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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Auf Kuba verschmelzen Einflüsse aus Afrika und Europa zu einer einzigartig bunten Kultur. Deren wild pulsierendes Herz ist die Musik- und Tanzszene, die sich weit über Latin-Jazz und Salsa hinaus erstreckt. Havannas Straßen vibrieren vor Bewegung und Klang: Aus allen Richtungen strömen die hypnotischen Rhythmen von Clave-Hölzern, Trommeln, traditionellen Liedern und populären Hits. Die karibische Insel lebt Musik!

Kritik

So oft wie Regisseur  in La Clave – Das Geheimnis der kubanischen Musik Expert*innen in Interviewschnipseln zu Wort kommen lässt, so oft lässt er auch nur Instrumente über die musikalische Seele des karibischen Inselstaates sprechen. Hartels Dokumentation ist ein Puzzle aus transgenerationalen Einblicken in eine facettenreiche Musikkultur. Ein Puzzle, welches Tänze, Religion und Einflüsse auf die Pädagogik umfasst, welches die Historie gleichermaßen wie die Gegenwart aufgreift und Menschen mit unterschiedlichsten Werdegängen Gehör schenkt, ohne ein Geheimnis der Musik in klaren Worten zu entschlüsseln. 

La Clave ist dabei in erster Linie um ein breites Abbild der kubanischen Musik- und Tanzszene bemüht. Zu Wort kommen unter anderem der kubanische Jazzmusiker Bobby Carcassés, der Percussion-Künstler Enrique Pla und die Schlagzeugerin Yissy García sowie weitere Musikwissenschaftler*innen und Lehrer*innen. In mehreren Gedankenabschnitten streift die Dokumentation musiktheoretische Zusammenhänge und Tanzformen, Grundlagen der Rhythmik und religiöse Verknüpfungen, historische Entwicklungen und gegenwärtige Bedeutungen, stets verwoben mit dem Ausdrucksvermögen von Instrumenten und Tänzer*innen. Proben einer Band, kostenfreie Musikschulen, Auftritte an unterschiedlichsten Orten – der Film ist nah an den Menschen, fängt Musik, das gemeinsame Musizieren und Tanzen als unmittelbaren Bestandteil von Leben und Alltag ein. Sowohl auf individueller, zuweilen spiritueller Ebene als auch innerhalb gesellschaftlicher Dimensionen. 

So belebt, aufgeregt und farbenfroh wie das eingefangene Lebensgefühl ist auch die Erzähl- und Inszenierungsweise der Dokumentation. Dass es gelegentlich schwerfällt, den angeschnittenen Facetten wie den historischen oder gesellschaftspolitischen, die eine eigene Episode innerhalb einer Miniserie hätten bespielen können, gerecht zu werden, verbirgt der Film unter der Begeisterung seiner vielen Protagonist*innen. Von Anfang an macht La Clave kein Geheimnis daraus, dass es der Dokumentation in erster Linie um ein mitreißendes und lebensfrohes Musikporträt geht. Und das dürfte etwa Fans afrokubanischer Rythmen und Rumba- und Percussionklängen nur schwer im Kinositz halten, abgeneigten Zuschauer*innen aber auch nur bedingt Zugang ermöglichen.

Fazit

„La Clave – Das Geheimnis kubanischer Musik“ beleuchtet mit spürbarer Begeisterung die musikalische Seele Kubas. Eine Dokumentation über deren Facettenreichtum, deren historische Verwurzelung und eingehende Aktualität, in einer zumeist ausgewogenen, einsteigerfreundlich überblicksartigen Mischung aus Interviews und musikalischen Einlagen. In seiner Vielzahl an Themen gelegentlich flickenhaft, aber durchweg leidenschaftlich.

Kritik: Paul Seidel

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