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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Josh Higgins ist arbeitslos, lebt in einer mehr oder weniger schäbigen Wohnung und führt eine emotional verkrüppelte, äußerst lieblose Beziehung mit einer Frau, die er nicht liebt. Verstärkend hinzu kommt, dass er unter konstanter Schlaflosigkeit leidet, die ihn ständig in einer Grauzone zwischen Depression und Wahnsinn gefangen hält. Einzig und allein die Erinnerungen an seine High-School Liebe Kate, die bei einem Hausbrand vor etlichen Jahren ums Leben gekommen ist, versüßen ihm sein tristes Dasein. Nachdem die allwöchentlichen Besuche bei seinem Arzt Dr. Irwin bislang keinen wirklichen Mehrwert gebracht haben, schwatzt Josh diesem, in einem schwachen Moment, spezielle Tabletten ab, die seine Schlafstörungen endgültig beseitigen sollen. Unvermuteter Weise versetzen ihn diese Pillen jedoch nicht wie erwartet in einen komatösen Tiefschlaf sondern in eine farbenfrohe Parallelwelt, in der Kate noch lebt und mit ihm verheiratet ist. Von da an bewegt sich Josh, mittels immer größerer Pillenmengen, zwischen diesen beiden Welten, wobei sich deren Grenzen immer stärker verwischen und bald nicht mehr klar erkennbar ist, welche der beiden Realitäten wirklich real ist.

Kritik

Is it a dream or is it reality?

Gespaltene Persönlichkeiten und sich in alternativen Traumwelten verlierende Hauptcharaktere sind seit jeher gern gewählte Grundmotive diverser Drama-, Thriller- und Horrorproduktionen. Die Spannweite reicht dabei von hochbudgetierten Hollywoodstreifen wie „Shutter Island“ und „Fight Club“ über ambitionierte Art-House Filme wie „The Science of Sleep“ bis hin zu Low Budget Werken wie „Neverlost“. Dieser durchaus interessante Fantasy-Thriller von Chad Archibald, der sich bereits bei den beiden Genre Werken „Desperate Souls“ und „Kill“ für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnete, wurde für gerade einmal 125.000 kanadische Dollar produziert, bereits anno 2010 auf diversen Festivals präsentiert und am 24. Februar 2012 schlussendlich auch in Deutschland als DVD und BluRay bei Störkanal veröffentlicht.

„Neverlost“ ist ein durchaus faszinierender Streifen, der vor allem durch die beiden, sowohl atmosphärisch als auch optisch klar getrennten, Parallelwelten, zwischen denen sich der Hauptcharakter Josh hin und her bewegt, bestechen kann. Auf der einen Seite die triste, in dunklen Farben gehaltene, vermeintliche Realität mit seiner humorlosen Frau Megan und auf der anderen Seite die liebevolle, in hellen, beinahe weißen Tönen eingefangene, vorgebliche Traumebene mit seiner großen Liebe Kate. Diese beiden Ebenen waren Regisseur und Drehbuchautor Chad Archibald (unter anderem auch als Produzent an Werken wie „Sweet Karma“ und „Dead Genesis“ beteiligt) jedoch nicht genug, sodass er seinen ohnehin schon sehr verwirrenden Film auch noch um etliche Rückblenden und einige Wunschvorstellungsszenen Marke „True Lies“ erweitert hat. Dieser Schachzug offenbart recht deutlich, dass sich die Macher von „Neverlost“ ihrer doch eher einfachen Grundstory und ihres limitierten Budgets durchaus bewusst waren und mit Hilfe verschiedenster optischer Spielereien und möglichst verwirrender Übergänge, über augenscheinliche Schwächen hinwegtäuschen wollten.

Das wiederum gelingt über weite Strecken überraschend gut, was vor allem folgenden zwei Faktoren zu verdanken ist. Erstens dem limitierten Cast rund um Ryan Barrett und Emily Alatalo (die bereits im zuvor genannten „Dead Genesis“ gemeinsam vor der Kamera gestanden sind) der die faszinierende Fantasy-Thriller-Drama-Mischung einsatzfreudig über 90 Minuten Laufzeit trägt. Zweitens der Tatsache, dass es Chad Archibald gemeinsam mit seinem Kameramann und Cutter Martin Buzora durch eigenwillige Bilder, unvermutete Schnitte und kreative Szenenübergänge gelingt einen Sog zu erzeugen, der trotz aller offensichtlichen Unzulänglichkeiten des Drehbuchs stark genug ist, um den geneigten Betrachter mit in die Untiefen des menschlichen Verstandes zu zerren. Diese visuell außerordentliche Bildsprache kommt vor allem in jenen Momenten des Films besonders gut zum Tragen, in denen die Hauptfigur endgültig jede rationelle Bodenhaftung zu verlieren droht und sich die blutigen Kreise der gefährlichen Schlafstörungs- und Tablettenmischung von der tristen (Schein-)Realität in die vorgeblich heile (Traum-)Ebene auszuweiten beginnen.

Fazit

Die Low-Budget Produktion „Neverlost“ von Produzent, Regisseur und Drehbuchautor Chad Archibald ist ein visuell ansprechender und ausgesprochen interessant inszenierter Fantasy-Thriller-Drama-Mix, der streckenweise etwas zu bemüht und - vor allem gegen Ende hin - zu verwirrend von der Mattscheibe sickert, aber durchaus einen Blick wert ist.

Kritik: Christoph Uitz

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