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Quelle: themoviedb.org

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Als bei dem Auftragskiller John Knox (Michael Keaton) eine schnell fortschreitende Form von Demenz diagnostiziert wird, bietet sich ihm die Gelegenheit, sich selbst zu rehabilitieren, indem er das Leben seines entfremdeten erwachsenen Sohnes rettet. Um dies zu tun, muss er gegen die Polizei anrennen, die ihm auf den Fersen ist, und gegen die tickende Uhr seines eigenen, sich schnell verschlechternden Geistes.

Ab dem 24. Mai auf Prime zu sehen!

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

John „Aristoteles“ Knox (Michael Keaton, The Flash) ist ein Auftragskiller. Zwar schon etwas in die Jahre gekommen, dank seines enorm hohen IQ und seiner beim Militär geschärften Fähigkeiten aber immer noch eine nahezu perfekte Waffe. Trotz seiner hochriskanten Tätigkeit ist er bisher noch nie ins Visier der Behörden geraten, sein Privatleben und insbesondere die Beziehung zu seiner Ex-Frau Ruby (Marcia Gay Harden, Mystic River) und seinem Sohn Miles (James Marsden, Sonic the Hedgehog) sind dafür in die Brüche gegangen. Doch plötzlich steht Miles unverhofft vor seiner Tür. Er hat im Affekt einen Mann getötet, der seine 16jährige Tochter geschwängert hat. Verzweifelt bitte er John um Hilfe, denn schließlich kennt dieser sich bestens mit dem Verschwindenlassen von Leichen aus. John ist auch bereit, seinem Sohn zu helfen, der Zeitpunkt könnte aber kaum unglücklicher sein. Denn seit wenigen Tagen weiß er, dass er an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit leidet, die sein Gedächtnis bereits jetzt massiv beeinflusst, immer wieder zu spontanen Verwirrtheitszuständen führt und ihn innerhalb der nächsten Wochen in einen kompletten Pflegefall verwandeln wird. Deshalb hat er schon seinen letzten Auftrag verpatzt und plant schon sein Vermächtnis, denn die Mordkommission wird eher früher als später vor seiner Tür stehen. Die Zeit rennt somit und John kann sich und seiner Wahrnehmung immer weniger vertrauen.

Nachdem seine Karriere Anfang des neues Jahrtausend gehörig ins Stocken geriet, hat sich Michael Keaton spätestens mit seinem Beinah-Oscar für Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) wieder eindrucksvoll zurückgemeldet und seitdem auch immer wieder als ernstzunehmenden Charakterdarsteller präsentiert. A Killer’s Memory ist 15 Jahre nach The Merry Gentleman erst seine zweite Regiearbeit, die Hauptrolle des Killers auf Abschiedstournee übernimmt er dabei natürlich selbst. Der Originaltitel Know Goes Away ist daher wesentlich schöner und zutreffender als der „eingedeutschte“ A Killer’s Memory (was soll so was?), da seine Figur Knox immer mal wieder betont, dass er bald verschwinden würde. Damit meint er aber nicht unterzutauchen, was seine Gesprächspartner aufgrund seines ihnen bekannten Lebenswandels natürlich annehmen, sondern sein Geist wird sich alsbald verabschieden. Bis dahin versucht er schnell seine Angelegenheiten - und die seines in die Bredouille geratenen Sohnes - zu regeln und dieses Dilemma ist besonders in den eher still gehaltenen Momenten tatsächlich sehr berührend. Die emotionalen Situationen werden dabei nicht zum ganz großen Crescendo aufgeblasen, sondern definieren sich eher durch kleine Gesten, Blicke oder den melancholischen Augenblick, was die stärksten Szenen des Films ausmachen.

 Auf der zwischenmenschlichen Ebene kann Michael Keaton’s zweite Regiearbeit immer wieder kleine Highlights setzen und ist vom Grundgedanken ein wirklich feiner Film, der seine Prämisse aber auf der einen Seite nicht konsequent genug ausspielt und dessen Plot zwar von der Intention gefällt, sich aber in der Durchführung als zu konstruiert herausstellt. Die Erkrankung ist der Aufhänger und die Triebfeder der Geschichte, wird in ihren Auswirkungen aber zu wenig genutzt. Leichte Gedächtnislücken und Verwirrungszustände sorgen ab und an für Irritationen, wirken sich aber selten (eigentlich nur gleich zu Beginn) bis nie wirklich entscheidend auf das Handeln von Knox aus. Wenn man mal bedenkt, womit der Mann sein Geld verdient und was er auch im weiteren Verlauf für komplizierte Situationen zu meistern hat, fällt die reale Beeinträchtigung eigentlich viel geringer aus als vermutet. Dadurch wirkt es zwar nicht reißerisch, ist trotzdem eine vergebene Chance. Etwas mehr hätte man damit schon gerne machen dürfen, wenn nicht sogar müssen.

Dementsprechend wirkt es leider auch nicht so glaubwürdig, mit welcher Raffinesse und detailversessenen Präzision Knox seinen letzten, ganz privaten „Job“ dann doch noch über die Bühne bringt. Das wäre selbst für einen gesunden Menschen schon ein ausgeklügelter Husarenritt und für jemanden in seinem Zustand wirkt das way too much. Dementsprechend wirken auch alle seine in die Irre geführten Gegen- und Mitspieler teilweise unbeholfen. Besonders die eigentlich bemüht als emanzipiert und smart aufgebaute Ermittlerin (Suzy Nakamura, Luck) erscheint  dadurch rückwirkend doch wieder sehr naiv und zu sehr übertölpelt. Das ist schade, dennoch ist A Killer’s Memory ein Film, der das Ansehen durchaus rechtfertigt. Er reizt seine Mittel nicht geschickt genug aus und über die Logik muss man schon wohlwollend hinwegsehen, der dahinterstehende Gedanke birgt dennoch seine gelungenen Momente und besonders Michael Keaton müht sich redlich. Wird bei uns ja direkt auf Amazon Prime erscheinen und in Anbetracht der üblichen Streaming-Premieren ist das hier schon einer der klar besseren Titel.

Fazit

Schön gespielt und in den entscheidenden Momenten feinfühlig geschrieben wie inszeniert, inhaltlich aber mit den ein oder anderen Defiziten, inklusive eines zu waghalsig konstruierten Ablaufes. Am Ende des Tages aber immer noch durchaus sehenswert, da wurde sich eindeutig Mühe gegeben.

Kritik: Jacko Kunze

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