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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Wenn sie groß ist, wird sie ein Mädchen sein, davon träumt Sasha schon seit früher Kindheit. Schnell erkennt die Familie, wie ernst es ihr damit ist. Neben Interviews mit den Eltern, die ihre Tochter ohne Zweifel als solche anerkennen, zeigt der Film den unermüdlichen Kampf gegen ein abweisendes Umfeld und den Alltag der Familie: Sasha beim Spielen, beim Ballett und beim Besuch bei einer auf Geschlechtsidentitäten spezialisierten Therapeutin. Denn Sasha darf nicht als Mädchen in der Schule erscheinen, sondern muss dort geschlechtsspezifische Jungenkleidung tragen.

Kritik

Wenn die 8-jährige Sasha verträumt mit dem Sonnenschirm tanzt, am Strand mit dem kleinen und dem größeren Bruder herumtollt oder einer Schulfreundin spielt, wirkt sie wie jedes andere kleine Mädchen. Doch ein Mädchen zu sein wird für die Titelperson der appellativen Dokumentation oft zum Kampf. Ihre Tochter sollte diesen Kampf nicht ausfechten müssen, weiß ihre Mutter, die mehrfach über ungerechte Behandlung der Protagonistin weint - und unermüdlich dafür eintritt, dass Sasha sie selbst sein darf.

Ihr größter Gegner ist die Schule, die Sasha mit männlichen Pronomen anspricht und ihr klassische Mädchenkleidung verwehrt. Als biologischer Junge soll sich Sasha wie einer benehmen - was immer damit gemeint ist. Schädlichkeit und schiere Idiotie der Genderkodierung von Verhaltensweisen, Kleidung, Hobbys und sogar Lebensmitteln sowie sexistische Rollenmodelle sind nur zwei gravierende Faktoren, die Regisseur Sébastien Lifshitz (Bambi) nie gebührend vertieft. Für eine Reportage ist seine zärtliche Betrachtung zu intransparent und konfliktscheu, für ein Porträt zu unvollständig. 

Sashas Familienverhältnisse bleiben unscharf, sie selbst wird auf die GID reduziert, diejenigen, die ihre Identität ablehnen, sind anonyme Schatten. Alles dreht sich um die Mutter und ihren beispielhaften Einsatz für die Tochter, die wenig spricht und oft großäugig in die Kamera guckt. Ob Lifshitz das Kind nicht zum Gespräch mit dem Kinopublikum überzeugen konnte, durfte oder wollte, bleibt unklar. Die wichtigste Persönlichkeit bleibt eine Unbekannte, repräsentiert durch einen gesellschaftlichen Konflikt, den es nicht geben sollte.

Fazit

In glatter Spielfilmoptik präsentiert Sébastien Lifshitz den Einsatz einer Idealmutter, die ihre kleine Tochter gegen transphobe Diskriminierung und Bigotterie verteidigt. Mit der komplexen Thematik ist er jedoch hoffnungslos überfordert. Süßliche Aufnahmen stilisieren das Mädchen zum perfekten Kind, dessen Persönlichkeit nie greifbar wird. Statt einer hintergründigen Doku inszeniert er eine Art Reality-Drama mit einem konkreten Konflikt, der dank einer engagierten Ärztin bewältigt wird. Happy End. Leider kommt das für Kinder wie Sasha nicht so einfach.

Kritik: Lida Bach

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