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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Nikos ist ein Schneider alter Schule, stets stilvoll und nach strenger Etikette gekleidet. Tag für Tag sorgt er dafür, dass seine Schneiderei in der Athener Innenstadt staubkörnchenfrei bleibt. Doch es gibt kaum noch Kunden, die Wert auf eine persönliche Bekanntschaft mit ihrem Schneider legen. Schließlich droht der Bankrott und Nikos muss sich etwas einfallen lassen, wie er mit seinem Handwerk überleben kann. Mit viel Phantasie baut er sich einen fahrbaren Stand, sichert sich einen guten Platz auf dem Markt und beginnt in der Not sogar, Brautkleider zu nähen – ein sehr einträgliches Geschäft! Denn wie sich herausstellt, ist das griechische Hinterland übersäht mit heiratswilligen Bräuten. Und so schneidert sich Nikos durch das farbenfrohe Reich der prunkvollsten Damenmode. Schon bald ist seine sonst so penibel aufgeräumte Schneiderei vor Tüll, Pailletten, Spitze und Satin nicht wiederzuerkennen. Die hübsche, aber verheiratete Nachbarin Olga berät ihn mit wachsender Leidenschaft bei der Hochzeitsmode. Nikos und Olga sind geborene Kleidermacher, die für ihr Handwerk leben. Nikos verliebt sich und der verwaiste Salon des introvertierten Herrenschneiders mit all den feinen Stoffen wird zum traumhaften Refugium für zwei, die auch ihre eigene Welt ein wenig schöner machen wollen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

s Langfilm-Debüt lockte schon im Trailer mit einer unbeschwerten, sommerlich anmutenden Wohlfühlatmosphäre, und das Filmplakat sorgt mit seinem wolkenlosen Himmel und der transportierbaren Schneiderei, aus der die Kleider wie Sonnenstrahlen flattern für ähnlich schwärmerische Assoziationen. Der Hochzeitsschneider von Athen ist hingegen gar nicht so besonnen, ungezwungen und gut gelaunt, wie es zunächst den Anschein erweckt. Er beginnt sogar recht grau und leichenblass, bis die Hauptfigur aus ihrer gewohnten montonen Welt, dem leblosen Geschäft der Hochzeitsschneiderei, ausbricht. Danach entwickelt sich der Film zwar auch nicht unverkrampft und sorglos, wie es viele Sommer-Feelgood-Komödien immer wieder vorzeigen, durchlebt aber wohl einen gezielten tonalen Wandel. 

Eine der Konstanten des Films ist dabei die Figur des verklemmten Hochzeitsschneiders, gespielt von , der mit seiner präzisen Mimik und Gestik zu Beginn des Films beinah an Rowan Atkinsons Paraderolle als Mr. Bean erinnert. Imellos spielt viele seiner amüsanten Szenen feinsinnig aus, auch wenn ihm irgendwann eine ungelenke und genretypisch oberflächliche Liebesgeschichte an den Anzug geschneidert wird. Ähnlich altbekannt ist auch das Motiv der verschiedenen Lebenswelten, mit welchen Nikos, der Schneider der alten Schule, konfrontiert wird: seine vormals traditionsbedachte Alltagswelt, geprägt von grauer Monotonie und wenig Abwechslung und der ständigen Devise, nur Herrenanzüge seien wahre Schneiderskunst und auf der anderen Seite die Welt, in die er hineinschlittert, eine Welt, die deutlich lockerer und lebensfroher ist und in der selbstverständlich die Damenwelt auf ihre Mode wartet. Verbildlicht wird der Eintritt in die neue Welt durch aufblühende Farben und ein paar sonnengetränkte Bilder, in denen Imellos im tristen gräulichen Anzug zunächst wie ein Fremdkörper herumstolpert.

Der Hochzeitsschneider muss sich und sein Geschäft also ändern, das Patriarchat der Herrenanzüge bricht allmählich zusammen und öffnet sich der Welt. Das lässt sich sicherlich auf gesellschaftliche Veränderungen in unserer Zeit übertragen, bleibt aber ähnlich plump wie das Sinnieren über den Wert von Mode oder den eigenen Geschäftssinn. Stattdessen wird der Fokus eher auf die fragwürdige Liebesaffäre und einen zusätzlichen Generationenkonflikt zwischen Nikos und seinen Vater gelegt. Statt wirklich interessante Kniffe aufzubereiten, bleibt der Film eher vorsichtig, plätschert gemächlich vor sich hin und erschöpft in 100 Minuten nur selten seine Kurzweiligkeit.

Fazit

Wäre der Film selbst ein Anzug, er hätte definitiv noch Kürzungsbedarf. Gleichzeitig müsste man sich aber auch irgendwie in ihn hineinzwängen, um zu schauen, wo die maßschneiderischen Fehler sitzen. Die Farbe ist wie der Humor sicherlich Geschmackssache, ebenso die einzelnen Stiche und Entscheidungen, die an der Oberfläche des Anzuges getroffen worden sind. Für eine Weile trägt er sich vielleicht ganz gut, es ist aber auch nicht verkehrt, ihn wieder abzulegen. Als harmlose inszenierte Geschichte liefert diese griechische Komödie bekannte Genrekost, aber leider nicht mehr, um sie aus dieser hervorzuheben.

Kritik: Paul Seidel

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