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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Auftragskiller Dekker will aussteigen. Ein letzter, äußerst lukrativer Job soll seinen Ruhestand finanziell absichern. Ein Geschäftsmann heuert ihn für den Mord an seiner untreuen und drogensüchtigen Frau an – und deren Baby. Widerwillig sagt Dekker zu, doch im entscheidenden Moment kommen ihm Zweifel…

Kritik

Forest Whitaker (Rogue One: A Star Wars Story) ist ein ganz hervorragender Darsteller, seit knapp 40 Jahren im Geschäft, er verfügt aber auch über eine sonderbare Gabe: Sein großes Talent oftmals und scheinbar ohne große Not an mittelmäßige bis furchtbare Filme zu vergeuden. Nicht etwa im Karriereloch des DTV-Dschungels wie diverse, abgestürzte Ex-Superstars, die keine andere Wahl mehr haben. Sie durchziehen sein gesamtes Schaffen immer wieder, was schlicht auf eine unglückliche Rollenauswahl zurück zu führen scheint. Ein negatives Paradebeispiel dafür ist Keiner kommt hier lebend raus aus dem Jahr 1991, basierend auf dem Theaterstück von Kenneth Pressman, der auch das Script selbst adaptierte. Das wirft zwei Fragen auf: Ist die Verfilmung somit inhaltlich nah an der Vorlage (sollte man annehmen)? Und wenn ja: Wie konnte man auf die Idee kommen, dass daraus ein erfolgreicher Film werden könnte? Ernsthaft, es ist und bleibt ein Rätsel.

Rein theoretisch klingt das ganz interessant und die Rolle auf dem Papier auch wie geschaffen für den melancholisch angehauchten Grizzly-Teddy Forest Whitaker. Die alte Geschichte vom Auftragsmörder in der Schaffens- und Gewissenskrise, der die Bleipuste endlich an den Nagel hängen will. Der berühmte, letzte Job soll es richten. Genug Bares einbringen, um die heiß ersehnte Eigentumswohnung endgültig zu finanzieren und dem blutigen Business ein für allemal Adieu zu sagen. Dass er dafür diesmal nicht nur eine Frau, sondern gleich noch ihr Baby umlegen soll stößt dem sonst um klare, nüchtern-professionelle Distanz bemühten Killer zwar bitter auf, die Bezahlung stimmt dafür über Gebühr. Als er in die Wohnung des Zielobjekts (Sherilyn Fenn, Twin Peaks) eindringt und eigentlich nur noch abdrücken muss, beschleichen ihn auf einmal wirklich echte Zweifel. Warum? Nun, menschlich ist das natürlich irgendwie nachvollziehbar, alles andere in dem Film eher weniger. Zumindest auf die Art und Weise, wie es einem hier präsentiert wird.

Normalerweise ist wenigstens Forest Whitaker eine sichere Bank und mit Sicherheit auch das Beste in diesem umständlichen Durcheinander, aber lebt eigentlich auch nur von seiner formidablen Leinwandpräsenz. Darstellerisch kann er keine echten Glanzpunkte setzen, aber wie auch? Als Killer mit großem Herz und schlechten Augen taumelt er haltlos durch eine wüst und unglaubwürdig zusammengewürfelte Geschichte, die einerseits altbekannte Motive neu aufwärmt, andererseits aber keines davon innerhalb des eigenen Kontexts schlüssig verkauft. Seine Bühnenherkunft nicht verleugnend tauchen immer wieder neue Nebenfiguren im klassischen Auf- und Abgang-Stil in die Szenerie ein, um dann meistens auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden, nur um am Ende irgendeine schnell eigeschobene Relevanz angedichtet zu bekommen, die eigentlich null und nichtig ist. Da haben dann auch bekannte Gesichter wie Sharon Stone (Basic Instinct) oder James Belushi (Red Heat) ihre 5 bis 10 Minuten, auf die sich auch gut und gerne verzichten ließe. Der Plot versteht überhaupt nichts mit seinen Figuren anzufangen und selbst die Kerngeschichte um Whitaker & Fenn ist lumpig beschrieben und stellenweise lächerlich inszeniert. Keine Handlung ist schlüssig, keine Charakterentwicklung plausibel, dazu völlig befreit von Spannung und Überraschung. Besonders kurios ist ausgerechnet das wohl als packend-beengende und psychologisch fesselnd angelegte Szenario in der Wohnung, bei dem Sherilyn Fenn einen darstellerischen Offenbarungseid leistet und ein desorientierter Forest sich einfach nur noch von dem blanken Unfug treiben lässt. Wenigstens ist Kuchen im Haus, immerhin.

Fazit

Viele bekannte und talentierte Darsteller in einem schlampig inszenierten und mit einem äußerst seltsamen Skript (welches auch noch vom Autor der Bühnenvorlage selbst verbrochen wurde) gestraften Film, über den sich kein einzig wirklich positives Wort verlieren lässt. Gerade weil Geschichte und Cast wenigstens für einen soliden Versuch reichen müssten. Angesichts dessen fast schon ein Debakel.

Kritik: Jacko Kunze

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