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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In einem hochmodernen Apartment-Komplex kommt es zu einem so grausamen wie rätselhaften Verbrechen: Ein angesehener Mediziner und Forscher töten zunächst auf bestialische Weise eine junge Studentin und anschließend sich selbst. Sein Kollege St. Luc ist genauso ratlos wie die Polizei, bis er dahinter kommt, mit was für grenzwertigen Experimenten er sich zuletzt beschäftigte…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der erste kommerzielle Erfolg des späteren Star-Regisseurs David Cronenberg (Die Fliege) begründete bereits seinen folgenden Ruf als Meister des sexualisiert-psychologischen Body-Horrors. Parasiten-Mörder oder Shivers ist dabei ein Film voller Kontroversen, auf der Leinwand wie auch in der Realität. Völlig überraschend wurde die kleine Horror-Produktion zum erfolgreichsten kanadischen Film seines Jahrgangs, sah sich in der Folge jedoch auch heftiger Kritik seitens konservativer Sittenwächter ausgesetzt. Mit dem Resultat, dass Cronenberg für die Finanzierung seiner nächsten Projekte umso härter kämpfen musste, obwohl dieses hier ja erstaunlich lukrativ aus wirtschaftlicher Sicht war. Nicht nur auf dieser Ebene ist sein erster wirklich professioneller Langfilm beachtlich geworden, greift er doch einigen kurz darauf folgenden Genre-Klassikern in gewissen Punkten erstaunlich voraus.

Die Geschichte um einen Wurm-artigen Parasiten, der von Menschenhand eigentlich als Organersatz gezüchtet nach und nach die Bewohner eines luxuriösen Apartment-Komplexes befällt und zu triebgesteuerten, wütenden und alle unfreiwilligen Geschlechtspartner sofort weiter infizierenden Wahnsinnigen werden lässt, erinnert sowohl an Die Körperfresser kommen (der zwar selbst ein Remake von Die Dämonischen ist, jedoch mit sehr eigenem Einschlag) und noch deutlicher an Zombie – Dawn of the Dead, die beide 1978 die Lichtspielhäuser heimsuchten und heute zurecht zu zwei der bedeutsamsten Werken ihrer Zunft zählen. Sowohl von seinem Setting wie seiner paranoid-panischen Ausweglosigkeit kommt Parasiten-Mörder der Stimmung dieser Filme bereits sehr nahe und liefert im kleinen Rahmen bereits ab, was Cronenberg alsbald nahezu perfektionieren sollte: Eine Studie über urinstinktliche Triebhaftigkeit, Kontrollverlust, die fast schon freudsche Parallele von Sexualität und Gewalt, wie eine von innen nach außen buchstäblich hervorbrechende Metamorphose. Das neue Fleisch, es lebt noch nicht in voller Pracht, aber hier wurde es geboren.

Oberflächlich vielleicht als ein sehr kostengünstiges B-Creature-Filmchen abgestempelt, das scheint mit bewusst ekelhaften Effekten und provokant-lüsternen Inhalten um Aufmerksamkeit zu buhlen. Tatsächlich ein waschechter Cronenberg, der – was in der Natur der Sache liegt – natürlich sehr ans Eingemachte geht. Zu VHS-Zeiten schnell unter der Kategorie Video-Nasty in Deutschland indiziert, schon vor einigen Jahren und doch längst überfällig rehabilitiert. Wie viele Filme seines Schöpfers freilich sowohl aufgrund seiner drastischen Schauwerte konsumierbar, die selbst aus heutiger Sicht und der sehr schmalen Mittel ihre verstörende Wirkung nicht verfehlen. Dahinter steht viel, viel mehr. Es ist wahrlich beeindruckend, mit was für schlichten Methoden Cronenberg fast schon Arthouse-Kino zelebriert…bei einem Film, in dem Würmer einen Blutrausch heraufbeschwören, mündend in einer Pool-Orgie. Das schafft nicht jeder. Eigentlich sogar nur einer.

Fazit

Die frühen Cronenbergs sind beinah seine spannendsten. Nicht seine besten Arbeiten, dafür wurde er später zu brillant und konnte einfach mehr machen, aber was er aus Filmen wie „Rabid“, „Die Brut“ oder eben auch „Parasiten-Mörder“ herausholt, ist schon fast spektakulär. Der Anfang einer Ära. Erregend abartig. 

Kritik: Jacko Kunze

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