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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In der Stadt, die niemals schläft, träumt jeder von der Liebe: Ein Taschendieb und ein Lehrer kämpfen mit allen Tricks um eine Frau. Ein indischer Diamantenhändler und eine jüdische Braut kommen sich näher. Ein überforderter Komponist bekommt Hilfe von einer belesenen Assistentin. Ein selbstverliebter Schriftsteller beißt bei einer Schönheit auf Granit. Ein versetzter Jungspund bringt eine Rollstuhlfahrerin zum Abschlussball. Ein One-Night-Stand wird unverhofft zur großen Liebe. Eine Opernsängerin reist durch Zeit und Raum und Emotionen. Eine Raucherin heizt ihre vermeintliche Bordsteinbekanntschaft an. Ein schwarzer Tänzer umsorgt ein weißes Mädchen. Ein alter Maler zerbricht an seiner schüchternen Muse. Ein altes Paar neckt und liebt sich beim Spaziergang. Eine Dokumentarfilmerin verfällt New Yorks Stadtbezirken.

Kritik

Der Episodenfilm von (und jetzt viel Spaß beim Listenlesen): Fatih Akin, Yvan Attal, Randall Balsmeyer, Allen Hughes, Shunji Iwai, Jiang Wen, Shekhar Kapur, Joshua Marston, Mira Nair, Natalie Portman und Brett Ratner zeigt New York von allen Seiten. Das klingt unterhaltsam und wäre es wohl, wenn es nicht die Seiten eines filmischen Werbeprospekts wären. Der Film zeigt das romantisierte Bild einer Glitzerstadt, das unzählige Kinostreifen, Songs und Postkarten geprägt haben. Schicke Restaurants, Szenebars, High-End-Lofts, die funkelnde Skyline und coole Taxis. So eines kommt natürlich in einer der Handlungsepisoden vor. Ebenso der Central Park, wo tags liebevolle Väter mit ihren Kindern spielen und nachts junge Pärchen flanieren. Armut, Kriminalität, Drogen, Diskriminierung, Umweltprobleme gibt es in New York augenscheinlich nicht. 

Die erste Episode dreht sich zwar um Taschendieb Ben (Hayden Christensen), aber der möchte eigentlich nur die Herzen schöner Frauen stehlen. Man trifft eine Prostituierte (Maggie Q), aber sie ist ein Edel-Call-Girl, das in Luxus schwelgt. In der Subway blicken ältere Liebende selig aus dem Fenster. Dass die U-Bahn rumpelt, trägt zum unverwechselbaren Charme der Stadt bei. Statt Lärm und Abgasen leuchten einladende Fenster im winterlich-weihnachtlichen New York. Wunder geschehen hier, wenn auch versteckt wie in Brett Ratners Inszenierung. Darin willigt Student Anton Yelchin auf Bitten eines Apothekers (James Caan) ein, dessen schöne Tochter (Olivia Thirlby) auf den Abschlussball zu begleiten. Der Schock kommt für den jungen Helden, als er seine Begleitung an der Wohnungstür abholt: Sie sitzt im Rollstuhl! Dass er nicht wegrennt, soll Beweis von Toleranz sein. Dafür gibt es am Ende des Abends eine geradezu magische Belohnung. Die Schöne steht aus dem Rollstuhl auf, denn sie ist Schauspielerin und praktiziert Method Acting. Wer also nach New York kommt und dort Obdachlose, Menschen mit Handicap oder Ausgegrenzte sieht, kann beruhigt sein: Das sind Schauspieler, die für eine Rolle proben. 

Allerdings keine Rolle in dem kitschigen Omnibusfilm, in dem dergleichen nicht vorkommt. Vermutlich soll deshalb der Musiker (Orlando Bloom) aus der dritten Story unbedingt Dostojewskis „Schuld und Sühne“ lesen. Man braucht ein Gegengewicht, um bei so viel Friede, Freude, Eierkuchen nicht verrückt zu werden. Überall wartet in der zuckersüßen Szenerie die Liebe. Schon Feuer für eine Zigarette kann den Funken überspringen lassen. Heißt es nicht, New York sei die Stadt der Liebe? Nein, das war Paris. Doch für die Regisseure war die Einbindung des Handlungsmotivs Liebe sogar eine der Bedingungen, um an dem Filmprojekt mitdrehen zu dürfen. Als Vorbild dient der in der französischen Hauptstadt spielende Episodenfilm „Paris, Je t´aime“. Das Konzept sollte mit anderen Weltstädten als Schauplatz in Kinoserie gehen. Nach dem eher bescheidenen Erfolg von „Rio, I Love You“ scheint die Idee ad acta gelegt worden zu sein. Trotzdem beschleicht einem während des Abspanns die vage Furcht vor einer Fortsetzung namens „Berlin, ick liebe dir“.

Fazit

Sehenswert ist die fade Romanze allein dank der Darsteller. John Hurt, Andy Garcia, Julie Christie und Eli Wallach verleihen den trivialen Histörchen zumindest schauspielerischen Glanz.

Kritik: Lida Bach

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