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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Guatemala 1976: Während des Bürgerkriegs in Guatemala zwingen Morddrohungen die rebellische Aktivistin Maria aus ihrem Heimatland zu fliehen. Zehn Jahre später kann ihre schwer kranke Mutter sich nicht mehr um den Jungen kümmern, daher lebt er fortan wieder bei seiner Mutter in deren neuem Zuhause in Mexiko. Maria will ihren Aktivismus nicht aufgeben, doch das Regime in Guatemala kommtihr auch in Mexiko bedrohlich nahe und die ständige Gefahr verlangt der kleinen Familie einen hohen Preis ab.

Kritik

Es ist nicht schwierig, sagt Maria (Bérénice Béjo, Im Wasser der Seine) ihrem jungen Sohn, als sie mit ihm das auswendig Aufsagen von Namen und Daten übt. Doch die Lektion, die der 10-Jährige (Matheo Labbé) perfekt beherrschen muss, ist nicht für den Schulunterricht, sondern zum Überleben. Ein neuer Name und eine falsche Herkunftsgeschichte dienen Marcos Schutz vor dem guatemaltekische Regime, gegen das seine Mutter seit über zehn Jahren kämpft. Ein Kampf, der auch vor ihrem Privatleben nicht halt macht.

Die harsche Authentizität César Diaz (Pourquoi les hommes brûlent-ils?) persönlicher Komposition aus Politthriller und Familiendrama entspringt nicht nur Béjos präziser Darstellung und inszenatorischer Empathie. Einen unbeirrbaren Widerstand wie den seiner Protagonistin und die Opfer dafür konnte er aus unmittelbarer Nähe beobachten. Die Handlung, deren Schauplatz und Jahr der Titel benennt, ist ein fiktiver Spiegel seiner eigenen Kindheit als Sohn einer der Rebell*innen, die aus Guatemala fliehen mussten. Doch dies ist nicht seine Geschichte, sondern an erster Stelle immer die Marias.

Bereits dieser Fokus spricht für das zeitpolitische Bewusstsein der intimen Inszenierung, deren gedämpfte Farbpalette und dunkle Optik die angespannte Atmosphäre ständigen Versteckens subtil verstärken. Marias mit Perücken und Kostümen abgerundete Scheinidentität wird zum Marker der emotionalen Entfremdung zwischen ihr und dem bei seiner Großmutter aufgewachsenen Marco. Sein neues Heim in Mexico ist ihm so fremd wie seine Mutter, deren äußere Härte auch psychischer Selbstschutz ist. Die Aufrichtigkeit ihrer Liebe steht außer Frage; nur deren Ziel nicht.

Fazit

Welchen persönlichen Preis ist der Einsatz für die eigenen Überzeugungen wert? Was, wenn der Kampf für politische Ideale zur Bedrohung für das engste Umfeld wird? Geprägt, aber nicht verblendet von seiner biografischen Verbundenheit mit der Thematik, fängt César Diaz das Publikum in einem Netz Konfrontationen Moralfragen. Die ethische Komplexität und menschliche Dramatik steigern die latente Spannung der differenzierten Inszenierung. Deren überzeugende Darstellungen, insbesondere Bérénice Béjo, untermauern die psychologische Intensität der fokussierten Story von bedrückender Aktualität.

Kritik: Lida Bach

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