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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Shanghai, 1930: Während sich China im Umsturz befindet und die Moderne Einzug in die Kultur hält, wandern viele Dorfbewohner in die Städte, um dort nicht nur Geld zu verdienen, sondern auch ein Stück vom neuem Traum abzukriegen. Doch die Wahrheit sieht deutlich anders aus: Armut, Kriminalität sowie Ausbeutung sind an der Tagesordnung. Und auch der junge Kämpfer Ma Yung Chen (Philip Ng) stellt schnell fest, dass ein Leben in der großen Stadt nicht einfach ist. Doch mit dem Gangster Long Qi (Andy On) sowie dem alten Meister Tit (Sammo Hung), findet er schnell zwei Freunde die ihn beschützen. Doch die Gefahr lauert bereits durch die Triaden sowie die Japaner…

Kritik

Regisseur Ching-Po Wong gilt aktuell als eine der größten Hoffnungen des zuweilen am Boden liegenden Hongkong-Kinos. Immerhin konnte Ching-Po Wong trotz einiger schwacher Action-Filme (hier unter anderem „Let's Go!“) bereits 2010 mit dem brachialen wie überraschenden „Revenge: Sympathy for the Devil“ (OT: „Fuk sau che chi sei“) eine fantastische Genre-Perle abliefern. Einen Film voller Gewalt, Hoffnungslosigkeit sowie starken Charakteren. Nun hat Ching-Po Wong das Action- und Crime-Genre verlassen und widmet sich einer wahren HK-Tradition: Dem Martial-Arts. Zusammen mit Produzent und Regisseur Wai-keung Lau („Infernal Affairs - Die achte Hölle“), Kino-Legende Sammo Hung Kam-Bo, einem Budget von 10 Millionen US-Dollar sowie den Stunt- und Action-Spezialisten Cheung-Yan Yuen („Fist of Legend“) und Woo-ping Yuen („Kill Bill: Vol. 2“), soll es hierbei eine Rückkehr zu den Wurzeln des 70er und 80er Jahre Kinos werden. Eine Hommage an die Zeit von Bruce Lee, Jet Li sowie Jackie Chan. Doch auch eine Verbindung mit der Moderne, durch den Einsatz spektakulärer Tricktechnik sowie einem leichten Stephen Chow Humor („Kung Fu Hustle“). Ein gewagtes Experiment, welches aber als durchaus gelungen bezeichnet werden muss. Denn „Once Upon a Time in Shanghai“ ist trotz vieler Schwächen ein wunderbarer Genre-Spaß, der gerade Fans der alten Zeit anspricht.

„Once Upon a Time in Shanghai” lehnt sich unterdessen stark an den aktuellen chinesischen Kino-Fokus der 30er Jahre an: Wo „Ip Man“ bereits gegen die japanischen Invasoren in den Kampf ziehen und gar Yun-Fat Chow in „The Last Tycoon“ (OT: „Da Shang Hai“) einen der berühmtesten Gangster der Zeit spielen durfte, geht es somit abermals um Kriminelle, Schmuggel, Korruption, Armut sowie den Kampf um Gerechtigkeit. Eingebettet in einem typischen Gangster-Szenario, gespickt mit Verrat, Hoffnung sowie der Gier nach Luxus. Dennoch hat „Once Upon a Time in Shanghai” auch ein paar große Vorbilder: Allen voran „Todesgrüße aus Shanghai“ mit Bruce Lee sowie seinem gekonnten Remake "Fist of Legend" mit Jet Li. Der Kampf gegen Japan (der zuweilen etwas plakativ daher kommt), einem großen Gangster-Konsortium sowie typischen Momenten von „das erste Mal in der großen Stadt“ (inklusive Hotdog-Gag), ergeben dann den Rahmen für die Geschichte von Ma Yung Chen. Dies mag gefallen, kann aber auch durch seine vielen Klischees, den nicht immer zündenden Humor sowie der typischen Erzählweise aber auch durchaus kritisiert werden. Weiterhin wirkt Hauptdarsteller Philip Ng nicht immer passend für seine Rolle (obgleich er an Bruce Lee erinnern soll und diese Aufgabe mit Bravur meistert), sodass der Zuschauer schnell Sympathien ihm gegenüber verliert. Und auch Andy On trägt mit seiner übertriebenen Lache nicht gerade zur Charaktertiefe bei. Wem dies aber nicht stört, wird ein Martial-Arts-Fest präsentiert, welches aktuell mit zu den besten des Genres gewertet werden darf.

Und somit kann „Once Upon a Time in Shanghai vor allem mit seinen optischen Schauwerten auftrumpfen. Egal ob spannende 1:1 Fights, hier gerade zwischen den beiden Superstars Philip Ng und Andy On, Massenschlägereien, Waffenfights oder schlichtweg atemberaubende Slo-Mo-Momente. Dies zusammen mit der angenehmen Schwarz-Weiß-Inszenierung ergibt einen visuellen Stil, der zu gefallen weiß. Zudem sind die Stunts hart, die Schläge zuweilen echt und die Choreografie der Kämpfe atemberaubend. Also alles, was sich ein Fan von solch einem Film wünscht. Zudem sind Ma Yung Chen und Gangster Long Qi übermenschlich stark. Da werden dann auch mal schnell ganze Gegnerscharen durch die Kulissen geworfen. Dies ist pure Genre-Unterhaltung. Dagegen spricht allerdings das etwas übertrieben ausgelegte Finale, welches wie aus einem Computer-Spiel wirkt. Ein paar Gegner weniger, hätten hier nicht geschadet. Der Spaß wird dadurch aber nicht getrübt.

Fazit

„Once Upon a Time in Shanghai” möchte eine Hommage an das alte HK-Kino der 70er und 80er Jahre sein und macht hier seinen Job mehr als richtig: Die Kämpfe sind hart, die Inszenierung optische eine wahre Pracht, die Choreografie atemberaubend und somit das Shanghai der 30er Jahre eine tolle Genre-Perle. Trotz inhaltlicher Schwächen zeigt uns Regisseur Ching-Po Wong somit einen der aktuell besten Filme seines Faches.

Kritik: Thomas Repenning

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