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Das Finale der College-Meisterschaft haben die Barden Bellas gegen die Treblemakers mit ihrem genialen A-Cappella-Auftritt gewonnen. Und obwohl Beca sich anfangs dagegen wehrte, hat sie nun in der Band neue Freundinnen gefunden - und dazu mit Jess noch einen echt coolen Freund. Aber jetzt warten weitere Herausforderungen auf die Mädels. Der Collegeabschluss steht bevor und Beca, Fat Amy und die anderen Bellas machen sich Gedanken, wie es mit ihnen und ihrer Freundschaft weitergeht. Aber erstmal sorgt die Teilnahme an der A-Capella Weltmeisterschaft in Kopenhagen für Aufregung!
Kritik
Mit seiner A Capella-High-School-Komödie "Pitch Perfect" landete Regisseur Jason Moore 2012 einen beachtlichen Erfolg. Nicht nur spielte der Film ein Vielfaches seines bescheidenen Budgets von nur rund 17 Millionen Dollar ein, auch bei Kritikern und Zuschauern kam der Film recht gut an. Und so folgt nun der Nachfolger, der mit altbekanntem Team an vorige Erfolge anknüpfen will.
Regie führt diesmal Elizabeth Banks selbst, die zuvor als Produzentin und auch Darstellerin am ersten Film beteiligt war. Ihr Regiedebüt in einem Langzeitfilm ist ihr grundsätzlich geglückt, fängt das Sequel die Stimmung seines Vorgängers insgesamt doch recht gut ein und versucht, ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, vorige Stärken zu kopieren.
Während sich Teil 1 sich noch reichlich Zeit für die Einführung seiner Charaktere nahm, setzt der Nachfolger – mit kleinem Zeitsprung – direkt an diesem an. Die Bellas sind national ein erfolgreiches Team und wollen nun auch international das Publikum begeistern. Schnell geht es diesmal also zur Sache, was in der ersten Hälfte des Films auch recht gut funktioniert. Der Humor passt sich dem Level von zuvor an, altbekannte Charaktere sorgen bei Fans für Wiedersehensfreude. Und auch die Competition wird schnell angeheizt, was durch das größte Konkurrenz-Team der Bellas, „Das Sound Machine“ aus Deutschland, für uns hierzulande für einige Lacher sorgt (und vor allem in der Originalversion durch den schlechten Fake-Akzent).
Und so bekommen wir viel von Altbekanntem, was zwar weniger originell ist, dafür aber unterhaltungstechnisch erneut gut funktioniert. Nach etwa der Hälfte der Spielzeit geht dem Sequel allerdings ein klein wenig die Luft aus, die Gag-Quote wird heruntergefahren, zu repetitiv werden einzelne Szenen rund um den Wettbewerb, ohne einen größeren Mehrwert für die Entwicklung der Geschichte zu liefern. Lediglich Elizabeth Banks und John Michael Higgins, die erneut als Kommentatoren-Duo Gail und John mit von der Partie sind, sorgen mit ihren unter die Gürtellinie gehenden Sprüchen für diverse komödiantische Highlights.
Neben Anna Kendrick und Rebel Wilson sind auch alle anderen Bellas und Trouble Makers wieder mit dabei und spielen ihre Rollen souverän runter. Vor allem gesangstechnisch hat der Cast einiges auf dem Kasten und darf das erneut unter Beweis stellen. Neu in der Runde ist diesmal Hailee Steinfeld ("True Grit", "3 Days to Kill"), die sich als Dumpfbacke Emily den Bellas anschließt. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Mutter Katherine (Katey Segal aus "Eine schrecklich nette Familie" oder auch "Sons of Anarchy", immer gern gesehen, jedoch nur ein kurzer Auftritt), die zu ihrer Schulzeit mit den Bellas große Erfolge feierte.
Fazit
Über weite Strecken funktioniert Pitch Perfect 2 recht gut: gelungener Humor, sympathisch-lustige Charaktere und reichlich schräge Momente machen auch das Sequel zu einem unterhaltsamen Spaß. Jedoch verliert man sich nach gut der Hälfte in Monotonie und auch die Gags zünden nicht mehr wie zuvor. Seinem Vorgänger kann er somit nicht das Wasser reichen, Fans dürfen dennoch getrost mal reinschauen.
Autor: Sebastian Stumbek