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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In den 1960er-Jahren ist das Leben der Schafscherer an der Ostküste Neuseelands noch tief in alten Maori-Traditionen verwurzelt. Unter dem strengen Blick des Familien-Ältesten leben drei Generationen unter einem Dach. Der 14-jährige Simeon - Enkel von Tamihana Mahana - beugt sich nur widerwillig der Autorität und gibt seinem Großvater ungewohnte Widerworte. Und dann verliebt sich Simeon auch noch in die Tochter der Familie Poata, mit denen die Mahanas schon ewig im Clinch liegen. Die Fronten zwischen Großvater und Enkel verhärten sich dramatisch. Als zufällig ein altes Foto in Simeons Hände fällt, lüftet sich ein wohlgehütetes Familiengeheimnis, das alles ändert.

Kritik

Nach kleineren und größeren Desastern in Hollywood(z.B. xXx2: The Next Level) kehrt Regisseur Lee Tamahori nun also wieder zu seinen neuseeländischen Wurzeln zurück und inszenierte mit Mahana - Eine Maori Saga ein Melodrama, in dem sich Simeon (Akuhata Keefe), ein 14jähriger Maori, gegen das Patriarch seines herrischen Großvaters (Temuera Morrison, der Jango Fett aus Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger) auflehnt und emanzipiert und (nicht ganz freiwillig) Teile seiner Familie mitreißt.

Visuell ist das alles wunderschön anzusehen, auch wenn Tamahori darauf verzichtet auf Teufel komm raus Postkarten-Bilder zu generieren. Die Optik bleibt stets naturalistisch und schroff. Romantisiert wird hier höchstens das Scheren von Schafen, welches in Neuseeland durchaus als Sport angesehen und praktiziert wird. Auch gelingt es ihm die damalige Zeit (Neuseeland, Anfang der 1960er Jahre) authentisch einzufangen und würzt das Ganze noch mit ein wenig Kritik an der damaligen Gesellschaft der britischen Siedler und Herrscher, die den Maori verbaten ihre Sprache in öffentlichen Einrichtungen zu sprechen.

Es ist auch anregend zu sehen, wie sich Tradition und die (erzwungenen) europäischen Einflüsse miteinander vereinen. Da wird auf einer Beerdigung schon mal ein altes Maori-Gebet mit einem Amen abgeschlossen und die Westernfilm der damaligen Zeit haben Einflüsse auf die Jugend, aber auch auf ihre Eltern. Das ist alles soweit anregend, zu Teilen auch faszinierend und eröffnet einen neuen Blick auf die Geschichte des Landes, was die meisten wohl als Mittelerde-Imitat kennen.

Das Problem mit Mahana - Eine Maori Saga ist leider, dass Tamahori ausgerechnet die emotionale Baustelle mit der größten Grube fast schon als eine Art MacGuffin zweckentfremdet, um die Coming-of-Age-Story von Simeon anzutreiben. Doch die erreicht irgendwann einen Entwicklungsstopp und tritt danach nur noch müde auf der Stelle und am Ende, wenn Mahana - Eine Maori Saga mit großer Inbrunst das Familiengeheimnis des Clans lüftet, wirkt der Umgang mit dieser überaus schockierenden Wahrheit recht halbherzig und moralisch auch irgendwie verwerflich. Aber gut, wir blicken auf dieses Verbrechen auch aus einer gegenwärtigen Sicht. Dennoch entwickelt sich das Ende wenig zufriedenstellend.

Das iegt auch daran, dass die Großmutter (Nancy Brunning) der titelgebenden Familie sich final als die emotional sowie charakterlich spannendster Figur entpuppt. Während der Abspann läuft bleibt dieses unbefriedigende Gefühl zurück, dass es nicht Simeon sein sollte, um den sich der Film kreist, sondern eben seine Großmutter, auch weil deren Schicksal eine Entwicklung beinhaltet, die narrativ so viel wertiger und entwicklungsreicher erscheint, als die Rebellion des Teenagers.

Diese wiederrum ist aber natürlich auch nicht frei von guten Aspekten. Simeons Rebellion wirkt nämlich nicht nur gegen die erdrückenden und herrischen Regularien seines Großvaters aus, sondern auch gegen  das damalige System, dass die Maori und ihre Kultur auf fast schon subtile Weise unterdrücken. Der Teenager verkörpert quasi den Wechsel eines einseitigen Systems. Das besitzt dann doch seine Reize, auch weil es überaus solide erzählt wird.

Mehr als solide ist bei Mahana - Eine Maori Saga die Kamera. Nicht nur wurde die Enthüllung des schrecklichen Familiengeheimnisses in einer der stimmungsvollsten Kamerafahrten des bisherigen Kinojahres umgesetzt, Kamerafrau Ginny Loane gelingt es dazu dass jedes Bild greifbar und authentisch erscheint. Die visuelle Kraft und Immersion des Dramas ist erstaunlich gut und präsentiert dem Zuschauer die ungefilterte aber dennoch faszinierende Natur und Ausstrahlung Neuseelands.

Fazit

Ein mehr als solides Melodrama ist Regisseur Tamahori hier gelungen, dass damit zu kämpfen hat, dass Hauptfigur Simeon viel zu schnell auserzählt ist und die wirklich packenden Aspekte des Films zu spät, oder nur äußerst halbherzig, thematisiert werden.

Kritik: Sebastian Groß

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