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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Officer Bong führt seine Einheit seit Jahren mit Durchsetzungskraft und kühlem Kopf zu einer beeindruckenden Erfolgsquote. Doch mit seiner kompromisslosen Prinzipientreue macht er sich nicht nur Freunde im Dezernat. Aus heiterem Himmel und reiner Schikane ziehen ihn seine Vorgesetzten nun plötzlich von einem Riesencoup gegen eine Drogenbande ab, der der Höhepunkt seiner Karriere werden sollte. Die Sache endet in einem Blutbad, bei dem sämtliche Kollegen abgeschlachtet werden. Dem erfahrenen Cop ist sofort klar, dass hier mehr dahintersteckt als ein verpatzter Deal. Bong beginnt auf eigene Faust zu ermitteln …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Officer Bong (Donnie YenIp Man) ist ein ehrenhafter Polizist. In der chinesischen Metropole Hong Kong sorgt er für Recht und Ordnung, sieht sich aber nicht nur durch die vielseitigen Gangs der Stadt herausgefordert, sondern auch von den korrupten Machtsystemen innerhalb von Präsidium und Wirtschaft. Sein Leben wird auf den Kopf gestellt, als ein alter Freund und Ex-Cop (Nicholas Tse - Shaolin) aus dem Gefängnis entlassen wird und – durch das System korrumpiert – einen persönlichen Rachefeldzug startet.

Klingt zunächst erstaunlich subversiv – gerade für einen Hong Kong-Actioner. Könnte man meinen Raging Fire sei dem Poster und Trailer nach zu urteilen ein reiner Lobgesang auf den Polizisten Hong Kongs und damit (gerade vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Realität Hong Kongs) ein sich der Staatspropaganda annäherndes Actionvehikel – dann liegt man immerhin teilweise falsch. Denn: In seinem letzten Film rollt Hong Kong-Actionveteran Benny Chan (New Police Story) - der tragischerweise kurz nach den Dreharbeiten des Films verstarb -  den polizeilichen Apparat von oben auf. Reiche Männer lenken die Exekutive zu ihrem Willen, geben menschenverachtenede Anweisungen und lassen andere für ihre Fehler einstehen. Das Gute findet sich weniger in den großen Männern, sondern in den Cops auf der Straße.

Diese subversiven Elemente sind bei genauerem Hinblicken aber leider nur im Ansatz vorhanden. Nicholas Tse spielt als ein vom System desillusionierten und radikalisierten Ex-Cop zwar eine grundlegend spannende Antagonistenfigur, im Endeffekt bleibt von seiner komplexen Motivation aber nur die Oberfläche bestehen. Und das lässt sich auch auf das gesamte Tableau von Raging Fire beziehen: Donnie Yen's Cop ist nicht mehr der Jüngste, hat eine schwangere Frau zu Hause, riskiert für seinen Job aber immer wieder sein Leben. Eine moralische Ambivalenz, der sich Raging Fire genau zwei oder drei Szenen widmet und dann direkt wieder vergisst. Die Liste könnte ewig so weiter gehen.

Die Frage entsteht: Warum überhaupt auf diese emotionalen Motivationen setzen, wenn sie doch nicht ansatzweise ausformuliert werden und so zu Störfaktoren verkommen? Und was noch viel schlimmer ist: Sie formen den Film mit ihrem Kitsch teilweise geradezu unerträglich pathetisch. Raging Fire streift hier teilweise die Grenzen des Spoof-Movies: Seien es hochdramatisierte Flashbacks in fiesen Gelbfiltern, die Behandlung von weiblichen Charakteren (die zu nicht mehr als Randfiguren oder Opfern verkommen) oder Donnie Yen's Monologe über die ach so graue Welt und den ehrevollen Polizistenberuf – Raging Fire nimmt sich durch seine inhärente Theatralik immer wieder den emotionalen Punch, den der Film zweifellos übertragen will. Eine mögliche Dreidimensionalität ist am Ende nur Augenwischerei.

Fans des klassischen Hong Kong-Kinos mag das gefallen – immerhin verbeugt sich Raging Fire nicht nur vor den großen Hong Kong-Actionern, sondern atmet sie selbst ganz aktiv – in der aktuellen Zeit wirkt Benny Chans Film aber nicht selten überholt. Zumindest inhaltlich, denn in Sachen Präsentation kann man nur wenig an Chans letztem Film aussetzen. Die Actionszenen – seien es Shoot-Outs oder Faustkämpfe – kommen mit einer fetzigen Härte daher, sind ausgezeichnet choreographiert und sorgen in ihren besten Momenten für einen bebenden Kinosaal. Auch Donnie Yen darf zeigen, was er kann und kämpft sich kompromisslos durch die mitreißend gefilmten Straßenschluchten Hong Kongs. Wenn Raging Fire aufdreht, dann richtig. Davon hätte es – gerade im Hinblick auf die schwache Story – gerne noch mehr sein dürfen.

Fazit

Übertriebener Cop-Pathos trifft auf wuchtige Action: Wer mit der überstilisierten Polizeigeschichte von „Raging Fire“ umgehen kann und sich nicht an diversen kitschverseuchten Dialogen und Motivationen stört, bekommt mit Benny Chan’s (New Police Story") letztem Film einen stark choreographierten, harten Hong-Kong-Actioner geboten, der – wenn es drauf ankommt – die richtigen Stellen des Action-Nervenzentrums kitzelt, seine subversiven Ansätze aber gekonnt links liegen lässt. 

Kritik: Thomas Söcker

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