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Inhalt

Eine namenlose junge Frau (Bobbi Sue Luther, die anno 2009 auch in „Night of the Demons“ Genreluft schnuppern durfte) erwacht in einem fest verschlossenen Sarg, ohne die geringste Erinnerung daran, wer sie ist oder wie sie in diese ausweglose Situation geraten ist. Nach einigen vergeblichen Versuchen den Deckel ihres Gefängnisses zu öffnen, kippt der Sarg von einem Podest und bricht auf. Das Mädchen findet sich in einer Leichenhalle wieder und wird umgehend mit dem brutalen Mord an dem Besitzer derselben, durch einen hünenartigen Killer mit glänzender Totenkopfmaske im Gesicht und Videokamera auf der Schulter, konfrontiert. Nachdem sie diesem entkommen ist und es mit Mühe und Not auf die Straße geschafft hat, wird sie von dem Paar Tucker (Kevin Gage aus „Kill Theory“) und Cindy (Lena Headey aus „300“) aufgelesen, die sie zu sich nach Hause mitnehmen. Von solchen kleinen Rückschlägen lässt sich der Killer mit dem passenden Alias Chromeskull natürlich nicht aufhalten und metzelt sich mit seinem glänzenden Messer durch ein Opfer nach dem anderen, um zu ihr zu gelangen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

There is a new killer in town

Objektiv betrachtet ist der Slasher-Film wohl eines der vorhersehbarsten, innovationslosesten und vor allem wandlungsunfähigsten Subgenres des gesamten Horrorkosmos. Seit Michael, Jason und Freddy in den späten 70er und frühen 80er Jahren des letzten Jahrtausends einen Hype auslösten indem sie einen Teenager nach dem anderen mehr oder weniger brutal über die Klinge springen ließen, hat sich der Slasher nur noch marginal weiterentwickelt. Im Wesentlichen unterscheiden sich Vertreter dieser filmischen Gattung anno 2012 nur mehr durch ihre Protagonisten/Antagonisten, ihre möglichst ausgefallenen Todesszenen und ihr örtliches beziehungsweise zeitliches Setting. Überraschend innovative Ausreißer wie die selbstironische „Scream“-Quadrilogie, unter die Haut gehende französische Beiträge Marke „High Tension“ oder ausgesprochen atmosphärische Werke wie „Cold Prey“ sind mit Sicherheit eher die Ausnahme als die Regel. Denn vor allem dank der kostengünstigen, massentauglichen und äußerst einfachen Distributionsvarianten DVD und BluRay, können sich Hinz und Kunz ungemein erfolgreich durch eine High-School nach der anderen schlitzen, bevor sie sich dem nächstbesten drogenverseuchten Mittzwanziger-Wandertag zuwenden, ohne dass dafür ein Drehbuchautor auf sein wohlverdientes Mittagsschläfchen verzichten müsste. So niederschmetternd das im ersten Moment klingen mag, so unterhaltsam können trotz allem auch diese zwar nicht besonders innovativen, aber durchwegs unterhaltsamen Aneinanderreihungen gut getimter Morde, in Kombination mit kreativ ausgestatteten Killern und schönen Opfern, ausfallen.

Bevor sich die ungekürzte Version von „Laid to Rest“ somit im hauseigenen Player zu drehen beginnt, sollte sich der geneigte Betrachter diese genretypischen Stärken und Schwächen intensiv ins Gedächtnis rufen und jede Hoffnung auf eine Neubelebung des Slasher-Genres umgehend fahren lassen. Denn Robert Halls Slasher ist ein einerseits zwar optisch hervorragendes, ultrabrutales und weitgehend digitallos inszeniertes, aber andererseits auch, dramaturgisch, storytechnisch und schauspielerisch absolut vernachlässigbares Best of creative kills geworden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Selbst ohne ausufernde Vorkenntnisse oder intensive Internetrecherchen sieht man „Laid to Rest“ die Handschrift seines bisher hauptsächlich im Bereich Maske und Visuelle Effekte tätigen Regisseurs überdeutlich an. Nicht nur die Tatsache, dass anscheinend sehr viel Zeit in die Entwicklung der wirklich eindrucksvollen und durchaus furchteinflößenden Chrommaske des Killers gesteckt wurde, sondern auch die mannigfaltigen unglaublich brutalen, aber trotzdem realistischen Kills deuten klar in diese Richtung. Robert Hall und sein Team zelebrieren einen Mord nach dem anderen mit so viel Hingabe und Kreativität, als wäre es die normalste Sache der Welt einen nahezu unsterblichen Killer bei der Arbeit zu beobachten. Effekte und Maske bleiben dabei jederzeit tadellos, egal ob ein durch den Unterkiefer gejagtes Messer, ein geöffneter Bauch, ein von Säure zerfressenes Gesicht oder eine zerstückelte Frauenleiche, in den Fokus der Kamera gelangen. Es wird mit äußerster Konzentration gemeuchelt und verstümmelt.

Folglich ist es bei näherer Betrachtung auch durchaus verständlich, dass, bei all der Konzentration auf Blut und Gewalt, die Story doch spürbar auf der Strecke bleibt. Zwar bemüht sich Robert Hall darum aus dem schon dutzendfach durchgekauten Story-Konstrukt einen konstanten Spannungsbogen herauszuschälen und über eine Laufzeit von knapp 90 Minuten aufrecht zu halten, verläuft sich aber allzu oft in unlogischen Handlungssprüngen und unnötig verkomplizierten Szenen. Des Weiteren stellt sich beim Zuschauer spätestens nach dem ersten, gar nicht so überraschenden Plottwist – wie so oft – auch ein gewisses Alles bereits gesehen Gefühl ein. Die weitgehend durchschnittlich motivierten Darsteller tragen ihr Übriges dazu bei, dass nach dem Abspann eher Optik, Auftreten und Brutalität von Chromeskull im Gedächtnis haften bleiben, als Qualität und Umsetzung des Streifens an sich. Das wiederum ist jedoch weder etwas überraschend Neues, noch etwas wirklich Schlechtes im Slasher-Genre.

Fazit

„Laid to Rest“ aus dem Jahr 2009 ist ein brutaler Slasher, der beinahe ausschließlich von seinen kreativen Kills und seinem toll in Szene gesetzten Antagonisten Chromeskull lebt. Robert Halls Streifen gewinnt dem Genre somit weder handlungstechnisch noch inszenatorisch neuen Facetten ab, ist aber, dank vieler handgemachter Effekte und einiger kreativ bösartiger Ideen, vor allem für Fans der härteren Gangart im Horrorfilm eine sichere Bank.

Kritik: Christoph Uitz

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