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Quelle: themoviedb.org

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Als ISIS ihre Häuser, Familien und Städte einnahm, kämpfte eine Gruppe von Männern darum, alles zurückzuerobern. Basierend auf wahren Begebenheiten ist dies die Geschichte des Ninive SWAT-Teams, einer abtrünnigen Polizeieinheit, die eine Guerilla-Operation gegen ISIS in einem verzweifelten Kampf um die Rettung ihrer Heimatstadt Mosul durchgeführt hat.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zwischen 2014 und 2017 war die zweitgrößte Stadt des Iraks, Mossul, vom ISIS besetzt. Die Terrormiliz erklärte die Stadt zur Basis ihres Regimes. Während dieser Zeit machte sich das Ninive Swat-Team einen Namen. Das Team ehemaliger irakischer Soldaten, die angetrieben von Rache den Kampf gegen den ISIS aufnahmen, regte den Journalisten Luke Mogelson zu einem Artikel an, der im New Yorker publiziert wurde. Dieser Artikel dient nun lose als Vorlage für den Actionfilm Mosul, der genau wie Tyler Rake: Extraction  von Anthony und Joe Russo, die Regisseure hinter Avengers: Infinity War und Endgame, produziert wurde und exklusiv auf Netflix erscheint.

Im Zentrum steht die von Ex-Polizei-Kommissar Jasem (Suhail Dabbach, der für die Russos auch in ihrem kommenden Film Cherry vor der Kamera stand) angeführte Einheit, die den kurdischen Polizisten Kawa (Adam Bessa, Haute Couture) retten und ihn bei sich aufnehmen. Zum Kennenlernen bleibt nicht viel Zeit, denn das Team muss weiter, um eine für Kawa und den Zuschauer unbekannte Mission zu erfüllen, die die Männer quer durch Mossul und die von Kugeln und Granaten durchfurchten Straßen und Gebäudeschluchten führen. Überall droht Gefahr, Tod und Misstrauen.

Genau daraus resultiert ein Großteil der Spannung des Regiedebüts von Drehbuchautor Matthew Michael Carnahan (Deepwater Horizon). Wer sich allerdings erhofft hatte, dass Mosul von Minute eins an unaufhörlich eine Actionsequenz an die andere reiht wird enttäuscht. Carnahans Script lässt sich durchaus Zeit die pessimistische Atmosphäre brodeln zu lassen. Das ist nicht immer so mitreißend wie gedacht, vor allem weil die Individualisierung der Mitglieder von Jasems Einheit entweder gar nicht oder nur sehr rudimentär vonstattengeht. Durch die ruhigen Momente dröhnt es dann aber umso mehr, wenn dann mal geschossen und gestorben wird.

Die Actionszenen sind, wie der Rest des Films auch, eher dokumentarisch gehalten. Es gibt keine Zeitlupen oder andere Extravaganzen. Hier wird rau, dreckig und brutal gekämpft und gestorben. Mosul ist kein Action-Epos und will es auch gar nicht sein. Es ist mehr eine unerbittliche Heldengeschichte, dargeboten ohne aufgezwungenes Geschwafel über Ehre und Identifikationsfiguren. Einfach nur ein verschwitzter Ritt mitten hinein in einen erbarmungslosen Krieg, der keine Erlösung zu bieten hat.

Es gab bereits einige Filme, die dieser Spur folgten, doch keine US-Produktion traute sich irakische Figuren ins Zentrum zu stellen. Es mussten immer US-Soldaten oder Agenten mit dabei sein. Nicht so in Mosul. Der in Marokko gedrehte Film hat zwar hinter den Kameras eine fast reinrassige Hollywood-Crew, für die Kamera war u. a. Mauro Fiore (Avatar - Aufbruch nach Pandora) verantwortlich, doch vor der Linse gibt es keine westlichen Charaktere. Das ist wunderbar. Viel zu oft wollten Filme und Serien einem weiß machen, dass es eigentlich nur die US-Armee ist, die für ‚das Gute‘ im Nahen Osten kämpft. Mosul zeichnet ein anderes Bild, auch wenn sich der Film politisch leider etwas zurückhält.

Fazit

Wo andere Hollywood-Produktionen irakische Figuren gerne als Schurken, Verräter oder Opfer stigmatisieren, geht „Mosul“ einen anderen Weg. Der Netflix-Film präsentiert uns eine Gruppe irakischer Kämpfer die, angetrieben von Rache, ohne US-Unterstützung gegen ISIS vorgehen. Daraus resultiert ein raues, sehr pessimistisches Werk, das sich politisch gerne etwas mehr hätte trauen dürfen. Wer sich dazu von „Mosul“ ein Actionfest erhofft hatte, wird enttäuscht. Es gibt zwar einige Gefechte, doch es geht Regisseur und Drehbuchautor Matthew Michael Carnahan nicht darum Genre-Gelüste zu befriedigen, sondern einen kurzen Abschnitt einer wahren Geschichte von unbekannten Helden zu erzählen, die nicht aus Ehre, sondern einem menschlichen Antrieb handelten. Es ist ihm weitestgehend gelungen.

Kritik: Sebastian Groß

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