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Mit RESPECT kommt das bewegende Leben von Aretha Franklin auf die große Leinwand - von den bescheidenen Anfängen im Kirchenchor ihres Vaters bis zu ihrem Aufstieg zur Ikone des Soul.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Jennifer Hudsons (Cats) energetische Verkörperung Aretha Franklins ist zugleich Highlight Liesl Tommys erster Kinoregiearbeit und Epitome der zahlreichen Makel eines zu angepassten, zu belehrenden, zu philisterhaften Musical-Biopics. Das versagt der Soul Diva gerade die titelgebende Achtungsforderung. Deren soziale, politische und familiäre Bedeutsamkeit erschließt sich nie in einer von Tatsachen beschämten Handlung, deren rigides Schema vom hart erarbeiteten Erfolg, jungem Ruhm, (buchstäblichem) Fall und Wiederaufstieg in ihrer Austauschbarkeit direkt Vorlage für jedes beliebige Künstlerinnenleben sein könnte. 

Diese Akkommodation wird umso problematischer, da sie die Muster von Missbrauch, Monetarisierung und Manipulation insbesondere in Familienkreisen gezielt kaschiert, romantisiert und idealisiert. Die Ausbeutung der kindlichen Aretha (Skye Dakota Turner) - karrieristisch, sozial und sexuell - interpretiert die heuchlerische Inszenierung als Talentförderung. Dass Arethas Beziehung zum gewalttätigen Manager-Gatte Ted White (Marlon Wayans, Naked) ihre emotionale Abhängigkeit von einem väterlichen Segen mit explizit religiösen Implikationen spiegelt, negiert der belehrende Plot. Dessen zeitgeschichtliche Prägnanz erschöpft sich analog in Kolorit. 

Trotz einer Cameo Martin Luther Kings bleibt der im Titelsong angeprangerte Rassismus auffällig unsichtbar, genau wie physische Spuren ehelicher Misshandlung, Kettenrauchen und Substanzabhängigkeit. Exzessiv euphorisch präsentiert die Regisseurin dafür den klerikalen Kontext der stets fabelhaft kostümierten Protagonistin. Der sie vorgeblich befallende „Dämon“ illustriert exemplarisch das verkappte Victim Blaming der jenseits von Gesang und Glamour ernüchternd restriktiven Inszenierung. Die idealisiert toxische Beziehungen, kaschiert biographische Traumata und zelebriert statt einer authentischen Persönlichkeit deren von Chauvinismus geformtes Medienimage.

Fazit

Die während des übergangene Triumphe auflistenden Epilogs gezeigte reale Aretha Franklin wirkt nicht nur physisch unvereinbar mit der an gängige Schönheitsstandards angepassten Hauptfigur. Jennifer Hudson singt und spielt vor opulenter Kulisse vergeblich gegen Liesl Tommys fehlgeleitete Hommage, die eine Apologie pervertierter Dogmatik als kreative Würdigung ausgibt. Die strukturelle Gewalt, gegen die Franklin wie so viele Künstlerinnen ankämpfte, wird zugunsten christlicher Moralin sanktioniert. Übergriffigkeit und Ausverkauf, die ihren Lebensweg destruktiv prägten, werden auf Hochglanz-Niveau perpetuiert.

Kritik: Lida Bach

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