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Quelle: themoviedb.org
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Kritik

Wenn das über die amerikanische Internetplattform Kickstarter finanzierte Projekt „Reach Me – Stop at Nothing...“ überhaupt von sich reden machen kann, dann liegt er an seiner außerordentlichen „Star“dichte. Wer in seinem Leben schon den ein oder anderen Film gesehen hat, wird in „Reach Me – Stop at Nothing...“ unzählige alte Bekannte wiedertreffen. Hier nur ein unvollständiger Auszug der Besetzungsliste: Sylvester Stallone („The Expendables“-Trilogie), Thomas Jane („The Punisher“), Tom Berenger („Platoon“), Kevin Connolly („Entourage“), Kelsey Grammer („Transformers 4: Ära des Untergangs“) oder auch Kyra Sedgwick („Singles – Gemeinsam einsam“). Dass kann sich durchaus sehen lassen, wird mit Sicherheit auch die ein oder andere Person dazu animieren können, sich „Reach Me – Stop at Nothing...“ zu Gemüte zu führen, birgt aber auch genau das altbekannte Defizit in sich, welches diese sogenannten „Ensemblefilme“ oftmals mit sich umhertragen müssen: Neben dem Schaulaufen prominenter A-, B- und C-Nasen wird vergessen, die Story und den Plot standesgemäß auszubauen.

Nicht, dass hier im Folgenden noch falsche Annahmen geweckt werden: Es spricht rein gar nichts dagegen, sich auf Selbstoptimierungschriften zu beziehen und daraus sein Selbstvertrauen für den Alltag zu extrahieren. Genauso wenig kann man einen Menschen dafür verurteilen, seine Kraft durch das Vertrauen in Gott gewinnen zu können. John Herzfeld, Regisseur und Drehbuchautor von „Reach Me – Stop at Nothing“, pflegt in seinem unrhythmischen Duktus allerdings eine ungemein didaktische Note und scheint sich über die Zuschauerschaft zu echauffieren, die in ihrem Leben schon einmal schwerwiegende Fehler gebaut hat und es sodann nicht auf dem Fuße in Angriff nahm, Selbsthilfe-Bücher nach Strich und Faden zu studieren, um darin schlagartig einen neuen Sinn in ihrem Dasein zu finden. John Herzfeld macht es sich in „Reach Me – Stoß at Nothing“ letztlich schlichtweg zu leicht und bemerkt es offensichtlich nicht einmal, wie heuchlerisch er über all die (eigentlichen) emotionalen Krater seiner Protagonisten hüpft, um sie in Lichtgeschwindigkeit wieder in ein besseres Leben hinauszulassen.

Da braucht es dann gerne mal nur einen verschmitzten Blick in das vom mysteriösen Teddy verfasste Buch „Reach Me“, um direkt auf neue Bahnen gelenkt zu werden und sein bisheriges Schaffen komplett zu überdenken. Anhand dieser Simplizität, die John Herzfeld durchweg für richtig hält, kristallisiert sich heraus, wie fern „Reach Me – Stop at Nothing...“ jeder lebensweltlichen Wirklichkeit steht. Kaum dazu befähigt, seinen Cast durch die verschiedenen Episoden zu begleiten, wird immer wieder das mantraartige Kredo „Du schafft alles, wenn du auch wirklich willst!“ in den Raum geworfen. Eine allgemeingültige Erkenntnis, so glaubt „Reach Me – Stop at Nothing...“ jedenfalls, in der Realität aber sind solche Glückskeksweisheiten nicht einzulösen; in der Realität ist das Scheitern keine Schande, und darüber hinaus gibt es Menschen, die es nicht schaffen, sich aus dem Treibsand ihrer Traumata zu lösen. Aber daran möchte „Reach Me – Stop at Nothing...“ keine Gedanken verschwenden, wahrscheinlich wären die Personen für John Herzfeld nur „Schwächlinge“, die „es nicht richtig versucht haben“.

Fazit

Da möchte man der Internetplattform Kickstarter doch am liebsten den Hahn abdrehen: „Reach Me – Stop at Nothing“ jedenfalls ist ein verlogenes Rührstück, wie es die Welt nicht braucht. John Herzfeld straft all die Menschen, die im Leben nicht über ihre Probleme hinausgewachsen sind, als Schwächlinge ab und zündet eine „Am Ende gibt es immer Grund zur Freunde“-Bombe, wie man sie kaum ertragen kann. Schade um die namhafte Schauspielriege, aber auch die zeigt überdeutlich, dass hier kaum Interesse bestand, sich wirklich ins Zeug zu legen. Bei dem Drehbuch kann man ihnen das auch nicht verübeln.

Kritik: Pascal Reis

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