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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Das mysteriöse Massensterben von Rindern und Haustieren schreckt die Bewohner der geruhsamen Kleinstadt Verde Valley aus ihrer Ruhe. Rack Hansen, der örtliche Veterinär, ist überfordert und fordert Unterstützung an. Selbige kommt in Form der Entomologin Diana Ashley und diagnostiziert sogleich Spinnengift als Ursache der rätselhaften Tode. Durch Pestizide ihrer natürlichen Nahrung beraubt, müssen Tausende von Taranteln ihre Nahrungsgewohnheiten umstellen und mutieren zu todbringenden Krabbeltieren. Als die Rinder jedoch knapp werden, bleibt den Spinnen nur noch eine einzige Futterquelle - der Mensch. Und Verde Valley liegt direkt im Zentrum der achtbeinigen Brut...

Kritik

Die Kamera von John Arthur Morrill stellt uns erst einmal prachtvolle Landschaftsauszüge der erhabenen Weiten Arizonas vor, während Countrymusiker Dorsey Burnett dabei genüsslich über die Green Side of the Mountain und das Peaceful Verde Valley singen darf. Es kommt nicht von ungefähr, dass Mörderspinnen dort den Eindruck erweckt, es könnte sich bei der Regiearbeit von John Cardos (Night Shadows) um einen waschechten Western handeln, derart ur-amerikanischen wirkt der Film in seinen klaren Oberflächentexturen auf die Zuschauerschaft ein. Der Bezug zum Western aber bleibt fortwährend bestehen, nicht nur als Stimmungsgeber, sondern auch als Strukturalismus. Letztlich geht auch in diesem Fall um einen mutigen Mann, der seine Heimat vor einer Gruppe von Eindringlingen beschützen muss. Nur, dass dieser Mann kein Sheriff und die Eindringlinge keine schießwütigen Revolverhelden sind.

Stattdessen bekommt es Hauptdarsteller William Shatner (Star Trek II: Der Zorn des Khan) in der Rolle des ansässigen Veterinärs Robert Hanson mit unzähligen Taranteln zu tun, die auf ihre ganz eigene Art und Weise nach Vergeltung streben. Nachdem ihre natürlichen Ressourcen durch Pestizide zerstört wurden, dezimieren die Arachnoide nicht nur den Viehbestand von Verde Valley, sondern begeben sich auch als alsbald auf die Jagd nach Menschenfleisch. Überraschend an Mörderspinnen ist dabei, dass der Film sich als Creature Feature durchaus hochwertig präsentiert und bis auf die unfreiwillig komische Eröffnung, in der sich ein Rind einfach nicht aus der Ruhe bringen lassen möchte, obwohl es gerade Opfer eines Spinnenangriffs wird, als stimmiger Genre-Flic funktioniert. Selbstredend trägt das strahlende Charisma des Lasso schwingenden und Frauenherzen erobernden William Shatner ungemein zum Gelingen von Mörderspinnen ein. 

Aber das gut gewählte Zugpferd am Kopf der Produktion ist nur die halbe Miete. In Mörderspinnen übernimmt ebenso ein unverkennbarer Genre-Aficionado das Kommando und zollt nicht nur Alfred Hitchcocks Die Vögel und Der weiße Hai von Steven Spielberg Tribut. Regisseur John Cardos liebt offenkundig auch die unwirkliche Drohkulisse eines Night of the Living Dead aus dem Jahre 1968. Entschlackt von dessen gesellschaftspolitischen Kontext, führt der Weg für Shatner und Co. letztlich auch in eine verbarrikadierte Lodge, während das achtbeinige Grauen nach und nach ins Innere der (zweifelhaften) Zuflucht eindringt. Durch den Einsatz von über 5.000 Taranteln, die Experten über einen Zeitraum von 8 Wochen in der Wüste Mexikos sammelten, eignet sich Mörderspinnen das Klima einer greifbaren Schreckensvision an, deren Höhepunkt das wahrlich apokalyptische Finale ist. Wenn Öko-Horror doch immer so herzallerliebst wäre.

Fazit

Kein Meilenstein des Genres, aber ein sympathischer, handwerklich absolut zufriedenstellender Eintrag in das Sujet des Creature Feature. Seinen klaren Vorbildern, "Die Vögel" und "Der weiße Hai", kann John Cardos' krabbelige Schreckensvision auf sechs Beinen sicher nicht das Wasser reichen, muss er aber auch gar nicht. Eine stimmungsvolle Inszenierung, die nötige Leidenschaft für das Genre und ein strahlender William Shatner erklären "Mörderspinnen" zu einem sehenswerten Spaß.

Kritik: Pascal Reis

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