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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Rizwan Khan ist ein Moslem aus Mumbai, der am Asperger-Syndrom leidet. Seine Liebe gehört der Hindu Mandira - ganz zum Missfallen ihrer Eltern. Dennoch folgen die beiden ihrem Herzen und wandern in die USA aus, wo sie heiraten und ein neues Leben beginnen. Nach den Anschlägen auf das World Trade Center muss das junge Paar feststellen, dass die Stimmung im Land radikal umschlägt. Am Flughafen von L.A. kommt es zum Konflikt mit der Polizei: Was nur ein Symptom seiner Krankheit ist, wird als Akt der Bedrohung empfunden. Rizwan muss ins Gefängnis und kämpft dort darum, seinen Namen reinzuwaschen.

Kritik

In einer frühen Szene erklärt die Mutter dem Hauptcharakter Rizvan Khan (Shah Rukh Khan) ihm die Gesellschaft anhand von Strichmännchen. Die halten für den Jungen entweder einen Knüppel oder einen Lolli in der Hand. Ungefähr so differenziert sind die Menschenbilder in Karan Johars Edelschnulze. Der indische Superstar Shah Rukh Khan chargiert mal stirnrunzelnd, mal putzig guckend als unbedarfter Held in einer Welt, die in irgendeinem wunderschönen Paralleluniversum liegen muss. Vermutlich ist das Starvehikel ein Fantasyfilm und es gibt übersinnliche Erklärungen dafür, dass superreiche weiße Amerikaner fremde Muslime mal eben so in die Villengegend einladen, nach Unglücken total romantische Lichterketten von einem bessern Morgen künden und bei Spendenaufrufen jeder ein paar Tausender gibt und man nur auf die Sonnenseite des Lebens gucken muss, damit alles gut wird. 

In San Francisco hat der am Asperger-Syndrom leidende Protagonist mit der alleinerziehenden Mutter Mandira (Kajol Devgan) sein Glück gefunden. Nach den Anschlägen des 11. Septembers schlägt der Familie aufgrund ihres arabischen Nachnamens plötzlich Hass entgegen. Ein tragischer Schicksalsschlag droht, die Ehe Rizvans und Mandiras zu zerstören. In seiner Ratlosigkeit will Rizvan dem Präsidenten der persönlich sagen, dass er kein Terrorist ist. Bei George W. Bush ist er da an der falschen Adresse, aber die Zeiten ändern sich und Obama hilft dem naiven Helden sicher gerne, Mandiras Liebe zurückgewinnen. „Es gibt nur zwei Arten von Menschen auf der Welt. Gute Menschen und böse Menschen. Keine anderen Unterschiede“, behauptet Rizvans Mutter. Diese Lektion wiederholt der Sohn im Laufe der Handlung mehrfach. Regisseur Johar sieht solche Konzepte als Unvoreingenommenheit. Primitive Schwarz-Weiß-Malerei träfe es besser. Psychologische Abstufungen kennt der Plot nicht. Dafür jede Menge anderer Abstufungen im Wert eines Menschen. Die Schwägerin sagt stolz, Rizvan sei „besser als die meisten Menschen mit Asperger-Syndrom“. 

Er kompensiert sein Handicap mit einer Hochbegabung, die in der Realität bei knapp 10 Prozent der Autisten auftritt. Im Kino sind es geschätzt 99 Prozent. Rizvans Talent ist quasi das McGyver-Syndrom: Er kann fast alles blitzschnell reparieren. Da ist absehbar, dass er auch seine Ehe wieder flott kriegt. In der Hochzeitsnacht sitzt das Paar vollbekleidet auf dem Ehebett. Rizvan hält einen Sexualratgeber frontal in die Kamera und erklärt, darin habe er nachgelesen, wie das geht. In solchen selbst tumbe TV-Comedy unterbietenden Szenen fehlt nur noch eingespieltes Tonbandgelächter. Die Gags zielen unangenehmen häufig auf Rizvans Behinderung ab. Über jemanden mit Asperger darf augenscheinlich ruhigen Gewissens gelacht werden. „Ich bin ein guter Mensch. Ich tue gute Dinge“, erklärt Rizvan. Auch der letzte soll kapieren, dass der in den Anfangsszenen finster ausgeleuchtete Hauptdarsteller kein Schurke ist. Stimmt, das war ja die wichtigste Lehre des Films: Schlechte Menschen machen schlechte Sachen? Schlechte Regisseure machen schlechte Filme.

Fazit

Betrachtet man das  rührselige Melodrama als modernes Märchen eines Toren, der die schöne Prinzessin gewinnt, mag es leichter sein, die stereotype Schönfärberei zu akzeptieren. Anders sieh es mit der Voreingenommenheit der seichten Toleranzmaskerade aus. Voreilige Rückschlüsse werden nicht als trügerisch aufgedeckt, sondern als probates Mittel der charakterlichen Einschätzung dargestellte.

Kritik: Lida Bach

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