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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im Jahr 1885 ist Eugenie seit zwanzig Jahren die hingebungsvolle Köchin des weltberühmten Gourmets Dodin.  Ihre gemeinsame Beziehung ist längst mehr als professionell und kulinarisch, doch Eugenie lehnt Dodins Anträge überzeugt ab. Um sie zu überzeugen, tut der Küchenmeister etwas, das er noch nie zuvor getan hat: Er kreiert ein Dinner nur für sie.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Filmfestival, Juliette Binoche zaubert auf der Leinwand kulinarische Köstlichkeiten und Johnny Depp (Jeanne du Barry) ist - oder war - vor Ort, wenn auch nicht in diesem Wettbewerbsbeitrag. Da ist es praktisch unmöglich, nicht an Chocolat zu denken. So abgeschmackt wie Lasse Hallströms zuckerige Romanze ist Anh Hung Trans (Naokos Lächeln) lukullische Love Story bei weitem nicht. Doch der romantisierende Blick auf Klassenhierarchien, Gender-Rollen, Zeitpolitik und Küchenarbeit im ausgehenden 19. Jahrhundert hat einen bitteren Beigeschmack, den auch Jonathan Ricquebourgs delikate Kamera nicht überdecken.

Eine Reihe unangenehme Untertöne bleiben selbst, wenn man die lose von Marcel Rouffs gleichnamigen Novellen übernommene Handlung als Märchen betrachtet und nicht fragt, von welchem Geld der weltweit gefeierte Gourmet Dodin (Benoît Magimel, Omar la fraise), seine langjährige Köchin und genügsame Geliebte Eugenie (Binoche, Der Gymnasiast) auf einem malerischen Landsitz in der Provinz in den Tag hinein leben, warum das Paar und Dodins Clique alter weißer Herren trotz üppiger Festmahle noch gesund und normalgewichtig sind und wer den Abwasch macht. 

Die papierenen Figuren haben im doppelten Sinne praktisch kein Leben außerhalb der Landhaus-Stil-Küche, wo in rustikalen Riesentöpfen und dekorativen Kupferpfannen Eugenie täglich mehrgängige Dinner zubereitet, und dem Esszimmer, wo Dodin mit seiner Entourage genießt, bevor er als Betthupferl die Köchin vernascht. Während Fleischeslust nur angedeutet wird, schwelgt der Regisseur in verführerischem Food Porn. Liebe geht hier buchstäblich durch den Magen - und der einzige Weg für eine Angestellte vom Herd an den Haustisch durch die Ehe. 

Fazit

Arbeiterausbeutung, Klassengrenzen und provinzieller Prüderie kennt Anh Hung Trans Küchen-Kitsch-Kosmos ebenso wenig wie Rollenzwänge und Magenschmerzen. Selbst der Tod kommt hier noch sanfter als der dezente Humor und die Zweisamkeit zwischen Köchin und Dienstherr. Beide werden gewohnt geübt gespielt; besonders Juliette Binoche verkörpert feinsinnig die Hingabe zum Handwerk, das die träumerische Inszenierung mit so viel andächtiger Zuneigung betrachtet wie die zu Stillleben arrangierten Speisen. Die süßliche Ästhetik ist indes mehr Kochmagazin als Clara Peters. 

Kritik: Lida Bach

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