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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Eine Geburtstagsfeier in einem wohlhabenden Freundeskreis wird durch die Nachricht des womöglich bevorstehenden Weltuntergangs aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Zeit vergeht für jeden der Teilnehmenden nun anders.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ist das jetzt schon meta? Liliana Cavani (Ripley's Game) dreht über den zumindest gefühlt variablen Verlauf von Zeit einen Film, der seinerseits so unglaublich selbstverliebt, seicht und snobistisch ist, dass die Laufzeit praktisch stillzustehen scheint. Die mit einem hauch Sci-Fi versetzte Sommerkomödie basierend auf Carlo Rovellis gleichnamigem Sachbuch den Geist der Zeit widerspiegeln, aber vermittelt stattdessen nur den Zeitgeist. Dies nicht im Sinne einer selbsteinsichtigen Analyse, sondern eher wie das Symptom einer Krankheit. Und die hießt? Elite.

Die Menschen, mit deren wichtigtuerischen Wehwechen sich der elitaristische Erguss fast zwei Stunden lang beschäftigt, sind allesamt wohlhabend, weiß, straight, gesund, schön (zumindest sagen die Figuren einander andauernd, sie seien es, damit es das Publikum irgendwann glaubt) und feiern unbeschwert in einem malerischen Anwesen am Meer den Geburtstag eines Mitglieds der Clique. Deren Amüsement trübt nicht mal der drohende Weltuntergang. Schuld an dem ist natürlich nicht die Ausbeutung des Planeten durch Elite-Exzesse, sondern ein Komet. 

Dass der auf die Erde zurät, macht nur dem von allen belächelten südamerikanischen Dienstmädchen Angst. Die Charaktere schwimmen weiter im Meer und ihren Privilegien, die zu hinterfragen sie nichtmal die bevorstehende Endzeit veranlassen kann. Es wird sich unterhalten, hier und da gestichelt, getrunken, gegessen und geschlafen, während das Publikum immer sehnlicher darauf wartet, dass ein Feuerball die ätzende Upper-Class platt macht. Mit einer solchen Pointe wäre der Festival-Beitrag auch nicht so schlecht. Ist er aber. 

Fazit

Mit Physik und Philosophie hat Liliana Cavanis frei von Carlo Rovellis Buch inspirierte Komödie so wenig zu tun wie mit Film- oder Unterhaltungskunst. Hier suhlen sich bloß Superreiche eine halbe Ewigkeit in ihrem Reichtum. Da kann die Welt auch buchstäblich untergehen, die Haute Volée macht einfach weiter wie immer. Darin steckt eine bittere Wahrheit, die geradezu nach satirischer Brechung schreit, doch die gleichsam flach gespielte und inszenierte Humoreske ist nicht Persiflage ihrer Gesellschaftsklasse, sondern Produkt. 

Kritik: Lida Bach

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