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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die Achtjährige Mary Daisy Dinkle hat nicht gerade ein leichtes Leben. Am Rande von Melbourne, wächst sie einsam mit ihren beiden verschrobenen Elternteilen auf. Die Mutter trinkt lieber Cherry, als sich um die Sorgen ihrer Tochter zu kümmern. Der Vater frönt zurückgezogen dem Hobby des präparieren von toten Vögeln. Nur ihr kauziger, nicht eierlegender Hahn hält zu ihr. Eines Tages bekommt sie jedoch das New Yorker Telefonbuch in die Hand. Sie tippt auf eine Seite und findet den Namen Max Horovitz. Sofort macht sie sich daran, Max einen Brief zu schreiben. Der 44-Jährige Max fällt allerdings beim öffnen der Nachricht aus allen Wolken. Er leidet am Aspergersyndrom und bekommt prompt eine Panikattacke. Für sein symmetrisch ablaufendes Leben, ist das Eindringen der kleinen Mary eine riesige Katastrophe. Als sich Max nach unzähliger Schokolade doch fangen kann, schreibt er ihr eine Mitteilung zurück. Damit beginnt eine wundervolle Brieffreundschaft voller Höhen und Tiefen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der animierte Kurzfilm Harvie Krumpet  von Adam Elliot, erweckte 2003 die Aufmerksamkeit von Kritikern und Zuschauern gleichermaßen. Mit einer hervorragend traurig schönen Story, liebevoll gestalteten Figuren, sowie ein Höchstmaß an Kreativität, gewann das Werk einen Award nach dem anderen. Bis hin zum Oscar konnte Elliot alles abräumen. Durch den immensen Erfolg, war es ihm sogar gegönnt, seine Idee als Langfilm neu aufzusetzen. Nun kommt mit Mary & Max – oder Schrumpfen Schafe wenn es regnet? genau diese Umsetzung in die Kinos. Dem australischen Regisseur gelingt es dabei nicht nur an sein Ur-Werk mit Leichtigkeit anzuknüpfen, sondern es sogar noch zu überbieten.  Mit einer riesigen Portion schwarzen Humor, sowie höchst faszinierenden Charakteren, wird eine der melancholischsten Geschichten des Kinojahrs präsentiert.

In Mary & Max – oder Schrumpfen Schafe wenn es regnet? dreht sich alles um die beiden liebenswürdigen Hauptcharaktere. Beide haben kein einfaches Leben, sie sind Außenseiter, schaffen es aber dennoch immer den Kopf oben zu behalten. Der allgegenwärtige Erzähler, gibt ihnen dabei eine Stimme, verfasst ihre Gedanken, ihre Stimmungen. Zusammen mit den wundervollen Knetfiguren, ergibt sich daraus eine fantastisch traurige Geschichte, die stets mit hervorragendem Humor untermalt wird. Alles ist in sich stimmig und vertraut fast allein auf die Macht des Off-Kommentators. Mary und Max hört man selber nur beim Vorlesen ihrer Briefe. Alleine schon diese geschickte Erzählvariante, macht aus dem Animationsfilm etwas ganz besonderes.

Aber auch auf optischer Ebene weiß Elliot zu überzeugen. Sparsam mit Farben, reduziert er dabei den Blick auf das Wesentliche. New York in schwarz und weiß, Melbourne in braunen Untertönen. Zutiefst Melancholisch zeichnet Elliot seine Welt. Doch trotz aller Traurigkeit, sind auch immer stets Hoffnung und ein klein wenig Helligkeit präsent. Hatte Harvie Krumpet schon einen äußerst eigenwilligen Look, so wird dieser hier noch verstärkt. Wie detailliert die Welt von Mary und Max daher kommt, gleicht schon fast einem Geniestreich. Überall gibt es was zu sehen, zu entdecken, zu beobachten. Zu keiner Zeit kommt in der Knetlandschaft Langeweile auf. Durch hervorragende Kamerafahrten hat man zudem ein stetiges Mittendrin Gefühl, was einen einfach fesselt. Gegenüber dem Genre-Kollegen Der fantastische Mr. Fox, muss sich Elliots Knet-Werk in keinster Weise verstecken. Damit die Wirkung den Zuschauer auch vollends erreicht, wird zudem die Szenerie mit einem äußerst gelungenem Soundtrack untermalt, der zum richtigen Moment die Emotionen auslöst und einem die beiden tragischen Helden nicht so leicht vergessen lässt.

Neben den beiden Protagonisten, spielen aber auch die unzähligen Nebenfiguren eine wichtige Rolle. Alle haben ganz spezielle Eigenheiten und sind auf ihre Weise wunderlich liebenswürdig. Für ausreichend Lacher wird dabei gesorgt. So liest beispielsweise der imaginäre Freund von Max Selbsthilfebücher und der Hahn von Mary sorgt schon beim Ansehen für ein schmunzeln. Dabei wird abwechselnd schwarzer, sowie derber Humor aufgelegt. Auch der Wortwitz kommt nicht zu kurz. Dieser hat sogar teils philosophische Ansätze und lädt zum nachdenken ein. Um alles in Mary & Max – oder Schrumpfen Schafe wenn es regnet? zu erfassen, sollte man sich das unglaubliche Werk unbedingt mehrmals ansehen.

Fazit

Was Adam Elliot 2003 erschaffen hat, konnte er nun zur Perfektion führen. Die Geschichte um eine tiefe Brieffreundschaft zwischen zwei Außenseitern, ist geprägt von einer kreativen tiefe, die so in nur wenigen Filmen zum Ausdruck kommt. Auf der einen Seite humorvoll, skurril und herzlich, auf der anderen Seite traurig, tiefsinnig und melancholisch. Beides vereint, ergibt ein wahres Meisterwerk des Animationskinos, dass nicht nur Genrefans gesehen haben sollten.

Kritik: Thomas Repenning

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