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Inhalt

Morris (Markees Christmas) ist ein übergewichtiger, dunkelhäutiger, amerikanischer Junge. Jedes dieser Merkmale führt dazu, dass er auffällt in Heidelberg. Dort lebt er mit seinem Vater Curtis (Craig Robinson), der im Trainerteam des hiesigen Profi-Fußball-Clubs arbeitet. Morris Mutter ist vor nicht allzu langer Zeit gestorben. Er und Curtis sind eher wie Freunde, als dass sie eine typische Vater-Sohn-Beziehung hätten. Besonders ihre gemeinsame Liebe zu Hip-Hop schweißt sie zusammen.  Morris´ einzige Kontakte in Heidelberg sind sein Vater und Inka (Carla Juri), seine private Deutschlehrerin. Sie will, dass Morris mehr Kontakt zu anderen Jugendlichen hat und rät ihm, regelmäßig in ein Jugendzentrum zu gehen. Dort trifft er Katrin (Lina Keller) und verliebt sich sofort in sie.  Katrin ist rebellisch und kann es kaum erwarten, endlich dem kleinbürgerlichen Heidelberg zu entkommen. Im Gegensatz zu allen anderen, die Morris ablehnen und hänseln, findet Katrin Morris irgendwie interessant.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Amerikanische Independent-Film und das Genre des Coming-of-Age-Films haben seit langem eine produktive Beziehung eingegangen. Filme wie Vielleicht lieber morgen, The Edge of Seventeen oder Submarine erfreuten viele Zuschauer. Andere hingegen haben langsam aber sich genug von dieser Kooperation, weswegen Morris aus Amerika, trotz einiger Preise, im Vorfeld nicht nur auf Interesse stieß. Die vorzeitigen Unkenrufe sind irgendwie verständlich, drehen sich Coming-of-Age-Filme doch schon etwas im Kreis und auch der Film von Chad Hartigan (This Is Martin Bonner) macht das keine wirkliche Ausnahme. Durch sein Setting und die Entscheidung die Geschichte nicht künstlich aufzubauschen, sondern sie eher im stillen voranzubringen, tut dem Werk aber äußerst gut und hebt ihn zeitweise auch wohlwollend von anderen Vertretern ab.

Die Geschichte des verwitweten Fußballtrainers (ganz toll: Craig Robinson, Hot Tub - Der Whirlpool... ist 'ne verdammte Zeitmaschine!), der mit seinem Sohn (Newcomer: ) von New York nach Heidelberg gezogen ist, glänzt durch das allgegenwärtige Attribut des Films, seinen Figuren wirklich zu zuhören. Dabei werden die gängigen Klischees des Coming-of-Age-Genres zwar nicht umschifft, aber sie werden mit authentischen Leben unterfüttert. So erobern Morris und sein Vater, aber auch andere Figuren wie die Morris' Deutschlehrerin (Feuchtgebiete-Hauptdarstellerin Carla Juri) rasch die Herzens des Publikums.

Natürlich steuert die Story zwangsläufig auf den einen oder anderen Höhepunkt zu und auch wenn diese letztlich nur wenig Neues oder Erweiterndes zu den Charakteren beitragen, so wirken diese Momente trotzdem befreiend und erlösend: Probleme werden gelöst, Ansichten und Erfahrungen ausgetauscht. Standardware, gut vorgetragen.

Die Mühe die sich Morris aus Amerika dabei macht, seine Figuren ernst zu nehmen und authentisch zu gestalten, lassen anderen Bereiche des Films aber vermissen. Der Rassismus, mit dem der Titelheld konfrontiert wird, verkommt leider meist nur zu einer Randnotiz wird und selten länger als einen kurzen Moment behandelt. Hätte Regisseur und Autor Hartigan sich darum bemüht klar zu machen, dass Morris und sein Vater an teils unterschwelligen Rassismus gewohnt sind, hätte diesem Film eine weitere Ebene verliehen. So wirken Szenen, in denen ein Lehrer ohne wirkliche Beweise Morris beschultet Drogen zu nehmen, wie das Abhaken von Gewohnheiten, ohne echte Relevanz. Dieser Makel lässt sich bei Morris aus Amerika aber durchaus verschmerzen.

Fazit

Ruhiges und umwerfend gut gespielter Coming-of-Age-Beitrag, der auch durch sein Setting überzeugt. Die ganz große Nummer ist „Morris aus Amerika“ zwar nicht, im Pool anderer Genre-Vertreter erweist er sich aber als liebenswerter Außenseiter.

Kritik: Sebastian Groß

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