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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nachdem Claudia die Diagnose eines unheilbaren Gehirntumors erhalten hat, beschließt sie, ihre letzte Reise in die Schweiz zu unternehmen.Nachdem Claudia die Diagnose eines unheilbaren Gehirntumors erhalten hat, beschließt sie, ihre letzte Reise in die Schweiz zu unternehmen.

Kritik

“Theatralisch” ist nicht unbedingt ein negatives Attribut, wenn man dessen Möglichkeiten und Metatext so auszureizen weiß wie Carlos Marques-Marcet (Els dies que vindran). Der spanische Regisseur macht Pathos und Prätention zum intrinsischen Element seines monomanischen Musical-Melodrams. Dessen existenzialistische Themen zelebriert die instruktive Inszenierung mit ebenso viel emotionaler Exaltiertheit wie die um sie herum konstruierten Choreographien und Kompositionen. Beide machen aus der gewichtigen Geschichte eines lebenslangen Paares, das auch dem Ende gemeinsam entgegentreten will, einen wahrhaftigen Tanz in den Tod. 

Letzter vereint Schrecken und Sehnsucht für die ehemalige Tänzerin und Schauspielerin Claudia (Angela Molina, The Order of Time), die dem Hinsiechen an einem Hirntumor den Freitod vorzieht. Künstler-Gatte Flavio (Alfredo Castro, Colonos) will sie begleiten; nicht nur in die Schweiz, sondern ins Jenseits. Ein Schock für die sich für beide aufopfernde Tochter Violeta (Monica Almirall) und die mit eigenem Anhang anreisenden Geschwister. Das Generationstreffen, bei dem der elterliche Exitus groß angekündigt wird, enthüllt die tiefen Risse in der familiären Fassade.

Der Pathos des Paares, die ihr Bühnenhandwerk leben - eine durch die musikalischen Intermezzi grandios visualisierte Überschneidung - offenbart seine Schattenseiten in dem biografischen Ballast der Kinder und Claudias eskapistischer Egozentrik. Doch unbequeme Fragen wie die, ob ihre Motivationen weniger Leidensdruck und Liebe sind als der Wunsch nach einem dramatischen Abgang, will das sentimentale Spektakel nicht stellen. Ausgerechnet die spannenden psychologischen Ansätze verkümmern als solche. Stattdessen lösen immer artifiziellere Aufführungen die organische Verschlingung von Wirklichkeit und wahnhafter Wunschwelt.

Fazit

Die implizierte Kremation ist das passend makabere Finale Carlos Marques-Marcets glamouröser Genre-Kombination. Die unterscheidet von vergleichbaren Produktionen vor allem die leichthändige Verflechtung todernster Motive und optimistischer Stimmung. Jene unterstreicht indes unfreiwillig das Prätentiöse der zwischenmenschlichen Konflikte. Deren Konventionalität und konservativer Tenor stehen im Kontrast zu den schwungvollen Show-Einlagen und schillernden Kostümen voll kultureller und klassischer Referenzen. Im Zentrum von allem steht Angela Molina mit einer physischen Präsenz, die bleibenderen Eindruck hinterlässt als die seichte Story.

Kritik: Lida Bach

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