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Quelle: themoviedb.org

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Netflix

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Roman feiert seinen Junggesellenabschied mit seinem Bruder Albert sowie drei Freunden bei einem Wanderausflug in einem Nationalpark. Plötzlich fällt ein Schuss: Ein Heckenschütze nimmt sie ohne ersichtlichen Grund ins Visier. Der Auftakt einer gnadenlosen Jagd.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Deutschland sucht das Genre-Kino, Part XY. Warum tun wir uns hierzulande eigentlich so schwer mit Produktionen außerhalb der ermüdenden Wohlfühlzone von Spießbürger-Comedy, irgendwas mit Vergangenheitsbewältigung und lebensfremden Hochglanz-Blockbustern unseres vernuschelten Orson Welles aus dem Breisgau? Es ist und bleibt ein einziges Rätsel und jeder kleinste Ausbruchsversuch wird daher mit Kusshand entgegengenommen. Thomas Sieben versuchte bereits 2019 mit der ursprünglichen Pro7-Produktion Kidnapping Stella sein Glück auf Netflix, mit eher mäßigem Erfolg. Damals konnte er immerhin auf die Fack ju Göthe-Stars Max von der Groeben und Jella Haase zurückgreifen und auch diesmal stehen mit Hanno Koffler (Freier Fall) und David Kross (Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull) prominente und vor allem talentierte Gesichter im Cast seines zweiten Anlaufs, durch den Streaming-Riesen einen Achtungserfolg in der deutschen Genre-Wüste zu landen.

Prey beginnt ohne großartige Exposition während eines Junggesellenabschieds, bei dem Roman (David Kross) und seine vier Begleiter sich nicht während einer Kiez-Tour ordentlich einen hinter die Binde kippen, sondern stattdessen durch die Wälder eines Nationalsparks paddeln und kraxeln. Bis sie kurz vor Ende ihres Trips plötzlich zum Ziel eines Snipers werden. Verängstigt, orientierungslos und zum Teil schon früh verwundet muss sich das Quintett durch das Dickicht schlagen, ihren offenbar ortskundigen und sehr zielsicheren Jäger stets im Nacken. In der angespannten Situation kommen natürlich auch nie offen ausgesprochenen Konflikte innerhalb der Gruppe ans Tageslicht und die Freundschaft wird angesichts des unmittelbaren Überlebenskampfs auf eine harte Probe gestellt. Handelsübliche Zutaten eines Backwood-Survival-Thrillers, der sich ohne falsche Scheu bei allem bedient was nicht bei Drei auf dem Baum ist. Von Beim Sterben ist jeder der Erste über Die letzten Amerikaner bis hin zu Wrong Turn - wirklich allem, was auch nur im Entferntesten in diese Richtung geht. Was absolut keine negative Kritik darstellen soll: Genau das darf man doch gerne machen, wenn es denn bei uns sonst niemand tut.

Filme dieser Art benötigen in der Regel nicht viel Drumherum; weniger ist hier meist mehr. John Hyams bewies dies zuletzt mit dem schön knackigen Alone – Du kannst nicht entkommen, der ausschließlich über seine präzise, konzentrierte Inszenierung einiges an Eindruck schinden konnte. Obwohl er sich sogar etwas Zeit nahm, um das Szenario entsprechend aufzubauen. Prey muss dies gar nicht mal und schenkt es sich dementsprechend, kann früh auf den Punkt kommen und danach ausschließlich Taten sprechen lassen. Womit Regisseur und Autor Thomas Sieben dabei leider deutlich an seine Grenzen stößt. Wo Setting, Darsteller und die Bilder durchaus zu gefallen wissen, pendeln Spannung und Intensität durchgehend auf durchwachsenem Niveau. Zu überraschungsarm und generisch wird die Gruppe nach und nach dezimiert, ein echtes Mitfiebern entsteht dabei niemals wirklich. Würde man dem Sniper wenigstens das unerklärlich Bedrohliche lassen, aber nein, nachher jammert noch jemand. Lieber ein halbgares Motiv inklusive lächerlicher Ojemine-Entdeckungs-Szene (spätestens da hat der Film keine echte Chance mehr), um auch noch den letzten Reiz verschwinden zu lassen. Das Finale ist dann genau so schnuppe wie er ganze Film, dem man trotz alledem immer noch anrechnen kann und möchte, dass er es wenigstens versucht und dabei zumindest nicht vollends verkackt. So weit sind wir, und das nicht erst seit gestern.

Fazit

Gut gemeint ist halb gekonnt. „Prey“ sortiert sich nahtlos in die Reihen sowohl des mäßigen Netflix-Füllmaterials als auch der überschaubaren Kohorte der deutschen Genre-Versuche ein, denen man immer wieder eine Chance geben will, die es qualitativ aber selten zurückzahlen. Wie so oft ist hier nicht alles schlecht, aber eben längst nicht gut genug, um den entscheidenden Schritt in die richtige Richtung zu machen.

Kritik: Jacko Kunze

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