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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Weihnachten naht und Rentier Niko möchte unbedingt in die Fliegende Truppe des Weihnachtsmanns aufgenommen werden. Schweren Herzens verlässt er kurz vor Weihnachten seine Heimat, es geht schließlich um seinen größten Traum: Er möchte den fliegenden Weihnachts-Schlitten mitziehen und dabei zum Weihnachts-Helden werden - wie sein Vater Prancer. Doch plötzlich taucht das Rentiermädchen Stella auf und macht Niko seinen Platz streitig: Sie fordert Niko heraus und es beginnt ein heißer Kampf um den einzigen freien Platz bei der fliegenden Truppe. Doch dann wird am Tag vor Weihnachten der Schlitten gestohlen!

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Gut sechzehn Jahre ist es her, dass Kari Juusonen mit Co-Regisseur Michael Hegner (The New Yoda Chronicles: Race for the Holocrons) mit der finnischen Prestige-Produktion Niko - Ein Rentier hebt ab eines der bis dato einnahmestärksten Animationswerke aus Finnland schuf. Das Produktionsstudio Anima Vitae ließ sich bis 2012 Zeit mit der unvermeidlichen Fortsetzung, die trotz noch höherer Produktionskosten weit hinter dem kommerziellen Erfolg des ersten Teils zurückblieb. Umso höher sind die Erwartungen an das dritte Kino-Abenteuer des gutherzigen Rentiers Niko (Stimme: Tom Erik Rosener). 

Dessen Traum von der Aufnahme in Papa Prancers (David M. Schulze, Bettys Diagnose) „Fliegend Truppe“, die den Schlitten des Weihnachtsmanns zieht, scheint endlich in Erfüllung zu gehen. Doch er erhält unerwartet Konkurrenz von der ehrgeizigen Stella (Lucy Ebert). Die verfolgt gefährliche Ziele - nicht ihren, sondern denen ihres Vaters Ilmar (Rolf Berg, Munch). Seine belastete Beziehung zu Nikos Vater beeinträchtigt wiederum dessen Vorbildfunktion für den jungen Helden. Der ist schon zerrissen zwischen kindlichen Bedürfnissen und dem Wunsch nach Erwachsensein.

Schwierige Verhältnisse zu biologischen oder sozialen Vaterfiguren waren bereits ein s Thema der zwei vorangehenden Filme. Deren bekannte Nebenfiguren Flughörnchen Julius (Olaf Reichmann, Der 70er Zwergund Wiesel Wilma (Josefine Preuss, Schattengrund) kehren ebenso zurück wie der konservative Wertekanon. Das durch indirekt repräsentierte Motiv klassistischer und chauvinistischer Diskriminierung wird nur aufgeworfen, um dergleichen umso vehementer zu negieren. Wer in Eliteinstitutionen nicht aufgenommen wird, war schlicht nicht kompetent. Der gleiche konfirmierende Konsens gilt patriarchalisch Machtstrukturen. Ein würdiger Nachfolger der Vorgänger-Filme.

Fazit

Immerhin die Animationen des dritten Teils des weihnachtlichen Animations-Abenteuers haben sich in Qualität und Details sichtbar verbessert, wenn auch nicht in Originalität. Im Gegenteil veranschaulicht eine den Minions nachempfundene Horde Lemminge die Derivative Drolligkeit des von Kari Juusonen erneut mit Jørgen Lerdam inszenierten Szenarios. Dessen feiertagstaugliche Botschaft von Versöhnung und Vergebung maskiert meritokratische Mythen, die toxischen Traditionalismus nur scheinbar überwindet und sozialdarwinistische Schikanen bagatellisiert. Ironischerweise wird die generische Geschichte genau damit bei der Zielgruppe punkten.

Kritik: Lida Bach

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