen zu den Tieren zu locken. Im Zweifel eben Tierpfleger verkleidet als Tiere. Doch so sehr die Ausgangslage auch eine aberwitzige Irrfahrt im Comedy-Genre vermuten mag, so liefert der Film eher eine durchaus bodenständige, tragische und am Ende gar wichtige Sicht auf ein ernstes Thema. Gelacht werden darf dennoch viel: Denn spätestens wenn ein Gorilla fröhlich einen kleinen Supermarkt auseinander nimmt, gibt es kein Halten mehr. Und dennoch: Rettet den Zoo ist trotz seiner Originalität sehr bekannte Kost.

Dies liegt schon an der Ausgangslage: Tae-soo (Ahn Jae-hong) ist durch und durch ein Paradebeispiel für einen Karrieristen. Und während er so eine unmögliche Aufgabe annimmt – kurzerhand Direktor eines abgewrackten Zoos ohne Tiere und kaum Personal zu werden – muss er sich selbst und seine Arbeit immer wieder in Frage stellen. Der Film läuft dabei in bekannten Bahnen: Katastrophale Ausgangslage, kreative Lösung und scheinbare Rettung, der große Knall und am Ende Versöhnung. Doch auch wenn Rettet den Zoo keinen Genre-Award für Originalität gewinnt, ist die Geschichte selbst doch einmalig und humorvoll inszeniert. Dies liegt auch an der oftmals eingebundenen Kritik an Gier und Internetphänomen. So kann der Zoo selbst mit Mensch-Tieren zu Anfang nicht gerettet werden, erst als der Eisbär kurzerhand Tanzeinlagen einstimmt und Coca-Cola trinkt – ja, richtig gelesen - gibt es einen Ansturm. Der Werbeeinschub ist allerdings wohl auch nicht mehr als dies, sorgt aber für ein paar Seitenhiebe auf die Sensationslust der Menschen, die kaum noch an Tieren und Wissen zu interessieren scheinen (was das Rüpelhafte Wesen der Besucher erklärt). Das die Finanzriege mit ihren Seelenlosen Anwälten ebenfalls keinen Blick auf die Realität haben, rundet das Spektakel ab.

Am Ende ist es aber weniger die Geschichte die überzeugt, sondern viel mehr die gut aufgelegten Schauspieler, die irrwitzigen Einschübe mit den Kostümen und die Slapstick-Momente. Die typischen südkoreanischen Over-Acting Momente müssen dabei allerdings ebenso akzeptiert werden wie einiges an Leerlauf. Wer jedoch darüber hinweg sehen kann, bekommt nicht nur sehr sympathische und nachvollziehbare Figuren geschenkt, sondern auch ein Film mit dem Herz am richtigen Fleck. Dies betrifft auch die Frage nach dem Zoo selbst. Am Ende offenbart Rettet den Zoo die gewünschte Lösung und bietet sowohl Mensch als auch Tier eine Zukunft. Eine schöne Utopie, allerdings fernab jeglicher Realität, der einen aber dennoch mit einem schönen Gefühl zurücklässt.

Fazit

"Rettet den Zoo" ist eine kurzweilige und sympathische Komödie, die ihr Herz am rechten Fleck hat. Zwar kann nicht jeder Gag punkten, doch Kostüme, Charaktere und die aberwitzige Ausgangslage sorgen dafür, dass sowohl herzlich gelacht werden darf, als auch gegrübelt. Für das Ende des Kino-Lockdown ein guter Auftakt.

Kritik: Thomas Repenning

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