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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Als ihr Blick auf eine exklusive Haute-Couture-Robe von Christian Dior fällt, ist es um Ada Harris geschehen. Eigentlich ist Mode nicht das Ding der verwitweten Frau, die sich im London der 1950er-Jahre als Haushaltskraft über Wasser hält. Aber so etwas Schönes hat Ada noch nie gesehen. Sie beschließt, selbst ein solches Kleid besitzen zu müssen. Auch wenn das bedeutet, dass sie noch härter arbeiten und vielleicht auch hungern und dass ein bisschen Spielglück mithelfen muss, damit sie sich ihren Traum erfüllen und die Reise nach Paris antreten kann. In der Stadt der Liebe angekommen, geht das Abenteuer erst richtig los: Ganz so einfach, wie Ada dachte, ist es nämlich gar nicht, Zugang zum Hause Dior gewährt zu bekommen …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Ideal, das Anthony Fabians Couture-Komödie hemmungslos verklärt, ist nicht die in der überlangen Handlung unermüdlich beschworene Fähigkeit zu träumen, die Sehnsucht nach Statussymbolen und am wenigsten die Würde kleiner Leute wie der herzensguten Heldin. Es ist die von Putzfrau Mrs. Harris (Lesley Manville, Lass ihn gehen) personifizierte Paradefigur einer gutmütig-genügsamen Arbeiterklasse, der es geradezu ein Bedürfnis ist, sich aufzuopfern. Die Marx’sche Maxime eines vereinigten Proletariats pervertiert die restaurative Romanze in kapitalistischen 50er-Jahre Klassismus-Kitsch.

Londons Arbeiterquartier sind nostalgischen Charme versprühende Mittelklassehäuser, bewohnt von kauzigen Cockney-Charakteren, die allesamt befreundet und füreinander da sind. Reicht das Budget mal nicht für Luxus, beschert der Staat einen unverhofften Geldsegen. So reist die resolute Reinigungskraft nach Paris, um sich ihren Traum von einem Dior-Kleid zu erkaufen. Das ultraimperialistische Fazit, das Geld glücklich macht, verzuckert eine dicke Schicht Sozialromantik. Vom Clochard bis zum Marquis (Lambert Wilson, Benedetta) sind alle um Mrs. Harris Wohlergehen bemüht.

Dior-Buchhalter André (Lucas Bravo, Ticket ins Paradies) lässt sie bei sich logieren und wird zur Belohnung mit Model Natasha (Alba Baptista, Patrick) verkuppelt. Einzig Dior-Geschäftsführerin Madame Colbert (Isabelle Huppert, Eo) braucht eine Lektion, bevor sie vor der ebenso energischen wie engelsgleichen Engländerin kapituliert. Hier könnte das Märchen, dass sich ein Leben lang ausbeuten lassen auszahlt, überstanden sein. Doch das Drehbuchautoren-Quartett übertrumpft Paul Gallicos (Poseidon) Romanvorlage mit finalen Product-Placement, das Adel und Eliteunternehmer als Wohltäter der Arbeitenden feiert.

Fazit

Die kapitalistische Erkenntnis, dass Respekt und Beachtung käuflich sind, verpackt Anthony Fabian nicht nur in Roben des hofierten Modehauses, sondern eine Elendsverklärung und Eliteverherrlichung triefenden Verklärung einer Vergangenheit, bereinigt von Rassismus, Diskriminierung, Prekarität und Patriarchalismus. Das fähige Ensemble quält sich in artifiziellen Kulissen und Katalogkostümen durch eine als Krisen-Kino aufbereitete 50er-Konsumkomödie. Deren mut- und witzlose Inszenierung ist gleichsam moralistisch, materialistisch und modernisierungsresistent in ihrer Adaption eines auf ein privilegiertes Publikum zugeschnittenen Arbeiterklasse-Abenteuers.

Kritik: Lida Bach

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