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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

"Porn to Be Free" zeichnet die unglaubliche Entwicklung des Pornos - von den ersten Fotoshootings und Veröffentlichungen in Underground-Magazinen bis zumEinzug in die Kinos. Europas Freie Liebe und grafischer Sex sind Werkzeuge des Protestes im Kampf gegen Zensur und die bigotte Moral der 70er und 80er Jahre. Neben Interviews mit Zeitzeugen wie dem Porno-Star „Cicciolina“, die später Mitglied im italienischen Parlament wurde, zeigen Film-Ausschnitte und Aufnahmen von den Dreharbeiten den Moment als Porno revolutionär wurde.

Kritik

Es sind Zahlen, die eine deutliche Sprache sprechen: 25% aller Suchanfragen besitzen einen sexuellen Inhalt. 68 Millionen Mal wird täglich der Begriff „porn“ in Google eingegeben, während der stetig expandierende Markt der Pornographie seit dem Jahre 2006 Einnahmen im Bereich von über 100 Milliarden US-Dollar verzeichnet. Sex sells, und das im großen Stil, so viel steht fest. Um herauszufinden, wie sich die Sexindustrie mit ihren immerzu treibenden Kräften allerdings zu einem derart einflussreichen Geschäftssektor entwickeln konnte, muss man einige Jahre in der Zeit zurückreisen, sicherlich nicht bis in die Prähistorie, in der die Verfügbarmachung und Darstellung menschlicher Körper an Höhlenwänden ebenfalls eine frühzeitige Form der Pornographie darstellte, aber doch bis in die späten 1960er Jahren, in der sich der Urknall der kommerziellen Pornographie erspähen lässt.

Und Italien spielt unter diesem Gesichtspunkt eine sehr entscheidende Rolle, wie die Dokumentation Porn to Be Free von Carmine Amoroso (Cover boy) über eine bündige Laufzeit von gut 80 Minuten belegt. Die ersten Worte, die hier getätigt werden, lauten wie folgt: „Pornografie ist die Offenbarung“. Dazu muss man erwähnen, dass das Jahr 1968 natürlich eine ganz besondere Bedeutung in Bezug auf die Entwicklungsgeschichte der Pornografie inne trägt, hat die dort stattfindende sexuelle Revolution in jenen Tagen doch maßgeblich dazu beigetragen, einen Wechsel im Angesicht der öffentlichen Sexualmoral sowie eine Enttabuisierung sexueller Themen zu bewirken, um dieser ideellen Offenbarung eine reelle Plattform zu geben. Die Interviewpartner, darunter Riccardo Schicchi, Lasse Braun und Ilona „Cicciolina“ Staller, dem italienischen Pornostar der 1970er Jahre, verifizieren durchweg: Wer Freiheit erlangen möchte, muss die Schamlosigkeit glücklich ausleben.

Sicherlich fehlt Porn to Be Free die kritische Distanz zum Sujet, wenn Amoroso in Gesprächen einzig hymnische Lobgesänge von Nostalgikern, die einst ihr persönliches Elysium in der Pornografie gefunden haben, aufgetischt bekommt, und dennoch gelingt es dem Filmemacher, einen schlüssigen Einblick in das kommerzielle Erwachen der (italienischen) Pornoindustrie zu ermöglichen, deren reüssierendes Emporkommen auf die Intimität des Verlangens zurückzuführen ist: Verlangen ist die Basis, das Fundament, die Grundmauer, um dem Sex auf der Leinwand subversiven Charakter zu verleihen und den Formalismus der Behörden, die sich natürlich mit aller Macht gegen jedwede Ausformung sexueller Verwirklichung stemmten, zu zerschlagen. Pornografie galt in dieser historischen Ära folgerichtig nicht nur der reinen Luftbefriedigung, sondern fungierte auch als politischer Affront und als eine selbst-entlarvende Attacke gegen die Abwehrmechanismen des gesellschaftlichen Puritanismus.

Fazit

Für die Freiheit! Genau das scheint der Katalysator der Entstehungsgeschichte der italienischen Pornografie gewesen zu sein – und Carmine Amoroso zeichnet diesen ehrenwerten Pfad in "Porn to Be Free" aufgrund seiner nostalgischen Selbstbesoffenheit zwar distanzlos, aber durchaus bündig nach. Um einen schlüssigen Einblick in das kommerzielle Erwachen der nationalen Sexindustrie zu erhalten, taugt "Porn to Be Free" zweifelsohne.

Kritik: Pascal Reis

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