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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Schon seit Jahrhunderten liefern sich Menschen und Vampire einen unerbittlichen Krieg um die Vorherschaft. Erst per Ross und Axt, später mit Schusswaffen und schlussendlich mit den mächtigsten Waffen die die Menschheit je erschaffen konnte. Doch der Preis für den Sieg war hoch. Die Erde ist eine Wüste, das Land unfruchtbar, verseucht und die letzten Menschen kauern ein mickriges Dasein hinter riesigen Mauern aus Stahl. Nur die diktatorische Kirche gibt ihnen noch Hoffnung, wie auch Zusammenhalt. Die einstigen Priester jedoch, welche die Wende im Krieg brachten, wurden verstoßen. Ihre Macht wurde ihnen genommen sowie ihr Symbol der Stärke zerstört. Als eines Tages allerdings der Kleinstadt-Sheriff Hicks (Cam Gigandet) einen der namenlosen Krieger (Paul Bettany) berichtet, dass die Familie seines Bruders von Vampiren angegriffen und seine Nichte Lucy (Lily Collins) entführt wurde, stellt sich Priest gegen seine Kirche um seine Nichte Lucy zu retten. Zusammen mit Hicks macht er sich auf, die neue Vampir-Bedrohung zu vernichten…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es gab eine Zeit, in der Vampire faszinierende Geschöpfe waren, die Nachts durch das Fenster eindrangen, eine schöne Hold bedrängten und sich sonst eher gentlemanlike verhielten, bis ihnen per Flock der Garaus gemacht wurde.  Spätestens seit Blade sind diese Zeiten jedoch vorbei. Vampire wurden rauer, härter und auch brutaler. Der neue Film von Regisseur Scott Charles Stewart geht sogar soweit, dass Vampire die größte Bedrohung der Menschheit sind und schon seit Jahrhunderten ein unerbittlicher Krieg zwischen den verfeindeten Parteien herrscht. Nur eine despotische Kirche konnte den Untergang der Menschen mit ihren Vorzeigekriegern, den sogenannten Priester, verhindern. Zusammen genommen also wirklich gute Voraussetzungen, um Action-Kino in seiner besten Form zu erzählen. Doch wie schon in Stewarts vorigem Film Legion, weiß der eigentliche Special-Effects-Profi sein Setting nicht zu nutzen, verschenkt dadurch viel Potenzial und liefert fade Unterhaltung ab, die einen mehr als bitteren Nachgeschmack hinterlässt.

Lose nach dem gleichnamigen Manhwa (Südkoreanische Comics) von Hyung Min-woo, offenbart Priest eine apokalyptische Welt, die trotz der vielen offensichtlichen Versatzstücke aus anderen Filmen, durchaus zu gefallen weiß. Zum einen wäre da die mit Asche bedeckte Kardinalsstadt, welche aus Bildschirmen, Reklametafeln, riesigen Stahlgebäuden sowie Kreuzähnlichen Monumenten besteht. Zwar ist hier die Andeutung an den Turm von Babel allzu deutlich (und auch Blade Runner ist erkennbar), doch die Atmosphäre aus Kälte wie Ohnmacht stimmt. Besonders die gelungenen CGI-Effekte erschaffen so eine glaubhafte Welt. Als Kontrast dazu gibt es die western ähnliche Welt in der Einöde. Diese gestaltet sich wie eine Mischung aus Mad Max und The Book of Eli und kann vor allem durch die Wüstenstadt Jericho überzeugen. Aber auch eine halbzerfallene Metropole, im Sand versunken, weiß zu gefallen. Genug hervorragendes Setting also, um eine spannende wie actionreiche Story zu erzählen. Doch genau hier begeht Regisseur Scott Charles Stewart schon seine größten Fehler. Denn anstatt die gezeigte Szenerie zu nutzen, hetzt Stewart von einem Punkt zum nächsten, nur um danach die meiste Zeit in der seelenlosen Wüste zu verbringen. Weder lässt er sich ruhige Momente um seine Kulissen effektiv zu nutzen, noch kann er so den Zuschauer in die faszinierende Welt von Priest hineinziehen. Was bleibt sind viel zu kurze 87 Minuten, die einiges vom eigentlichen Potenzial verschenken.

