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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Grump, 72 Jahre, immer schlecht gelaunt und auf der Suche nach Dingen, über die er sich ärgern kann. Jetzt ist er auf der Suche nach einem roten 72'er Ford Escort in Deutschland, denn seinen alten hat er zu Schrott gefahren. In Hamburg trifft er seinen Bruder Tarmo, der damals ohne ein Wort abgehauen ist! Ein emotionaler Roadtrip in seine Seele.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Titel klingt ein wenig nach The Grinch und der vorweihnachtliche Starttermin ist nicht die einzige Assoziation, die Mika Kaurismäkis (Eine Nacht in Helsinki) Titelheld zu Dr. Seuss’ grünem Griesgram weckt. Der Grump (Heikki Kinnunen. Lieksa!) entspringt einer Buchvorlage, ist grundsätzlich mies drauf, lebt zurückgezogen auf seinem Kartoffelacker in der finnischen Provinz und wartet wie so viele miesepetrige alte Männer darauf, dass irgendwer sein Herz erweicht. Moment, schon wieder?

 Wurde das Herz des nörgelnden Fellmützen-Trägers nicht schon mehrfach erweicht?Wurde es, nämlich 2014 in der ersten Adaption Tuomas Kyrös (Ilosia aikoja, Mielensäpahoittaja) Erfolgsromans und 2018 in dessen Fortsetzung. Da Herzerweichung bei finnischen Eigenbrötlern und Hirnerweichung beim Zielpublikum der daraus geschundenen familienwerte aber offenbar nur vier Jahre vorhält, ist es Zeit für den nächsten Aufguss der schematischen Story. Die tut nicht Mals so, als wäre sie originell. Vielmehr gehört die Gleichförmigkeit der Handlung zum Konzept. Das signalisiert schon das Poster, welches das Motiv des letzten Grump-Films imitiert.

Ein jegliche Originalität verweigernder Film über einen Typen, der Veränderung und Neuerungen hasst: Ist das schon meta? Nein. Es ist dramaturgisch unendlich faul, schauspielerisch mechanisch und so dreist kommerziell, dass die Botschaft von der Vergänglichkeit materieller Güter schlicht verlogen wirkt. Genau wie die Lektion in Versöhnlichkeit und Familienzusammenhalt, die der Grump während eines ungeplanten Wiedersehens mit seinem entfremdeten Bruder Tarmo (Kari Väänänen, Master Cheng in Pohjanjoki) lernt und lehrt. Immerhin ist jetzt vier Jahre Ruhe bis zum nächsten Teil.

Fazit

Sind verbitterter Konservativismus, Gestrigkeit und aggressive Sturheit reicher alter weißer Cis-Männer tatsächlich Wertfestigkeit, rührende Nostalgie und moralische Integrität? Absolut, meint Mika Kaurismäki und macht die Grump-Filme mit seinem lieblosen Neuaufguss zur Trilogie. Übergriffigkeit wird zu Warmherzigkeit verklärt, die weiblichen Figuren lernen, sämtliche Fehler der Männer hinzunehmen und Probleme lösen sich entweder durch Geld oder von selbst. Witz-Niveau: Grump will einen Ford Escort kaufen und landet bei einem Escort-Service. Abgründe der Unkomik.

Kritik: Lida Bach

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