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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Naoki, Mirai, Kotomi und Ryosuke leben zusammen in einer Zweizimmerwohnung in Tokio. Sie sind unterschiedlich alt, haben verschiedene Berufe und wären kaum miteinander befreundet, wenn es nicht diese Wohnung mit einem Frauen- und einem Männerzimmer geben würde, in der sie sich abends begegnen. Als Ryosuke und Kotomi im Fernsehen von einer geheimnisvollen Überfallserie erfahren, die ihre unmittelbare Nachbarschaft in Angst und Schrecken versetzt, überrascht das die WG-Bewohner nicht besonders. Ein paar Tage später taucht Satoru in der Wohnung auf und das fein austarierte Gruppengefüge gerät ins Wanken.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Am interessantesten sind die, denen man diesen psychopathischen Abgrund nie zutrauen würde. Bis es zu spät ist. Das gilt für Serienkiller und Satiren und einer Kombination aus beidem. Wie Isao Yukisadas (Theatre: A Love Story) bissige Adaption Shuichi Yoshidas (Villain) 2002er Romans. Die an eine TV-Serie erinnernde Optik untermauert die perfide Story mit ironischer Distanz, die der konsequenten Entwicklung eine selbstreflexive Facette verleiht. Das Ensemblestück erkennt sich als Teil des medialen Hintergrundrauschens aus sentimentalen Serien, fiktivem und realem Horror.

In letzte Kategorie fällt die Mordreihe in dem Tokioter Viertel, in dem die Hauptfiguren ein zu kleines Apartment teilen. In der Nachbarwohnung geht Mysteriöses vor, aber niemand kümmert das wirklich. Das Quartett hat eigene Probleme. Denen rennt Naoki (Tatsuya Fujiwara, Diner) beim Jogging davon. Die hoffnungslos verliebte Schauspielerin Kotomi (Shihori Kanjiya, Little Nights, Little Love) betäubt sich mit Soaps, Kellner Ryosuke (Keisuke Koide, God of War) und Zeichnerin Mirai (Karina, Garu) mit Alkohol. Gleichermaßen zuneigungsbedürftig und -unfähig, sind sie eine Trauerparade, die schleichend gespenstisch wird.

Vier auf jeweils einen Charakter fokussierte Kapitel legen die pathologischen Strukturen der Zweckgemeinschaft offen. Zufallsdauergast Satoru (Kento Hayashi) demaskiert die egozentrische Apathie, die eine reibungslose Co-Existenz innerhalb des soziologischen Biotops aufrechterhält. Nicht zufällig sind die Protagonisten Prototypen einer Jugend, deren Empathie von Konformismus und Leistungsdruck systematisch erodiert wird. Das Apartment samt Bewohnern wird zur Allegorie einer machiavellistischen Gesellschaft. Deren Dynamik basiert auf Opportunismus und moralischer Abstumpfung. In welchem Ausmaß, das enthüllt die morbide Pointe.

Fazit

Hinter der unbeschwerten Maske einer Komödie verbirgt sich eine gehässige Sozialsatire, deren Charaktere in ihrem häuslichen Mikrokosmos die sozialpsychologischen Abgründe einer rigiden Leistungsgesellschaft zeigen. Man lebt nicht zusammen, sondern nebeneinander her. Das Leiden befreundeter Fremden zu beobachten, betäubt eigene Trauer über die existenzielle Leere. Das erstickende Klima kollektiven Desinteresse brütet destruktive Impulse, die sich zwangsläufig letztlich entladen - sei es in selbstschädigendem Verhalten, Machtspielchen oder offener Gewalt. Letzte ist kaum bedrückender als das „Monster der emotionalen Abhängigkeit“.

Kritik: Lida Bach

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