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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In einem College bricht die Hölle los. Ein Dämon dezimiert nach schönster Zehn-Kleine-Negerlein-Manier die Schüler. Nichts kann ihn stoppen. Kann das Böse besiegt werden?

Kritik

Der Moviebreak Horroctober: 04.10.2015 (Slasher)

„Independent slasher-suspense“ steht als Genrebezeichnung auf Wikipedia. Bis auf das hitchcocksche Suspense eine Bezeichnung, die auf viele Filme des großen Slasher Spektrums zutrifft. Einem Genre, welches wie kaum ein vergleichbares günstige Produktionen hervorbrachte, um nach Möglichkeit Regisseur, Produzent und dem Cast zu einem Namen in der Branche zu verhelfen. Geklappt hats selten, mangelnde finanzielle Mittel oder schlicht mangelndes Talent standen der Traumvilla in deh Hollywood Hills oft im Wege. So fristet eine große Anzahl dieser Streifen ihr Leben an Unbekanntheit grenzend.

Da gehört es fast zum guten Ton, wenn im Slasher-Film aus der hintersten Videothekenecke die abgedruckten Namen auf der Verpackung große Fragezeichen hervorrufen und auch die Optik des physisch vorliegenden Films an seiner Qualität zweifeln lässt. „Pledge Night“ (auch als „Pledge Class“ oder „A Hazing in Hell“ bekannt) ist einer dieser Filme von weit weit unter der Ladentheke. Ein wenig Entdeckergeist versprüht so eine Sichtung, die durchaus Überraschendes zu Tage fördern kann. Hier verrät bereits die Anfangssequenz: die Filmmusik stammt von „Anthrax“,  den Trash Metallern aus New York. So unbekannt dürfte „Pledge Night“ also nicht sein.

Ob bekannt oder unbekannt, es zählt doch nur, ob man mit „Pledge Night“ seine Freude hat oder sich schnell ein starrer Blick auf die Uhr manifestiert. Leider fällt die Antwort nicht leicht, denn „Pledge Night“ ist ambivalent. In der erste Hälfte kommt der Film trotz schneller Riffs nicht so recht in Fahrt, dort ist er eine Mischung aus „Full Metal Jacket“ und dem Dschungelcamp, eine ekelerregend wie dümmliche Ansammlungen an Prüfungen, derer sich die charakter- wie gesichtslosen Anwärter einer amerikanischen Studentenverbindung unterziehen müssen. Etwas Fahrt in das hölzerne und auswendig gelernt wirkende Spiel der „Schauspieler“ kommt dann zum Glück (für den Film) mit der Wiederauferstehung von Acid Sid, einem tödlich verunglückten ehemaligen Anwärter. Nach und nach fallen die unsympathischen Charaktere Sid zum Opfer, eine wahre Freude für jeden Sadisten. Sogar vor Handarbeit scheut er nicht zurück, er erdrosselt einen der Tweens mit seiner eigenen Wirbelsäule.

Dabei wird referenziert was das Zeug hält; und das gar nicht mal so ungeschickt. „The Evil Dead“, „Alien“, „Shining“; kaum ein Klassiker bleibt verschont. Leider entwickelt der Streifen aber vor lauter Anspielungen keine eigene Identität und bleibt gesichtslos. Und selbst das Gesicht seines Antagonisten scheint einem anderen Film (siehe dazu die Horroctober-Besprechung von gestern) entliehen zu sein. Diese Identität versucht man zwanghaft mit der Figur des (Acid) Sid (gespielt von „Anthrax“-Sänger Joey Belladonna und im weiteren Verlauf des Films als Antagonist gespielt von Will Kempe) in den Film zu basteln, so richtig mag es nicht gelingen. Leider verschenkte man im Jahr 1990 viel Potenzial, die hanebüchene Geschichte bierernst zu inszenieren. Statt die unfreiwillige Komik der Figur Sid weiter in ebenjene richtige Richtung zu schieben, wirft man ihr viel junges, nacktes College-Fleisch entgegen. Regisseur Paul Ziller blieb dem Film übrigens erhalten und drehte zuletzt Filme wie „Stonehenge Apocalypse“ und „Ghost Storm“, vielleicht bald im Nachtprogramm von Tele 5 zu bewundern. 

Fazit

Die Charaktere begehen Fehler über Fehler. Statt das Weite zu suchen, konfrontieren sie sich mit einem übermenschlichen Gegner und beißen nach und nach ins Gras. Man kann in „Pledge Night“ gewisse Ambitionen erkennen, letztendlich bleibt er aber nur einer von vielen. Die für amerikanische Verhältnisse oft gezeigte nackte Haut kann da auch nichts mehr retten, dennoch ist ein gewisser Unterhaltungswert vorhanden. Fans von „Milzbrand“ sollten aber allein schon des Soundtracks wegen  einen Blick riskieren, auch wenn der Film seit seiner Veröffentlichung bei uns nur unter der Theke zu haben ist.

Kritik: Magnus Knoll

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