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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Korea, 1859: Das Land wird von gierigen Politikern regiert, die einfache Bevölkerung hat kaum etwas zu essen. Aus der Not heraus lässt sich der bitterarme Schlachter Dolmuchi auf einen schmutzigen Deal mit dem reichen und skrupellosen Adligen Joo-yon ein: Er soll eine junge Frau ermorden, die Joo-yons Aufstieg gefährden könnte. Als das Attentat misslingt, ist Joo-yons Rache unerbittlich. Seine Soldaten bringen Dolmuchis Familie um, er selbst jedoch wird in letzter Sekunde von Kriegern des Kundo-Klans gerettet. Die ehrbaren Gesetzlosen berauben die Reichen und teilen die Beute mit den Notdürftigen. Nach zwei Jahren harten Kampftrainings im bergigen Versteck des Kundo-Klans stellt sich Dolmuchi dem immer mächtiger werdenden Joo-yon …
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Dass sich das koreanische Kino in den letzten Jahren zum Marktführer in Asien entwickelt hat (zumindest in Sachen Qualität), dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Egal ob Action-, Gangster- oder Thriller-Film, regelmäßig gibt es hier Werke zu bestaunen, die selbst Hollywood etwas rückständig wirken lassen. Doch nicht nur dies: Auch in Sachen historische Erzählungen, ist das Kino aus Südkorea vielen anderen weit voraus. Denn wo in China schon lange die goldene Ära vorbei ist und heute eher gerne auf die bösen Imperialisten in den Geschichten gezielt wird, konzentriert man sich in Korea lieber mehr auf die eigene interne Historie. Und dort gibt es mehr als nur einige spannende Sagen, Mythen oder Erzählungen zu verfilmen. Werke wie „War of the Arrows“ (OT: "Choi-jong-byeong-gi Hwal"), „Masquerade“ (OT: “Gwanghae, Wangyidoen namja”) oder aktuell “Myeong-ryang” sowie „The Pirates“ (OT: “Hae-jeok: Ba-da-ro gan san-jeok“) zeigen, dass hier Filmemacher ihr Handwerk mehr als verstehen. Und auch Budget, Einsatz sowie Inszenierung stimmen. Natürlich sorgt dies auch dafür, dass wir in Deutschland mehr und mehr in den Genuss solcher Filme kommen. Und daher folgt bereits am 28.11. die Veröffentlichung von „Kundo - Pakt der Gesetzlosen“ (OT: „Kundo: min-ran-eui si-dae“), der erst am 23.07. diesen Jahres in den Kinos war. Ein Glück für uns, denn der Film von Regisseur Jong-bin Yun liefert uns spektakuläre wie packende Martial-Arts-Kunst gewürzt mit dem Hauch von Western.

Western? Ja, richtig gelesen. Denn obgleich der Film in Südkorea im Jahre 1859 angesiedelt ist, wo moderne Waffensysteme oder Technologien erst langsam auftraten, gibt es durch die gekonnte Inszenierung, Musikuntermalung oder mancher Bildmomente viel eher einen modernen Western zu bestaunen, als ein klassisches Martial-Arts-Fest. Und doch: Regisseur Jong-bin Yun, und Autor Cheol-Hong Jeon, orientieren sich stark am chinesischen Kino der 70 Jahre, nur um dieses mit ihren eigenen Elementen gehörig auf den Kopf zu stellen. Zwar sorgt dies in der ersten halben Stunde für etwas Ziellosigkeit und Verwirrung, doch danach beginnt durch den Kampf der Gerechtigkeit eine Geschichte, die zu begeistern weiß. Im Mittelpunkt steht hierbei der einfache Fleischer (einem Beruf der in dieser Zeit in Korea noch niedriger als ein Sklave angesehen wurde) Dolmuchi (hervorragend wechselseitig von Jung-woo Ha – „The Chaser“, „The Yellow Sea“ – gespielt), der eines Tages mit den fürchterlichen Verbrechen der korrupten Oberschicht konfrontiert wird und fortan Rache schwört. Und daher geben sich Vergeltung als auch gieriger Kapitalismus in „Kundo“ die Hand. Zwar muss hier leider vieles durch eine Off-Sprecherin erklärt werden, sorgt aber für eine interessante Geschichtsstunde sowie packende Martial-Arts-Kämpfe, dich sich gegenüber der Konkurrenz keineswegs verstecken brauchen. Gerade die schnellen wie harten Schwertkämpfe sind in „Kundo“ ein wahres Highlight, welches sich Fans nicht entgehen lassen sollten.

Doch auch abseits der Kämpfe, kann uns „Kundo“ überzeugen: Besonders das Spiel der Figuren (hier vor allem die Bande der Diebe) liefert Schauwerte, die zumeist auch mit gekonnten humoristischen Einlagen untermalt werden. Dies zusammen mit den überraschenden Elementen, die oftmals gewohnte Konventionen auf den Kopf stellen, ergibt einen Film, der wahrlich als Robin Hood in Mantel eines Eastern zu bezeichnen ist. Die Frage nach Gerechtigkeit steht dabei im Mittelpunkt und lässt auch mehr als einmal das normale Volk leiden. Wer bringt also Erlösung? Hier kann gerade Bösewicht Kang Dong-won (als übermenschlicher Jo Yoon - "Haunters") für die meisten Antipathien  sorgen. Anders als üblich, scheint Jo Yoon durch nichts und niemanden aufgehalten werden zu können. Einzig sein eigener Geist scheint seine Schwäche zu sein. So ist auch gerade das konsequente Finale (welches zuweilen leider etwas pathetisch wirkt) atmosphärisch und tief, und somit „Kundo“ mehr als nur beliebige Martial-Arts Kost.

Fazit

Regisseur Jong-bin Yun liefert uns mit „Kundo“ einen überraschenden, kraftvollen, humorvollen sowie optisch höchst ansehnlichen Eastern, den sich Fans auf jeden Fall nicht entgehen lassen sollten. Sowohl Story als auch Charaktere bringen uns, trotz kleinerer Schwächen, ein koreanisches Filmerlebnis, welches schlichtweg Spaß macht.

Kritik: Thomas Repenning

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