Das Leben eines Kopfgeldjägers im Wilden Westen war sicherlich kein leichtes, dass weiß auch T.L. Barston (Bruce Dern). Seit Jahren zieht der ergraute Pistolero durch die Badlands Nevadas, stetig auf der Suche nach leichter Beute, denn nur die wenigsten erwarten hinter dem freundlichen lächeln des alten Mannes den Blick eines eiskalten Killers. Auf seiner Einsamen Reise begleiten Baston vor allem die bösen Erinnerungen an seine Opfer, denn auch ein erfahrener Kopfgeldjäger macht bei der Jagt mal Fehler.
Als er sich dazu entschließt den berühmten Red Roundtree (Michael J. Metzger) zu jagen, ahnt er noch nicht, dass er hier nicht nur sein Leben, sondern auch seinen Verstand auf das Spiel setzt.
Kritik
Wohl war, die großen Tage des Italo- und Spaghettiwestern liegen schon lange hinter uns, auch wenn Filme wie „Unforgiven“ und Co. das Flair von damals auf gelungene Art und Weise in die Moderne adaptiert haben. Im Kielwasser dieser Bewegung schwimmt auch „Land der Vergessenen“ von Regisseur Sam Pillsbury, der für solch fulminante Werke wie „Free Willy 3“, oder „Surf Party“ bekannt, beziehungsweise berüchtigt ist.
Dabei sieht das Grundgerüst des Filmes auf den ersten Blick ganz gut aus. Der zweifach Oscar nominierte Bruce Dern in der Rolle eines ergrauten Western Helden, der auf der Jagd nach einem Mörder von seiner Vergangenheit geplagt wird und immer weiter in den Wahnsinn abdriftet, klassischer Western trifft modernen Horror. An seiner Seite Namen wie Helen Hunt, Mariel Hemingway und Dylan McDermott, die ja in der Regel für eine gute Performance stehen.
Umso erstaunlicher ist es da, dass der Film in nahezu jeglichen Belangen eine so gravierende Bruchlandung hinlegt, dass man ihn einzig und allein als mahnendes Fallbeispiel zu rate ziehen kann.
Das Grauen nimmt seinen Anfang bei der Geschichte, die, bei genauerer Betrachtung, eher wie eine Episode aus „Twilight Zone“, oder „X-Faktor“ wirkt. Und als solche hätte die Geschichte auch wirklich Potenzial, denn für mehr als 10 bis 15 Minuten reicht der Plot im Grunde nicht aus. Pillsbury streckt das Ganze jedoch gekonnt auf 90 Minuten, in dem er, neben der eigentlichen Haupthandlung, noch weitere Kurzgeschichten in den Film verwebt, sodass wir am Ende im Grunde 4 Handlungsstränge haben, die alle lose vom großen Überbau, der sich da Atmosphäre schimpft, zusammen gehalten werden.
Nun mag man sich natürlich die Frage stellen, wie es möglich ist in so kurzer Zeit auch nur im entferntesten eine Beziehung zu den einzelnen Figuren aufzubauen und auch hier ist die Antwort recht simpel: Gar nicht. Dies hat im Umkehrschluss zur Folge, dass selbst große Hollywood Stars, wie Helen Hunt und Bruce Dern, den Zuschauer nicht an sich binden können, auch wenn sie im Grunde eine solide Performance abgeben. Da man sich allerdings herzlich wenig um das Schicksal der Figuren schert, erstickt jeder Versuch, dem Ganzen doch noch einen tieferen Sinn zu geben, bereits im Keim.
Zuletzt sei noch die Technik erwähnt, denn auch wenn man bei einem TV Film das Budget natürlich recht eng schnallen muss, gibt es keine Entschuldigung dafür, dass ein Werk aus den 90ern technisch auf dem gleichen Stand ist, wie etwa das im Vorfeld angesprochene „Twilight Zone“ Anfang der 60er.
Fazit
Eine gelungene Atmosphäre, gute Schauspieler und eine durchaus spannende Geschichte: Auf dem Papier hatte der Film echtes Potenzial, doch die Realität sieht leider anders aus. Dank dem vollkommen verhunztem Drehbuch verfällt das Projekt zu einer inszenatorischen Bruchlandung, die auch Bruce Dern nicht mehr retten kann.
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