{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Amazon prime

Inhalt

Das Raumschiff Mars-1 bricht zum Roten Planeten auf. Der Grund dafür ist ein auf Algen basierendes Agrarprojekt, dass jahrelang erfolgreich verlief und nun scheinbar doch scheitert. Da das Leben der gesamten Menschheit vom Erfolg des Projekts abhängt, soll die Crew der Mars-1 mithilfe des Navigationsroboters A.M.E.E. untersuchen, was genau da los ist. Doch die Mission verläuft nicht so, wie es vorgesehen war...

  • Ccfg7fuejctabsd9sigbmnreli4
  • Nohkrmn2h1buogehpbh9hl2m8eg
  • J768ow4mv1urr67r0vrlyhsuvwg
  • Iq1fmfej5nxxuuvtmp945gqvcyu
  • Typq3rddah2ddx69msm22wcujry
  • Gyaznovqfocjyqmiptajyx0364g
  • O1qrhl7mibepvbc4aabmwalgmpm
  • 2da858xwb1ertqqhi5wqxk4qonm
  • 41b2r67izsba2w8i94gja5sxfcy
  • 3c69bkx6fnk0mdrriuiwkupsbps
  • S6gr2cl10z27ko76dxydjvir6xm
  • 3dq1amfv0ntqpo14xjjb80ludjs
  • Ldzkrviwilwbnxberkmbn6jbqrk
  • Emkwe4tu3v7soxeqfjcbv3imerf
  • Fwyvtl4tsbzdhhlzmtsa6i25roh
  • Ftucaf1ltjbd4fgmr0ycfje1erb
  • Vdvfjzsndmrz9vidlt0pekshxtv
  • O2t2owcqqnlq3dcigfqtdnnjg8j
  • Fsdrvrwoncwjuggbtcxcgndm2cl
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Welt steht am Rande des Abgrunds

Science-Fiction-Filme, die ein positives Bild der Zukunft zeichnen, sind verhältnismäßig rar gesät. Viel öfter trifft man auf Werke, die ein wenig erstrebenswertes Zukunftsszenario aufzeigen. Meist braucht es dafür noch nicht einmal feindselige Alienrassen oder gigantische Kometen, die das Fortbestehen der menschlichen Spezies bedrohen. Denn den eigenen Niedergang einzuläuten, das schafft der Mensch innerhalb des filmischen Kosmos oftmals schon ganz gut alleine. So zum Beispiel in cineastischen Werken wie Snowpiercer, Midnight Sky oder Interstellar. Auch Filme wie Soylent Green, A Boy and His Dog oder Children of Men bilden eine wenig wünschenswerte Version der Zukunft ab. Im Falle von Red Planet sieht die Zukunft ebenfalls nicht gerade rosig aus. Von einer Stimme im Off erfahren wir, wie es um den Blauen Planeten steht.  Aufgrund von Umweltverschmutzung droht die Welt in absehbarer Zeit unbewohnbar zu werden. Statt die Vergiftung der Erde einzustellen, möchte man lieber versuchen, den Mars bewohnbar zu machen. Dafür legt man das Schicksal der Menschheit in die sprichwörtlichen Hände von Algen, die man mit unbemannten Sonden auf den Mars katapultiert und denen man im Anschluss 20 Jahre lang beim Wachsen zusieht. Sauerstoff sollen sie produzieren, wodurch der erste Grundstein für die Besiedlung gelegt werden würde. Doof nur, dass die Algen auf einmal urplötzlich verschwinden. Da man große Hoffnung in das Projekt gesetzt hatte und scheinbar mit der Verschmutzung der Erde fröhlich fortfuhr, wird ein Team losgeschickt, um nachzusehen, was genau schiefgelaufen ist. Genau hier setzt die Handlung von Red Planet ein.

