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Inhalt

Eine Verfilmung der wohl bekanntesten japanischen Geistergeschichte „Yotsuya Kaidan“. In dem Bühnenstück aus dem Jahr 1825 wird ein skrupelloser Samurai vom Geist seiner ermordeten Frau heimgesucht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Takashi Miike ist einer der fleißigsten Regisseure Japans. Beinahe 100 Filme umfasst seine bisherige Filmographie und die ist alles andere als Eintönig. Von brutalen Gewaltorgien bis hin zu trashigen Kinderfilmen ist alles dabei. Natürlich passiert es aber ab und an, dass er sich bei einer solch großen Quantität wiederholt oder ähnliche Themen öfter aufgreift. Mit seinem 2014 bereits in den japanischen Kinos erschienen "Over Your Dead Body" betritt er allerdings neues Terrain. Terrain, dass er hoffentlich nach diesem Film für immer in Ruhe lässt.

Der noch recht unbekannte Schauspieler Kosuke Hasegawa (Ebizo Ichikawa) erhält Dank seiner Geliebten die Chance, bei einem Theaterstück zur Geistergeschichte Yotsuya Kaidan mitzuwirken. Sie selbst spielt die Hauptrolle der Oiwa. Doch anstatt ihr seine Dankbarkeit auszudrücken, bandelt er lieber mit Schauspielkollegin Rio Asahina (Miho Kakanishi) an. Trotz des sehr schroffen Verhaltens ihres Geliebten denkt sie aber nicht daran, sich auf den an ihr interessierten Jun Suzuki (Hideaki Ito) einzulassen. Während der Proben zum Stück vermischt die Rachegeschichte der Bühne immer mehr mit dem Leben der Darsteller, so dass diese irgendwann kaum noch zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können.

Yotsuya Kaidan ist eine der bekanntesten – wenn nicht die bekannteste – japanischen Geistergeschichte aller Zeiten. Bereits mehr als 30 mal wurde diese auf Film gebannt. So ist es beruhigend zu wissen, dass Miike sich dem ganzen auf eine Neue Art und Weise annähert. Trotz schicken Bildern fällt das Bühnenspiel im Film nämlich leider sehr langwierig und weniger interessant aus und ist am Ende eben nur eine weitere Verfilmung eines schon vielfach auf Film gebannten Stoffes. Ohne Vorwissen über die Geschichte tauchen auch immer wieder Fragezeichen im Kopf des Zuschauers auf. Gut also, dass es noch die zweite Ebene im Film gibt, in der sich die Geschehnisse auf der Bühne mit dem realen Leben der Darsteller vermischen – könnte man zumindest meinen. Leider schafft es Autor Kikumi Yagaishi ("Hara-Kiri – Tod eines Samurai") nicht, diese zwei Erzählstränge perfekt miteinander zu verschmelzen. Die Längen der Theatersequenzen  stören den Erzählfluss erheblich, so dass man sich durch den sehr zähen Film durchbeißen muss und am Ende auch noch mit einem sehr fragwürdigen Ende belohnt wird.

Da hilft es leider auch nichts mehr, dass der motivierte Cast eine mehr als Solide Leistung abruft. Ko Shibasaki ("The Call") spielt ihre Rolle großartig und auch Ebizo Ichikawa (Hara-Kiri – Tod eines Samurai) weiß sein Talent einzusetzen. Beide haben zuvor schon in Miike Filmen mitgewirkt und sind nicht umsonst in Film und Fernsehen sehr erfolgreich. Doch die Worte, die ihnen Kikumi Yagaishi in den Mund legt und die offensichtlich halbherzigen Anweisungen von Regisseur Miike beschränken selbst die eigentlich ambitionierten Schauspieler. Dennoch bleiben sie eines der wenigen Highlights.

Der Großteil des Films unterscheidet sich optisch kaum von Miikes anderen kürzlich produzierten Werken. Es scheint fast, als hätte er während den Dreharbeiten die Lust am Stoff verloren und wollte das Ganze nur noch zu Ende bringen. Denn genau dann, wenn der Regisseur seine Stärken ausspielen könnte, versagt er. Ähnlich wie bei seinem Horror Meisterstück "Audition", wartet er bis zum Ende des Films auf das blutige Finale. Dieses fällt bei „Over Your Dead Body“ aber überraschend uninspiriert und langweilig aus.

Fazit

Ein ambitioniertes Projekt, dass aber dank seines unausgegorenen Drehbuchs und einem unmotivierten Regisseur eher langweilt. Lediglich für Fans der Vorlage interessant.

Kritik: Tobias Bangemann

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