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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Amerikaner Andrew Jessel lernt bei seinem Urlaub in Marrakesch die bildhübsche wie geheimnisvolle Kyra Stanovy kennen. Bei Check-In im Hotel werden ihre Zimmerschlüssel vertauscht – und Jessel findet im Kleiderschrank eine Leiche, die offensichtlich für Kyra „bestimmt“ war. Der Beginn einer chaotischen Odyssee, denn bald schon werden die Beiden wegen Mordes gesucht und der zwielichtige Geschäftsmann Casimir hetzt ihnen seine Schergen auf den Hals, da sie zufällig in den Besitz brisanter Unterlagen geraten.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Anfang von Unser Mann in Marrakesch weckt Erinnerungen an Alfred Hitchcock’s Der Mann, der zuviel wusste (die US-Version von 1956): Mitten auf einem belebten Marktplatz wird ein Mann durch einen Dolchstoß in den Rücken ermordet. Von James Stewart leider weit und breit keine Spur, dafür ist als „unser Mann“ in Marrakesch Klaus Kinski (Der Mörder des Klans) am Start. Der konnte das Outfit vom letzten Edgar Wallace-Dreh gleich anbehalten und direkt nach Marokko rüber jetten, wo Genre-Spezialist Don Sharp (Ich, Dr. Fu Man Chu) diese Agenten- und Spionagefilmparodie doch tatsächlich an Originalschauplätzen drehte. Kein Wunder, dass er dafür neben Allesdreher Kinski auch noch andere bekannte Gesichter wie Tony Randall (Ein Pyjama für zwei), Senta Berger (Willkommen bei den Hartmanns) oder Herbert Lom (Spartacus) gewinnen konnte. War bestimmt ein netter Dreh, manche bezahlen für so was viel Geld.

Der US-Amerikaner Andrew Jessel (Tony Randall) möchte sich eigentlich im exotischen Urlaubsparadies entspannen, doch das hat sich schon mit der Ankunft im Hotel erledigt. Versehentlich vertauschen er und die attraktive Kyra (Senta Berger) ihre Zimmerschlüssel. Und dort wartet eine unschöne Überraschung im Kleiderschrank: Der kurz zuvor Erdolchte vom Marktplatz. Kyra behauptet, es würde sich um ihren Verlobten handeln und man wolle ihr den Mord in die Schuhe schieben. Viel zu naiv und ritterlich für diese Welt lässt sich Jessel in die Sachen einspannen und ehe er es sich versieht, steckt er mitten in einer völlig undurchsichtigen Geschichte. Es geht neben Mord scheinbar auch um einen unbekannten Kurier, der für 2 Millionen Dollar brisante Unterlagen vom Geschäftsmann Casimir (Herbert Lom) erwerben soll. Dieser ist der Brötchengeber von Killer-Kinski und der deswegen dem ungleichen Pärchen andauernd auf den Fersen. Und zu allem Überfluss scheint nicht nur Kyra, sondern praktisch jeder andere, der ihnen in die Quere kommt, nicht der zu sein, für den er sich ursprünglich ausgegeben hat.

Unser Mann in Marrakesch könnte ein wirklich witziger, turbulenter Spaß sein, was Don Sharp immer mal wieder andeutet und ihm wenigstens kurzzeitig ab und an auch mal gelingen mag. Im Großen und Ganzen geht ihm aber andauernd viel zu schnell die Puste aus und wirklich gute Einfälle sind leider Mangelware. Die Darsteller machen dafür grundsätzlich einen ganz guten Job: Tony Randall müht sich redlich als hoffnungslos überforderter Held wider Willen und das Schurken-Duo Lom & Kinski ist natürlich ein erprobter Selbstläufer. Aber auch da fehlt es einfach an richtig witzigen Situationen oder dem Schuss individueller Genialität. Ein Peter Sellers (Der Partyschreck) wäre ein Segen für diesen Film gewesen. Der hätte mit seiner famosen One-Man-Show das Ding hier im Alleingang gestemmt. So dümpelt der harmlos-angestaubte Jux relativ schnell nur so vor sich hin und kann einige vernünftig anmutenden Ansätze kaum vernünftig zu Ende bringen. Da ist mehr gewollt als gekonnt. Zumindest sieht das alles ganz hübsch aus. Da bekommt man richtig Lust auf den nächsten Urlaub.

Fazit

Bemühte, gut besetzte, aber viel zu harm- und einfallslose Agentenfilmparodie, an der der Zahn der Zeit gewaltig seine Spuren hinterlassen hat. Angesichts so vieler besserer Alternativen heutzutage wirklich nicht mehr der Rede wert.

Kritik: Jacko Kunze

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