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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Yui Yamada und Tomoka Kase könnten kaum unterschiedlicher sein. Während Yui eher schüchtern und zurückhaltend ist und sich um den Schulgarten kümmert, ist Tomoka der Leichtathletik-Star der Schule. Trotzdem verlieben sich die beiden Mädchen ineinander. Was als unschuldige Romanze beginnt, wird schnell zu einer handfesten Beziehung, die beide vor ungeahnte Schwierigkeiten stellt. Wie hält man die Beziehung vor Eltern, Lehrern und Mitschülern geheim? Und wie entscheidet man sich für eine Universität, wenn das bedeutet, dass man sich vielleicht räumlich voneinander trennen muss? Kase-san and Morning Glories behandelt weniger die Kennenlern-Phase als vielmehr die Schwierigkeiten einer beginnenden gleichgeschlechtlichen Beziehung.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Für Freunde des Animes gibt es erfreuliche Neuigkeiten, denn mit Kase-san and Morning Glories präsentiert uns Takuya Sato (Armitage 3) eine Adaption der gleichnamigen Manga-Reihe von Hiromi Takashima, die sich dem Subgenre "Girls Love" zuordnen lässt: Im Kern geht es um Yui (Minami Takahashi, Narogami) und Tomoka (Ayane Sakura, Weathering With You),  die in der Schule einem grundsätzlich verschiedenem Lebensstil fristen. Während erstere deutlich introvertierter erscheint und ihre große Leidenschaft darin findet, sich um den Schulgarten zu kümmern, ist Tomoka eine extrovertierte Sportskanone. Aus einem zaghaften Aufeinandertreffen entsteht eine ernste Romanze, an der beide Charaktere wachsen, während sie die Freuden und Schmerzen einer Jugendromanze erleben.  Diesem Wechselbad der Gefühle ist dieser kurze Film gewidmet.

Dabei behandelt er die homosexuelle Liebesbeziehung als die Normalität, die sie ist, und legt großen Wert darauf zu zeigen, dass kein wirklicher Unterschied zu einer heterosexuellen Beziehung besteht - was ja nicht unbedingt jedem Genre-Vertreter gelingt. Demnach geht es hier weniger um anfängliche sexuelle Unsicherheiten, sondern viel mehr um Probleme, die sich im Beziehungsalltag einstellen, Sorgen um die Anerkennung der Beziehung von Außen, um Zukunftsperspektiven, die mit der Liebe kollidieren könnten. Kase-san and Morning Glories ist damit eine Coming-of-Age-Romanze, die der Beziehung selbst den größten Raum eröffnet und sich nicht allzu sehr um Hintergründe oder mögliche Subplots schert. Sich dieser Reduziertheit stets bewusst, versteht es der Film auf seine ebenfalls sehr komprimierten 58 Minuten einen empathischen Blick auf die Umstände der Beziehung zu werfen, ohne dabei vor sanftmütiger Melancholie zurückzuschrecken.

Die kurze Laufzeit steht dem Film dabei gut, versucht die Handlung nicht unnötig aufzublähen, sondern pointiert - ohne beschneiden zu wollen - vorzutragen. Einen sich aufbauenden Spannungsbogen kann man demnach keinesfalls erwarten, das Werk strahlt in seiner Gesamtästhetik eine besondere Ruhe aus, die ungewohnt fordernd wirken kann - gerade weil es sich um eine ganz normale Romanze handelt, die so jedem geschehen könnte. Das fällt bisweilen plakativ, jedoch nie plump aus: Zwar erweist sich der Film mit seiner überzeichneten Emotionalität, seinen teils kitschigen Bildern und seiner inhaltlichen Reduziertheit als schnell vergessen, allerdings findet er in eben dieser Plakativität seine größte Stärke. Die Themen und Alltagsprobleme, die von leichtfertig abzutuenden Peinlichkeiten bishin zu schwerwiegenden Entscheidungen reichen, bieten eine breite Identifikationsfläche, so dass sich wohl eine große Allgemeinheit - gegenwärtig oder rückblickend - in vielen Momenten wiederfinden sollte. 

Fazit

"Kase-san and Morning Glories" ist eine pointierte und intensive Coming-of-Age-Romanze, dessen Reduziertheit ihn zwar eher zu einer schnell vergessenen Erfahrung werden lässt, aber ebenso essenzieller Teil des Programms ist: Erst dadurch bietet er eine ungemein breite Identifikationsfläche, die inkludierend wirkt und keine Scheu vor der Normalität in sich trägt.    

Kritik: Maximilian Knade

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