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Inhalt

Die junge Arkie ist kein ganz normaler Teenager: Sie trägt eine Augenklappe, hat einen Tentakelarm und ihr Vater Blister ist ein Riesenoktopus, der die Fähigkeit hat, vertrocknete Pflanzen wieder zum Leben zu erwecken. Weil sich der zwielichtige Wissenschaftler Dr. Maybee diese Kräfte zu Nutzen machen möchte, leben Blister und Arkie zurückgezogen und verborgen auf einer idyllischen Halbinsel weit weg von der geheimnisvollen Stadt des Lichts. Als ihr Versteck durch ein schiefgelaufenes Experiment auffliegt und ihr Vater von Handlangern des Schurken entführt wird, macht sich Arkie zusammen mit ihren neuen Weggefährten Bunniguru und Egg auf den langen und abenteuerlichen Weg in die große Stadt, um ihn zu befreien. Und erfährt dabei auch mehr über sich selbst, als sie gedacht hätte …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die unvermeidliche Leinwandadaption Nathan Jurevicius‘ merkantilen Media- und Merchandise Kosmos ist so ein Film, den man schon aufgrund seiner eigenwilligen Optik und schrägen Gestalten einfach mögen will - vielleicht mehr, als es die kindliche Comic-Verfilmung verdient hat. Nicht nur die stereotype Story um die tentakelarmige Titelheldin (Stimme: Jillian Nguyen, Barons), die auf der Suche nach ihrem entführten Kraken-Adoptivvater Blister (Rob Collins, Limbo) ins Reich des skrupellosen Wissenschaftlers Dr. Maybee (Sam Neill, Assassin Club) gelangt, ist weit weniger originell als es scheint.

Auch das Design der zwischen Fabelwesen und Freak Show angelegten Figuren, deren Wunderwelt voll bunter Bizarrerien aus gutem gewinnträchtigem Grund ein Spielzeugland evoziert, orientiert sich überdeutlich an Tim Burton (Dumbo), Neil Gaiman (The Sandman) und Henry Selick(Monkeybone). Letzter beider Coraline war augenscheinlich das menschliche Vorbild der kleinen Protagonistin. Deren Umbenennung zu Arkie markiert emblematisch die Modifikation der physischen und persönlichen Eigenschaften, die ihren Reiz ausmachen. Ihr Knochenarm ist nun eine Hakenhand und der Mund nicht mehr zugenäht. 

Erstes gibt Arkie mit ihrer Augenklappe das Aussehen einer Faschingspiratin, zweites führt zu Kästner-Kopie-Sprüchen wie „There‘s nothing to it but to do it“. Diese Anpassung zu einer bis auf den  creepy-cute Look austauschbaren Hauptfigur, die ihre Ängste überwindet und auf dem buchstäblichen Weg neue Freunde und sich selbst findet, kollidiert mit der Authentizitäts-Botschaft der allzu braven Story. Jener fehlt der Mut zu der Düsternis und Hintersinnigkeit, für die das makabere Material wie geschaffen wäre. 

Die gerade für Kinder relevanten Motive elterlicher Zurückweisung, Rollenzwang und die Erfüllung vorgefasster Erwartungen fertigt die unterentwickelte Handlung so oberflächlich ab wie die unter ihrer kuriosen Hülle enttäuschend schematischen Charaktere. So sind es die kleinen Momente wie die personifizierte Auslagerung des - im Laufe des Geschehens sichtbar angeknacksten - Gewissens von Kopfgeldjäger Bunniguru (Remy Hii, Blaze) als dessen Teampartnerin Egg, oder die Wertschätzung von Wahlverwandtschaft über biologische Bande, die dem Animationsabenteuer seinen flüchtigen Charme einer cleveren Reklame verleihen. 

Fazit

Die Ambitionen Ricard Cussós und Tania Vincents unsicherer Inszenierung lagen wohl vor allem in der Produktion eines genuin australischen Animationsfilms. Dessen von Nathan Jurevicius‘ hierzulande nur wenig bekannter Spielzeugreihe inspirierter Kosmos lockt mit der morbiden Magie eines kindlichen Kuriositätenkabinetts. Der in abgeschwächter Form noch präsente Reiz der surrealen Szenarien kontrastiert mit klischeehaften Charakteren, deren Synchronsprechende mehr gutwillig als engagiert klingen, und einer generischen Geschichte. Darin scheinen die humorvollen Horror-Elemente nur selten durch den formelhaften Firnis. 

Kritik: Lida Bach

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