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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

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Inhalt

Eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen trifft auf einer Reise an die Riviera auf den Adligen Maxim de Winter. Nach einer turbulenten Romanze und Heirat kehren beide auf den prachtvollen Landsitz Mandalay in England zurück. Hier muss sie feststellen, dass sie bei den Hausangestellten nicht unbedingt willkommen ist. De Winters Haushälterin Mrs. Danvers trägt ganz offensichtlich ein Geheimnis der verstorbenen ehemaligen Hausherrin Rebecca mit sich herum. Die frischgebackene Schlossherrin erfährt schließlich, dass ihr Mann als deren Mörder verdächtigt wird.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn die eigentliche Hauptfigur des Films eine Verstorbene ist, die mit der Allgewalt ihrer nachtodlichen Präsenz das Leben der auf Erden Verbliebenen dominiert, hört sich das nach dem richtigen Stoff für einen Alfred Hitchcock an. Denn er ist derjenige, der aus der Romanvorlage von Daphne Du Maurier ein romantisch-schauerliches Labyrinth der Schatten entwirft, ohne dabei in mystischen Gruselhorror entarten zu müssen. Mit Rebecca drehte Hitchcock seinen ersten Spielfilm in den USA, schuf gleichzeitig ein Paradestück des Film noir und erreichte ein neues Level im Spiel mit dem im Ungewissen zappelnden Zuschauer, welches er in späteren Werken zur Perfektion brachte.

Ein rückblickender Traum von Mrs. de Winter gewährt einen ersten Eindruck vom Schauplatz des Schauermärchens. Das in Nebelschwaden gehüllte Anwesen Manderley wird dem Zuschauer schemenhaft vor Augen geführt, sodass es sich wie ein am Horizont dräuendes Unheil in die Seele brennt. Anschließend entfaltet sich die eigentliche Handlung unbekümmert und beschwingt, als ob keine Vorahnung existieren würde. Der adrette Mr. de Winter (Laurence Olivier) ist auf Urlaubsreise in Monte Carlo. Er trauert um seine kürzlich verstorbene Frau, was die Damen in seiner Umgebung jedoch nicht davon abhält, sich für ihn zu interessieren. Zum Erstaunen aller erwählt Mr. de Winter schließlich eine schüchterne Gesellschafterin (Joan Fontaine), ihn zu heiraten und mit ihm auf sein Anwesen Manderley zu ziehen.

Sowohl der bezaubernde Auftakt als auch der Rest des Films leben von der Spielfreude des Hauptdarstellerpärchens. Es heißt, dass HitchcockJoan Fontaine unter Druck gesetzt habe, indem er ihr immer wieder versicherte, dass keiner am Set sie möge – außer ihm selbst natürlich. Ob das Gerücht nun stimmt oder nicht, Tatsache ist, dass zumindest Fontaines Glaubwürdigkeit in der Rolle des unbedarften, ängstlich-scheuen Mädchens aus einfachem Hause von dieser Situation profitierte. An ihrer Seite gibt Laurence Olivier seinem Mr. de Winter neben seiner charakterlichen Gradlinigkeit und Würde das nötige Quäntchen Melancholie und Verletzlichkeit. Beide Charaktere sehen sich mit einer Vergangenheit konfrontiert, die ihnen den Boden unter den Füßen wegzuziehen droht.

Das Mysterium des Films liegt in dem Umstand, so viel über eine verstorbene Person zu erfahren, dass sie einem vertrauter erscheint als manch anderer Charakter, der leibhaftig die Leinwand betritt. So wirft die tote Rebecca nicht nur auf ihren Mann und seine neue Frau einen Schatten des Psychoterrors, sondern hält den Zuschauer ebenfalls in seinen kalten Klauen gefangen. Hitchcock bleibt jedoch glücklicherweise stets dabei, die Anomalien als Projektionen der Psyche seiner Hauptfiguren darzustellen und bewegt sich damit im Rahmen des Plausiblen. Seine Nebel- und Schattenspiele und die Rolle der Mrs. Danvers (Haushälterin von Manderley – formidabel gespielt von Judith Anderson), sowie deren Traktierung der zarten Seele der neuen Mrs. de Winter haben eine viel beängstigendere Wirkung als Geister und Dämonen es jemals vermocht hätten.         

Allein die ein oder andere Wendung der Geschichte um den Tod von Mrs. de Winter und deren kriminalistische Aufarbeitung stören das runde Bild des Schauermärchens. Zu dem charmanten Auftakt und der beklemmenden Totenobsession gesellen sich gegen Ende Motive eines Krimis. Dadurch fügt sich zwar das Bild eines vollblütigen Film noir, doch die Sehnsucht nach dem chirurgisch angesetzten Nervenkitzel des Mittelteils bleibt bestehen.

Fazit

Mit seinem ersten Hollywood-Film weist Alfred Hitchcock bereits auf die folgenden Höhepunkte seiner Karriere hin. In „Rebecca“ vereint er eine beschwingte Romanze mit dem schauerlichen Nervenkitzel einer Geistergeschichte, die vor der Kulisse des Anwesens Manderley, dem Symbol des Unheils, ihre Wirkung entfaltet. Die Entwicklung der Geschichte mag nicht immer dem Gesamtbild dienlich sein, dafür sind es die begnadet nuancierten Charaktere umso mehr. Eine Tote hat die Lebenden im Griff – und der Master of Suspense: uns.

Kritik: Jonas Göken

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