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Inhalt

Lilas Sohn Stephon ist auf offener Straße erschossen worden, vermutlich von Drogendealern. Die Polizei scheint an dem Fall jedoch nicht sonderlich interessiert zu sein, und der völlig aus der Bahn geworfenen Lila bleibt nur übrig, in einer Selbsthilfegruppe Trost zu suchen. Dort trifft sie auf Eve, die ebenfalls einen Verlust zu beklagen hat. Im Gegensatz zu Lila frisst Eve ihren Kummer nicht in sich hinein, sondern sinnt ganz praktisch auf Rache. Lila lässt sich davon anstecken, und gemeinsam gehen die Frauen auf die Jagd nach Stephons Mördern.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Rache in Filmen ist mehr was für den Mann. Dieser Eindruck entsteht, wenn man einmal vergleicht, wie viele Heroen, bzw. männliche Anti-Helden sich bereits im filmischen Ausmaße gerächt haben. Egal ob Vergeltung an ehemaligen Kameraden („Point Blank“), erlittenen Torturen („Old Boy“) oder einem verlorenen Krieg („Rambo 2 – Der Auftrag“). Die Liste ist lang und selbst wenn sich Uma Thurman mit dem Katana in den „Kill Bill“-Filmen durch ganze Horden von Yakuza schnetzelt, bleibt die Thematik der Rache eher in Männerhänden.

„Lila & Eve – Blinde Rache“ bildet da eine (von gewiss) mehreren Ausnahmen. Doch während der Rachedurst der männlichen Kollegen gerne auch durch nicht-familiäre Tragödien entsteht, erzählt der Film von Regisseur Charles Stone III ("Drumline") eine recht klassische Handlung: Alleinerziehende Mutter verliert Sohn bei einer Schießerei. Die Polizei ist machtlos. In einer Selbsthilfegruppe trifft die trauernde, in sich gekehrte Lila Eve. Die beide bilden eine Zweckfreundschaft, kann doch niemand anderer den erlittenen Schmerz wirklich verstehen. Doch als Eve immer weiter darin aufgeht Rachephantasien zu entwickeln und Lila in ihren Wahn mitreißt, das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen, entsteht rasch eine Spirale der Gewalt – und der Hoffnungslosigkeit.

Der Kurzinhalt macht klar, dass „Lila & Eve – Blinde Rache“ nicht daran interessiert ist eine kaltschnäuzige wie actiongeladene Rachephantasie wiederzugeben. Viel mehr fokussiert sich das Thriller-Drama auf die emotionale Zerrissenheit der beiden Figuren. Vor allem Lila steht im Zentrum. Das ist ehrenwert, ändert aber nichts daran, dass sich der Film letztlich doch nur auf behäbigste Weise am Einmaleins der Rache-Thematik bedient und dabei noch nicht einmal eine wirklich runde Charakterentwicklung hinbekommt.

Eve darf stets die rebellische Draufgängerin sein, während Lila den Habitus der besorgten Mutter nie wirklich loswird. Regisseur Stone III baut alles so auf, dass es irgendwann zu einem point of no return kommt. Zu einer Destruktion der Grenze zwischen Recht und Gerechtigkeit. Dafür ist ihm jedes noch so altbackenes Mittel recht und wie angestrengt Eve-Darstellerin Jennifer Lopez gegen ihr Diva-Image anspielt, macht die Sache auch nicht wirklich überzeugender. Sie und Viola Davis („How to get away with Murder“) geben ein Duo ab, welches man am besten wohl mit dem Wörtchen unglaubwürdig beschreiben kann. Wenigstens gelingt es Davis ihrer Figur eine authentische Seite zu verleihen. Etwas was Eve fehlt.

Am Ende von „Lila & Eve – Blinde Rache“ kommt es wie es kommen muss, aber bereits zuvor hat sich der pseudo-intelligente und emotional zu angepasste Film ins Aus manövriert: Reizlose Figuren, eine toterzählte Geschichte und der rot angeschwollene Zeigerfinger der Moral haben dafür gesorgt. Sozusagen als Extra-Sargnagel sieht der Film dazu auch aus wie eine wenig aufwendig umgesetzte TV-Produktion.

Fazit

Biederes Rache-Filmchen im reizlosen TV-Look. Überzeugt weder als Thriller noch als Drama, aber wenigstens darf Jennifer Lopez (erfolglos) versuchen gegen ihr Image anzuspielen. Wer sich dafür interessiert, könnte mit „Lila & Eve – Blinde Rache“ vielleicht ein paar zufriedene Minuten verbringen.

Kritik: Sebastian Groß

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