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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als die Hotline-Hellseherin Clementine an einem eigentlich ganz normalen Dienstabend einen weiteren Anruf bekommt, hat sie eine schreckliche Vision: Sie wird Zeugin, wie der Mann am anderen Ende der Leitung eine Frau regelrecht abschlachtet. Allen Warnungen zum Trotz folgt Clementine seiner Spur. Was sie findet ist der Wahnsinn in Person: Ein frauenmordender Psychopath treibt sein schändliches Unwesen. Dem nicht genug, sieht sie deutlich, dass der Killer genau weiß, wer sich da an seine Fersen geheftet hat.

Kritik

Gesehen beim Hard:OnLine Film Festival 2022.

dreht anscheinend gerne Filme. Zumindest hat er seit 2000 mehr als ein Dutzend Kurz- und Spielfilme inszeniert, viele davon auch geschrieben und mitproduziert. Ein Hang zum Genre ist ebenfalls offenkundig, wenn man in seine Schaffensvita hineintaucht. Nachdem er bereits mit seinem The Deep Ones beim Hard:Line Film Festival vertreten war, feiert auch sein nächstes Werk seine Deutschlandpremiere beim Filmfest in Regensburg, welches – das sollte nach neuen Jahren kein Geheimnis sein – vor allem für Freunde des Genres eine sehr gute Anlaufstelle ist. Ferrins Night Caller ist/war also dort sehr gut aufgehoben, handelt es sich doch um einen Serienkiller-Thriller, der sich ohne Scheu beim diversen Gialli bedient, aber auch Hollywood-Klassikern wie Das Schweigen der Lämmer oder Video Nastys wie dem originalen Maniac.

Dass der Produktion dabei kein horrendes Budget zur Verfügung stand, ist stets sichtbar. Einiges kann als Stilmittel getarnt werden. Vieles wirkt hingegen wie schnell irgendwo in Los Angeles und Umgebung heruntergedreht. Das ist nichts Schlimmes und sollte an und für sich nicht dafür sorgen, dass der Film sein Ziel, Genre-Gelüste zu befriedigen, erfüllt. Doch was sich nicht schönreden lässt, sind die darstellerischen Leistungen sowie das Drehbuch, das teils so versteift und fantasielos olle Kamellen des Thrillerkinos wiederkäut, dass es manchmal sogar unfreiwillig komisch wirkt.

Lichtblicke gibt es einige, aber sie sind zu marginal, um Night Caller qualitativ besser zu positionieren. Alleine (Crank 2: High Voltage), neben (Lifeforce - Die tödliche Bedrohung) und (31 - A Rob Zombie Film) der bekannteste Name innerhalb der Besetzung, stiehlt allem und jedem die Show. Ob dies so vorgesehen war? Wer weiß. Sehr wahrscheinlich geplant waren hingegen die saftigen Metzelszenen, die zumindest den ein oder anderen Gorehound kurzfristig zufrieden stellen könnten. Wirkliche Grenzerfahrungen werden aber nicht dargeboten, mal ausgenommen von der Backgroundgeschichte des Killers, die mehr wie eine Parodie gängiger Serienkiller-Tropen wirkt, als eine wirklich schockierende Enthüllung.

Eigentlich hätte das alles ungemein unterhaltsam sein können, in seiner oftmals verkrampften Ernsthaftigkeit kommt das Gezeigte aber mehr ermattend als vitalisierend daher. Auch im Spannungssektor bietet Night Caller leider nichts von Belang. Weder gelingt es Chad Ferrin intensive Momente aufzubauen, noch sie vollends auszukosten. Interessant ist an der Produktion aber ihr Versuch, die Geschichte, die in der Gegenwart spielt, visuell so zu verpacken, dass es visuell den Anschein erweckt, dass es ein Film aus den 1970er Jahren ist. Ein ehrenwerter Versuch, aber gleichsam ein eher stumpfes und nebensächliches Ergebnis. Charmanter ist dann eher schon der Soundtrack von Full-Moon-Spezie Richard Band sowie die Besetzung, die größtenteils auf ältere Darsteller*innen zurückgreift.

Fazit

Gut gemeinter aber letztlich enttäuschender Versuch einen dreckigen US-Giallo aus der Taufe zu heben, der zeitweise mehr unfreiwillig komisch als künstlerisch pointiert ist.

Kritik: Sebastian Groß

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