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Quelle: themoviedb.org

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Gwanghae (Byung-hun Lee), der 15. Joseon-König, sucht einen Doppelgänger: Nicht nur, um ihn vor Feinden zu schützen, sondern vor allem um ihn zu vertreten, während er selbst seinem schlüpfrigen Verlangen nachgeht. Als er eines Tages jedoch einem Giftanschlag zum Opfer fällt, ist es plötzlich an Doppelgänger Ha-sun (Byung-hun Lee), das Reihe zu regieren. Eine immense Aufgabe, die ihm aber eine einmalige Chance bietet. Doch das Spiel ist mehr als gefährlich...

Kritik

Zugegeben, das doppelte Spiel ist merklich so alt wie das Kino selbst. Immerhin durfte bereits Charlie Chaplin als eifriger Diktator mit der Weltkugel spielen. Doch wenn uns Kino aus Südkorea erreicht, darf durchaus etwas mehr erwartet werden als einzig simple Kost die aufgewärmt wird. Und dies vor allem, wenn Regisseur und Newcomer Chang-min Choo hinter der Kamera Platz genommen hat. Immerhin hatte Chang-min Choo bereist mit den charmanten wie romantischen Filmen "Late Blossom" (OT: "Geu-dae-leul Sa-rang-hab-ni-da") sowie "Lost in Love" (OT: "Sarang-eul nochida") einen kommerziell großen Erfolg. Nun folgt mit "Masquerade" (OT: "Gwanghae, Wangyidoen namja") sein jedoch bislang bestes Werk. Mit 12.3 Millionen Zuschauern in Südkorea nicht nur ein Überraschungshit, sondern durch seine Vielschichtigkeit, Tiefe sowie dem mehr als gelungenen Humor auch ein wahrer Geniestreich und Geschichtsfest sondergleichen. Nur selten war Historienkino so amüsant, spannend wie gefühlvoll wie im Doppelspiel rund um den realen König Gwang-hae.

Basierend auf den "Annalen der Joseon-Dynastie", die strittig wie heroisierend König Gwang-hae dokumentieren, gelingt es Regisseur Chang-min Choo dabei vor allem mit seinen opulenten Kulissen, dem theaterhaften Schauspiel sowie einem grandiosen Byung-hun Lee ("I Saw the Devil", "G.I. Joe - Die Abrechnung") in einer Doppelrolle zu überzeugen. Überhaupt gelingt es "Masquerade" sehr schnell den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Denn trotz einer sehr starken Vorhersehbarkeit der Story, ist der Film humorvoll, spannend, geschichtsträchtig und Richtung Finale gar eine Explosion der Gefühle. Dies zusammen mit Intrigen, einem tödlichen politischem Spiel sowie dem Kampf für das Gute ergibt ein Wechselspiel der Genres, das einfach zu gefallen weiß. Regisseur und Autor Chang-min Choo setzt dabei vor allem auf eine angenehme Langsamkeit, die durch humorvolle Einfälle und Slapstickeinlagen gekonnt an den richtigen Stellen aufgelockert wird, sodass sich alle Teile perfekt in ein Gesamtbild einfügen. Zwar darf man durchaus die lange Laufzeit von insgesamt 131 Minuten kritisieren, doch gerade die vielen Charaktere benötigen diese Aufmerksamkeit, um letztlich genau die Gefühle zu transportieren, die die Geschichte benötigt.

"Masquerade" bedient sich dabei vor allem verschiedener Akte: Während zu Beginn noch der Humor stark im Vordergrund steht, der mit dem königlichen Stuhlgang eine wahrlich einprägsame Szene bekommen hat, folgt danach das spannende Ränkespiel aus Intrigen, Verrat und politischem Geschick. Gerade hier kann unterdessen Byung-hun Lee vollends auftrumpfen. Egal ob verwirrt, vollkommen überfordert oder sich in königliche Position bringend, hier zeigt Byung-hun Lee wahrhaftig, dass er aktuell zu einem der besten Darsteller Südkoreas gehört. Jedoch besitzt "Masquerade" weit mehr als nur ein lustiges Doppelspiel. Schnell entpuppt sich die Geschichte als tiefe politische wie historische Erzählung, die sich auf Nationalstolz, dem Recht der Armen sowie dem Kampf gegen Korruption widmet. Dies zusammen mit einer leichtfüßigen Liebesgeschichte und inniger Freundschaften, ergibt schlussendlich im letzten Akt ein Gefühlschaos, welches gerade am Ende eine traurige Fabel offenbart. Dies zusammen mit hervorragenden darstellerischen Leistungen (hier vor allem Hyo-ju Han als treue Königin oder Gwang Jang als Königseunuch), den opulenten Kulissen, der ruhigen Inszenierung sowie dem Detailgrad, ergibt schließlich ein Epos, das nicht nur Fans des Genres begeistern wird.

Fazit

"Masquerade" ist unterhaltsam, humorvoll, geschichtlich relevant, politisch, gefühlvoll sowie ein Epos sondergleichen. Und dies trotz einer einfachen Ausgangslage sowie einer sehr langen Erzählung. Gerade dies muss daher Regisseur Chang-min Choo zu gute gehalten werde, der mit einem fantastischen Byung-hun Lee sowie einer grandiosen Inszenierung eines der besten Doppelspiele der Kinogesichte erschaffen hat.

Kritik: Thomas Repenning

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