Ein zusammengewürfelter Haufen aus Piraten und Banditen unter der Führung von Kapitänin Hae-Rang und Hauptmann Woo Moo-Chi macht sich, verfolgt vom ruchlosen Bu Heung-soo, auf die Suche nach einem verschollenen Schatz. Dabei müssen Sie nicht nur diversesten Gefahren trotzen, sondern sich auch ihren eigenen Unzulänglichkeiten stellen.
The Pirates: The Last Royal Treasure von Kim Jeong-hoon ist ein Stand-Alone Sequel des, 2014 erschienenen, ebenfalls südkoreanischen Streifens The Pirates. Die Quasi-Fortsetzung wartet jedoch mit einem neuen Cast und neuer Crew auf und leiht sich – neben dem Titel – lediglich die Grundthematik einer Gruppe von Banditen auf hoher See und die Optik und Tonart vom Vorgänger. The Last Royal Treasure ist im Jänner 2022 in südkoreanischen Kinos gestartet und war ein voller Erfolg. Seit Anfang März ist die stark von Pirates of the Caribbean inspirierte Mischung aus Action-, Comedy- und Abenteuerfilm auch in unseren Breiten auf Netflix verfügbar.
Das Hauptproblem von The Pirates: The Last Royal Treasure ist sein inkonsequentes Storytelling. Die Handlung springt wie ein Gummiball von einer Location zur nächsten, vermischt willkürlich Zeitebenen und nimmt im Zuge dessen die Entwicklung seiner Charaktere nicht ernst. Das Drehbuch präsentiert sich dabei löchriger als ein Schweizer Käse, weswegen es dem geneigten Betrachter schwer fällt der wirren Abfolge an Plottwists und Standortwechseln zu folgen. Dadurch wird auch jegliche Identifikation mit den Hauptfiguren der Piratengeschichte im Keim erstickt.
Unterstrichen wird diese Problematik von Overacting in einem Ausmaß, das beinahe körperliche Schmerzen verursacht und Slapstick in jenen Momenten, in denen vom Drehbuch offensichtlich gerade dramatische Mimik und Tränen vorgesehen wären. Diese Kombination aus schlampigem Storytelling und nur vorgeblich stattfindender Charakterentwicklung lässt die knapp über zwei Stunden Laufzeit deutlich zäher wirken als bei vergleichbaren amerikanischen oder europäischen Produktionen.
Dabei ist die Inszenierung an sich – trotz ihrer Sprunghaftigkeit – sehr flüssig geraten. Die Kamerafahrten sind dynamisch und die (CGI-)Effekte wirklich gut gelungen. Auch die – leider zu selten vorkommenden – Kampfszenen sind schwungvoll choreographiert und streckenweise auch durchaus brutal umgesetzt. Leider wird jedes positive Gefühl recht rasch von digitalen Pinguinen, furchtbaren Kostümen, dämlichen Dialogen oder einer peinlich unterentwickelten Love-Story unterminiert.
Fazit
"Pirates - Der Schatz des Königs" ist eine Abenteuer-Comedy, die leider weder mit einer schlüssigen Storyline noch mit akzeptablen Darstellerleistungen aufwarten kann. Die Interaktionen aller Beteiligten sind geprägt von Slapstick und Overacting, was vor allem in vorgeblich dramatischen Momenten beinahe schmerzhaft anzusehen ist. Positiv hervorzuheben sind die gut choreografierten Actionszenen, der flüssige Inszenierungsstil und der gelungene Einsatz von CGI.
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