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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Es sind die vier schlimmsten Tage seiner Karriere. Rechtsanwalt Michael Clayton (George Clooney) ist bei seinen Kollegen nur unter dem Spitznamen ‚The Janitor’ bekannt, da er als Anwalt 15 Jahre lang hinter den Kulissen die persönlichen Probleme seiner wichtigsten Klienten ‚bereinigte’. Als er eine Millionen-Dollar-Klage im Auftrag seiner New Yorker Kanzlei ausfechten soll, befindet er sich plötzlich selbst inmitten einer tödlichen Intrige, in der ihn ausgerechnet sein ehemaliger Partner zu Fall bringen will. Ein atemberaubender Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Tony Gilroy ist in der Filmwelt eher als Drehbuchautor unterwegs. In den 90ern war er beispielsweise für die Skripts zu Dolores oder Im Auftrag des Teufels verantwortlich, später folgte die Adaption der Jason Bourne-Reihe. Sein Regiedebüt gab er 2007 mit Michael Clayton, der fast wie ein Relikt vergangener Tage wirkt. Angeblich nur wegen der Partizipation von George Clooney (Syriana) – der auch als Produzent aktiv war - erhielt das kommerziell wenig erfolgversprechende Projekt grünes Licht und mauserte sich zum echten Überraschungserfolg seines Jahrgangs. Großes Lob seitens der Kritik und sieben Oscarnominierungen vornehmlich in den Königskategorien waren der Lohn und gleichzeitig die Bestätigung, das im besten Sinne „altmodisches“, intelligentes Erzählkino über keinerlei Verfallsdatum verfügt. Besonders wenn in der Tat eine zeitlose Thematik behandelt wird, die sich zwar in ihrem jeweiligen Kontext variabel präsentiert, im Grunde genommen jedoch immer identisch ist.

Der titelgebende Michael Clayton (George Clooney) ist „Ausputzer“ einer hochdekorierten Anwaltskanzlei. Wann immer ein Klient oder ein Fall spontan zu kippen drohen, werden seine scharfen Sinne gefordert. Praktisch der Notarzt an der Unfallstelle, dessen Job es ist Schlimmeres zu verhindern, bis die Sache nicht mehr zu kontrollieren ist. Diesmal ist die Lage jedoch besonders heikel und wird persönlich. Einer der Top-Leute des Büros, seit sechs Jahren mit der Verteidigung einer Milliarden-schwere Sammelklage gegen einen Chemiekonzern beschäftigt, hat offenbar den Verstand verloren. Wird von seinem Gewissen eingeholt und praktisch überfahren, die Folgen sind für alle Beteiligten – zumindest seiner Seite – fatal. Der Mann besitzt brisante Informationen und ist nicht länger bereit, für ein stattliches Gehalt seine Menschlichkeit zu verschachern. Noch schlimmer, er ist völlig unberechenbar, so dass er nicht mal aus Selbsterhaltungstrieb die Füße stillhält. Eine tickende Zeitbombe, die Clayton entschärfen muss. Dabei stößt er nicht nur persönlich an eine moralische Grenze, sondern wird selbst zur Zielscheibe, je mehr er über die Hintergründe ans Tageslicht fördert.

Michael Clayton als eine Hommage an das politisch-brisant New Hollywood-Kino der 70er zu bezeichnen wäre schlichtweg untertrieben. Tony Gilroy’s clever erzählter, exzellent geschriebener und trotzdem sehr zurückhaltender, unprätentiös vorgetragener, dennoch ungemeine eindringlicher Film ist ein Glücksfall für das moderne Hollywood-Kino der vergangenen Jahrzehnte. Fesselnd und ohne jedwede Effekthascherei wird die perfekte Mischung aus paranoidem Verschwörungsthriller und ernüchternder Gewissensstudie präsentiert. Großartig besetzt drängelt sich niemand der bärenstarken Akteure arrogant in den Vordergrund, sie alle ordnen sich dem wunderbaren Konzept unter, welches dieses Werk so außergewöhnlich und faszinierend macht. Der Star ist der Film; ist sein Drehbuch; ist seine sogartige und niemals über-moralisierende Geschichte, die trotzdem wahnsinnig tiefe Schluchten gräbt. Und einen am Ende dennoch gefühlt „erhellender“ entlässt. Obwohl der Plot das Rad nicht neu erfindet. Aber so wahnsinnig gut, intensiv und modern für sich entdeckt wie neuinterpretiert, dass sich dieser großartige Film mühelos einreihen lässt an der Seite der ähnlich gelagerten Platzhirsche aus der goldenen Zeit des Autorenkinos.

Fazit

Reifes, hervorragend konzipiertes, sagenhaft spannendes Thriller-Kino mit Herz und Verstand. Eine nahezu ideale Kombination aus Genre und Anspruch. Als hätte Sidney Lumet eine John Grisham-Story umgeschrieben – und selbst auf seinem Höhepunkt inszeniert.

Kritik: Jacko Kunze

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