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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Gilbranson, Rechtsanwalt von Miss Marple, überzeugt sie einmal das Haus seiner Stiefmutter Carrie Louis zu besuchen. Ihr Mann hatte das Herrenhaus in ein Haus für Ex-Strafgefangene junge Männer verwandelt und er vermutet dass jemand seine Stiefmutter langsam mit Arsen vergiftet.

Kritik

Nach dem eher mäßigen Das Mörderfoto kehrt Helen Hayes (Mörderische Leidenschaft) erneut als Miss Marple zurück und sieht sich diesmal mit einem deutlich spannenderen Fall konfrontiert: Sie soll einem Herrenhaus einen Besuch abstatten, das von der Stiefmutter ihres Anwalts geleitet wird, da dieser vermutet, dass einer der Anwesenden versucht, seine Stiefmutter allmählich zu vergiften. Tatsächlich kommt es bald nach Miss Marples Anreise zu einem Todesfall und wie immer sieht sie sich dazu berufen, den Fall zu lösen, wobei sie auf verschiedenste soziale Intrigen trifft. Entstanden ist dabei die überzeugendste Verfilmung der TV-Krimis mit Helen Mayes, der es jedoch auch hier an dem Charisma fehlt, das eine Margaret Rutherford (Mörder Ahoi!) aufbrachte. 

Die Romane von Agatha Christie (Mord im Orient Express) bieten sich wunderbar für das Fernsehen an: Die pointierten Whodunit-Plots versprechen im Bestfall kurzweilige Spannung, laden zum Miträtseln ein und strahlen eine mal mehr und mal weniger charismatische Beständigkeit aus. Während Christies herausragenden Romane wie die Vorlagen zu Mord im Orient Express oder Zeugin der Anklage, die weitaus mehr als reine Whodunit-Krimis sind, eher im Kino Platz fanden, hinterließ sie eine Fülle an simplen Krimis, die eine Vielzahl von TV-Verfilmungen mit sich zogen. Hin und wieder finden sich in dieser Menge Perlen, doch meistens kann man sie mit einem lapidaren Schulterzucken hinnehmen und sich sagen: Sie sind, was sie sind. So auch bei Mord mit doppelten Boden, der sicher nicht aus den TV-Konventionen ausbricht, aber immerhin deutlich spannender daherkommt als zuletzt noch Das Mörderfoto

Das liegt vor allem an der spannenden Geschichte, die am Ende tatsächlich mit einer unerwarteten Auflösung begeistern kann, aber auch an dem einnehmenden Setting, mit dessen vielen Räumlichkeiten gekonnt gearbeitet wird. Viele spannenden Momente entstehen dadurch, dass ein Schrei oder eine laute Streiterei uns darauf hinweisen, dass in einem anderen Raum gerade etwas geschieht. Dennoch erweist sich der Weg zur Auflösung bisweilen als schleppend, da das soziale Geflecht, das unter den Anwesenden herrscht, kaum aufgearbeitet wird und mehr als Krimi-Klischee einer nicht intakten Gesellschaft herhalten muss. Schauspielerisch sticht Tim Roth (Four Rooms) aus einer Reihe eher blasser Gesichter hervor, die ihre Charaktere nur so von Szene zu Szene schleppen. Kamera, Schnitt und Inszenierung bewegen sich derweil solide in gängigen Konventionen eines TV-Krimis

Fazit

"Mord mit doppelten Boden" ist ein solider TV-Krimi, der mit einer spannende Geschichte, einer überzeugenden Auflösung und einem stimmungsvollen Gesamtsetting überzeugen kann. Dem gegenübergestellt sind jedoch eine wenig einnehmende Miss Marple, eine Reihe banaler Charaktere und kein Interesse, aus der literarischen Grundlage mehr herauszuholen, als einen Whodunit-Krimi. Für diese Zwecke ist er sicherlich kompetent inszeniert, über diese Dienstleistung hinaus liefert er jedoch kaum einen Mehrwert. 

Kritik: Maximilian Knade

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