Was bei der Szenerie anfängt, setzt sich auch in Sachen Geschichte fort. Die Handlung rund um den gottesfürchtigen Priest ist zwar durchaus interessant gestaltet und funktioniert als Rahmenhandlung wunderbar. Kann aber weder durch Spannung punkten, noch durch eine plausible Erzählweise. So widersetzt sich Priest seiner Kirche, lässt aber nie von seinem Glauben ab. Im Gegenteil, fortan scheint sein Dogma noch reiner zu sein als das vom Diktator Monsignor Orelas, der das Oberhaupt der Kirche darstellt. Doch auch der Klerus bleibt vieler Erklärungen schuldig. Warum wurden beispielsweise die letzten Vampire nach dem Krieg in Reservate gesteckt? Warum fürchtet sich die Kirche so vor den Priestern und nahm ihnen nach dem Krieg die Macht? Der Zuschauer wird mit all diesen Fragen relativ allein gelassen, was die Story so stets oberflächlich erscheinen lässt. Die teils sinnfreien Dialoge, erledigen hierbei ihr übriges.

Stellst du dich gegen die Kirche, stellst du dich gegen Gott.

In keinster Weise anzuzweifeln sind dagegen die Effekte von Priest. Dies fängt schon bei 3D an. Dieser wurde zwar nachkonvertiert, was viele Verschiebungen nach sich zog, ist aber dennoch gut gelungen. So fliegen in den Action-Sequenzen tatsächlich Gegenstände durch die Luft, Messer in die Zuschauerränge oder mal auch ein Splitterteil einer Explosion. Eine richtige Tiefenwirkung entsteht zwar nicht, doch für reichlich Spaß wirkt gesorgt. Auch die gezeigte Action kann sich durchaus sehen lassen. Schade ist indes, dass sich Regisseur Scott Charles Stewart mit dieser wahrlich zurückhält. Nur in geringen Dosen wird dem Zuschauer eine spektakuläre Schlacht geboten, bevor diese ein abruptes Ende findet. Erst im Finale fährt Stewart noch einmal schwere Geschütze auf. Die Choreografie der Kämpfe selbst gestaltet sich abwechslungsreich (von Schusswaffen bis kreuzähnlichen Ninjasternen ist alles dabei was das Herz begehrt) und wird durch punktgenaue Zeitlupeneffekte ergänzt. Die Vampire, die wahrlich als Bestien bezeichnet werden können, werden in gelungenem CGI präsentiert und bieten mehr als der übliche Monster-Durchschnitt der letzten Zeit.

Die Schauspielerische Leistung von Priest ist dagegen nur solide. Paul Bettany zeigt sich einmal mehr von seiner wortkargen Seite und führt damit die Tradition von Legion fort. Mal ein kurzer Oneliner, danach ein paar finstere Blicke, sonst eher starre Mimik. Dies mag für Action-Sequenzen durchaus angemessen sein, doch eine Geschichte bietet meist viel mehr und diesen Anspruch kann Bettany leider nicht erfüllen. Cam Gigandet zeigt sich als Sidekick-Sheriff Hicks indessen von seiner guten Seite. Zwar ist auch er in seiner eindimensionalen Rolle gefangen, versucht allerdings sein bestes um ein paar Nuancen hinzuzufügen. Ebenso geht es Maggie Q als weibliche Priesterin, die sich nach Liebe aufzehrt und einen inneren Kampf gegen ihre Dämonen führt. Christopher Plummer, der wirklich nur ein paar Sequenzen bekommt, zeigt sich routiniert und kann als Monsignor Orelas seine kalte Seite zeigen. Zum einen die coolste Rolle, aber auch die undankbarste, hat indes Karl Urban erwischt. Als Black Hat, welches auch sein Markenzeichen ist, wirkt er bedrohlich, darf sich jedoch kaum in den Vordergrund spielen. Zu kurz sind seine Auftritte, die zudem meist im Schatten stattfinden. So verpufft seine Wirkung und hinterlässt einen Bösewicht, welcher nicht nur blass bleibt, sondern auch interessant und uninteressant zugleich ist. Der kurze Auftritt von Brad Dourif erinnert dagegen ein wenig an seine Rolle aus Der Herr der Ringe, als er den schmierigen doppelzüngigen Grima Wormtongue spielte.

Fazit

Die Ausgangslage von "Priest" hätte kaum besser sein können. Nicht nur dass die apokalyptische Atmosphäre mit grandiosen Effekten untermalt wird und so eine äußerst interessante Welt erzeugt, auch die Idee von Hyung Min-woo bietet in Ansätzen genügend Stoff für eine ganze Reihe von düsteren Endzeitfilmen. Doch wie schon bei "Legion", weiß Regisseur Scott Charles Stewart es nicht sein Setting zu würdigen, geschweige denn zu nutzen. So wird viel Potenzial verschenkt, was angesichts der guten Ideen wirklich schade ist. Was bleibt ist solide Action-Unterhaltung der kurzweiligen Art.

Kritik: Thomas Repenning

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