Von ausbleibendem Erfolg…

Inszeniert wurde die Reise auf den Mars von Regisseur Antony Hoffman und stellt dessen bislang erste sowie einzige Regiearbeit da. Vor der Kamera agiert dabei ein kleiner, aber doch recht namhafter Cast. Das Budget des Films fiel mit ca. 80 Millionen USD nicht gerade gering aus. Dennoch waren weder die Stimmen der KritikerInnen sonderlich wohlwollend noch vermochte es der Film das Publikum in die Lichtspielhäuser zu locken. Und so war Red Planet mit einem Einspielergebnis von lediglich 33,5 Millionen USD ein regelrechtes Desaster. Dass ein ausbleibender Erfolg jedoch nicht gleichbedeutend mit einem schlechten Film sein muss, bewiesen in der Vergangenheit bereits diverse Werke. Entgegen gemischter bis schlechter Kritikermeinungen, ausbleibender KinobesucherInnen oder gleich beides in Kombination bewiesen Filme wie etwa Dredd, Blade Runner oder aber The Thing, dass dies alles erst einmal wenig über die Qualität eines Films aussagt. Schauen wir daher doch einfach mal, wie es sich im Falle von Red Planet verhält.

…trotz bekanntem Cast

Während des Flugs gen Mars lernen wir die unterschiedlichen Persönlichkeiten der sechsköpfigen Crew sowie den Roboter A.M.E.E. kennen. Dabei erfahren wir genug über die Mannschaftmitglieder, um zumindest Anteil an ihrem späteren Schicksal nehmen zu können. Wie Profis auf ihren jeweiligen Gebieten wirken einige von ihnen allerdings nicht. Eher wie Leute, die gerade erst ihre Abschlüsse gemacht und noch reichlich Flausen im Kopf haben. So brüstet man sich mit Click-Zahlen auf der eigenen Fanpage, reißt ein paar Witzchen, flirtet offensiv in der Dusche oder nutzt sein geballtes Fachwissen dazu, heimlich Schnaps zu brennen. Dazwischen eingestreut Gespräche über Glauben und Wissenschaft. Darstellerisch sind trotz des sehr prominenten Cast, keinerlei herausragende Performances zu vermelden. Tom Sizemore (Black Hawk Down) und Val Kilmer (Heat) harmonieren vor der Kamera gut miteinander (obgleich es zwischen den beiden heftige Differenzen gegeben haben soll). Besonders Sizemore verkörpert seine Figur äußerst sympathisch. Carrie-Anne Moss (Matrix) wirkt als Commander der Mission engagiert und Terence Stamp (Wall Street) in seiner Darstellung routiniert. Simon Bakers (Land of the Dead) sowie Benjamin Bratts (Demolition Man) Schauspiel wirkt indes unterkühlt und nicht ganz so überzeugend. Dies fällt allerdings nicht allzu negativ ins Gewicht, da ihre Figuren sowieso weniger Profil erhalten und der Fokus doch eher auf den Charakteren der drei erstgenannten SchauspielerInnen liegt.  

Digitale Effekte und der Zahn der Zeit

Als die Mannschaft den Roten Planeten erreicht, geht erwartungsgemäß etwas schief und die weit vom eigentlichen Zielort entfernte Landung fällt weit weniger gemütlich aus, als es vorab der Plan gewesen wäre. Die Bilder, die sich einem im Zuge dessen offenbaren, sind actionreich und wissen durchaus zu gefallen. Auch wenn einige der Spezialeffekte es aus heutiger Sicht nicht vermögen, ihre digitale Herkunft zu verbergen. Dennoch muss man Red Planet attestieren, dass die enthaltenen Computereffekte für einen Film aus dem Jahr 2000 noch in der Summe ziemlich ordentlich aussehen. Mancher Effekt, wie etwa Feuer in der Schwerelosigkeit, sieht sogar überraschend gut und durchaus beeindruckend aus. A.M.E.E., der mitgebrachte kampffähige Navigationsroboter des Militärs, macht ebenfalls eine erfreulich gute Figur. Dennoch wäre es aus heutiger Sicht wünschenswert gewesen, wenn beispielsweise für die Außenaufnahmen des Raumschiffs auf Miniaturmodelle statt auf CGI gesetzt worden wäre. Gerade wenn man sich vor Augen führt, wie großartig derartige Modelle in älteren Werken wie beispielsweise Alien auch heute noch aussehen, hätte dies Red Planet mit Sicherheit noch einen kleinen Boost in Sachen Atmosphäre gegeben.

Recht hübsch aber irgendwie doof

Letztendlich spielt der Großteil der Handlung jedoch sowieso auf dem Roten Planeten und dessen Kulissen sehen erfreulich stimmungsvoll aus. Die Marsoberfläche präsentiert sich mit riesigen Felsformationen sowie tiefen Klippen karg, staubig und trist. Alles in stimmungsvolle Rottöne getaucht. Doch auch am Boden angekommen will nach der unsanften Landung nicht alles so laufen, wie es vorgesehen war. Dies gipfelt darin, dass der vom Militär überlassene Roboter in den Kampfmodus schaltet und sich gegen das Team wendet. Außerdem wäre da ja noch der Grund für das Verschwinden der Algen. Tonal geht Red Planet eher in die Richtung Popcorn-Kino und ist mehr daran interessiert zu unterhalten als auf Dramatik sowie absolute wissenschaftliche Fundierung oder Rationalität zu setzen. So sind dann auch manche Momente unerwartet akkurat, während andere einen dazu animieren, sich vehement am Kopf zu kratzen. Beispielsweise dann, wenn A.M.E.E. in ihren vom Militär nicht vorab gesperrten Kampfmodus wechselt, sämtliche Teammitglieder unbewaffnet vor sich stehen hat, diese aber nicht gleich auf der Stelle tötet. Das Drehbuch erklärt es damit, dass A.M.E.E. Kriegsspiele betreibt bzw. mit Guerillataktik vorgeht, woraus ein beiläufiges Katz und Maus Spiel resultiert. Nur ergibt dies natürlich wenig Sinn, wenn A.M.E.E. das gesamte Team aufgrund ihrer eindeutigen Überlegenheit effizient sowie ohne Risiko direkt hätte ausschalten können. Auch fühlt es sich zu keinem Zeitpunkt so an, als würde man einer schicksalhaften Mission beiwohnen, die letztendlich eine zentrale Bedeutung für die Zukunft bzw. den Fortbestand der gesamten Menschheit hat. 

Fast so wie in der „guten“ alten Zeit…

Eine dichte Atmosphäre kann Red Planet daher nicht für sich verbuchen, was jedoch nicht gleichbedeutend damit ist, dass der Film uninteressant oder gar öde wäre. Denn obgleich der Ausflug zum Mars relativ dialoglastig ausfällt, bleibt er über weite Strecken hinweg angenehm kurzweilig. Außerdem wissen die Bilder der Marsoberfläche, die sporadisch eingestreuten Actionszenen als auch ein äußerst dezenter Mystery-Einschlag zu gefallen. Zum Ende hin geht Red Planet dann allerdings doch arg abrupt die Puste aus, weswegen er sich dann zum ersten Mal ein wenig zu sehr in die Länge zieht. Letztendlich atmet Hoffmans Red Planet insbesondere aufgrund seiner doch hier und da recht naiven Art (z. B. in Form von fragwürdiger Herumbasteleien) etwas vom Geist der Science-Fiction-Filme der 50er- beziehungsweise 60er-Jahre. Dass die Geschichte auch noch um eine abenteuerliche bzw. explorative Komponente sowie Survivalaspekte angereichert ist, verstärkt diesen Eindruck noch. So kann es für den Genuss von Red Planet durchaus von Vorteil sein, wenn man ein gewisses Faible für entsprechende Filme dieser Zeit hegt und sich an wilden Fantastereien bzw. „einfacher“ Kost wie z.B. Conquest of Space oder Die erste Fahrt zum Mond erfreuen kann. Alternativ dürfte auch ein Quäntchen Begeisterungsfähigkeit gegenüber leicht trashiger Unterhaltung dabei helfen, Red Planet gern zu haben. Andernfalls könnte sich die Begeisterung für den Film unter Umständen doch eher in Grenzen halten.

Fazit

„Red Planet“ erzählt uns von einer sterbenden Erde, aufgrund derer eine prominent besetzte Crew zum Mars fliegt und dort in Not gerät. Dabei entpuppt sich das Werk von Regisseur Antony Hoffman, ungeachtet der ernsten Prämisse, eher als Popcorn-Kino denn als tiefschürfendes Drama. Geboten werden einem stimmige Bilder, eine dialoglastige, aber dennoch weitestgehend flott inszenierte Handlung sowie in der Summe recht anständig gealterte Computereffekte. Manch größeres Logikloch könnte dabei allerdings als störend empfunden werden. Wem eine Vorliebe für Science-Fiction-Filme innewohnt und wer bereits bei dem bloßen Gedanken an filmische Ausflüge ins All vor Freude zu strahlen beginnt, dürfte mit „Red Planet“ durchaus Spaß haben.

Kritik: Constantin Wieckhorst

Wird geladen...

×