Inhalt
Parkmanagerin Fiona hat die Aufgabe, sich um einige ehemalige Freunde zu kümmern, die eine exklusive private Vorschau auf Halloween in Liseberg gewonnen haben – eine ganze Nacht, ganz allein im leeren Park. Doch bald wird aus Zuckerwatte, tollen Fahrgeschäften und viel Lachen etwas ganz anderes, als ihnen klar wird, dass sie nicht allein im Park sind. Und die Nacht der Träume wird schnell zum wahren Albtraum.
Kritik
Gerade zur Spooky Season erscheint ein Film wie Halloween Park wie ein willkommenes Geschenk. Der Titel verspricht, sich die Halloween-Ästhetik zu eigen zu machen und ein kleines Fest zum Zelebrieren des gruseligsten aller Feiertage zu bereiten. Man merkt dem Werk schnell an, dass es das Herz am rechten Fleck hat. Alleine schon daran, dass es spürbar in die Klischees und Konventionen des eigenen Subgenres verliebt ist und bereit ist, diesem durch das Motiv eines gruseligen Rummels einen eventhaften Rahmen zu geben. Halloween Park hat dabei viele nette Einfälle. Zu diesen zählen eine Rolltreppen-Verfolgungsjagd, ein cleveres Final-Girl und das Timing eines Schreis, durch den man erfährt, dass bestimmte Personen den Park doch noch nicht verlassen haben.
Spannung will dabei kaum aufkommen. Das liegt zum einen am vorhersehbaren Drehbuch (samt merkwürdigem Twist) und der dünnen Hintergrundgeschichte. Auch die Charaktere bleiben Abziehbilder, entwickeln kaum eigene Konturen und sind wenige Minuten nach dem Abspann wieder vergessen. Darüber hinaus mangelt es an einem interessanten Killer: Das Motiv, das Maskendesign und die ganze Art, sich zu präsentieren, wirken altbekannt und stereotypisch. Hier kann kein Alleinstellungsmerkmal gewonnen werden, stattdessen fühlt man sich an ähnliche und effektivere Werke erinnert. So hat man nach dem Film Lust, sich nochmal You´re Next oder The Strangers anzusehen.
Vor allem fehlt es dem Killer an Präsenz. Ein bis zwei Momente wirken erstaunlich sadistisch, passen jedoch nicht zu seiner sonst eher zaghaften Inszenierung. In den meisten Fällen scheint er eher Konfliktsituationen heraufzubeschwören, die uns Zuschauende jedoch nicht erreichen können, weil wir keinen Bezug zu den Figuren entwickelt haben. Filme wie The Blair Witch Project haben gezeigt, dass das Soziale der wahre Horror sein kann. Bei Halloween Park hat man das Gefühl, dass das Soziale versehentlich in den Vordergrund rückt, weil der Killer so blass bleibt und einem die sozialen Konflikte redundant und langatmig vorkommen, obwohl sie nicht zu viel Screentime einnehmen.
Halloween Park weiß, dass er ein Event-Film ist. Er verlässt sich ganz auf sein Setting. Dieses ist jedoch meistens nur Hallowen oder Park und zu selten beides auf einmal. Zwar gelingt es Regisseur Simon Sandouist (Possession) wunderbar, mit Licht zu spielen, immer wieder neue Blickwinkel auf Gebäude zu finden und Kamerafahrten zu entwickeln, die z.B. eine einfache Achterbahnfahrt mit dem Grauen verbinden. Insgesamt kann jedoch auch der Park nur eine begrenzte Ausstrahlung entwickeln, weil er in seinen Stimmungen wechselhaft erscheint. Stellenweise trifft er die klassische Halloween-Ästhetik, dann hat er wieder Haunted House-Elemente, dann wirkt wie ein einfacher Rummel und stellenweise einfach wie ein verlassener Hinterhof.
Das ließe sich zusammenhalten, würden wir den Park richtig kennenlernen. Genauso schnell wie uns Halloween Park in seine Handlung hineinwirft und deren Hintergrundgeschichte eher alibimäßig in Rückblenden herunterrattert, führt er uns allerdings auch ins Setting ein. Das hat einen Vorteil: Langweilig wird einem nie, das Pacing macht Spaß. Man wird so schnell durch den Film gezogen, dass einem fast egal ist, wie dünn und inkohärent vieles ist. Der stellenweise fast Abenteuerfilm-artige Score leistet dazu sein Übriges. Dennoch kann er über die fehlende Präsenz seiner zentralen Motive nicht hinwegtäuschen und hinterlässt einen blassen Eindruck.
Fazit
"Halloween Park" hat viele nette Einfälle, wird nie langweilig und bringt immer wieder vorzeigbare Bilder hervor. Insgesamt bleibt das Werk jedoch zu blass: Weder die Handlung, noch die Charaktere wollen überzeugen. Und tragischerweise können auch der Killer und das Setting keine wirkliche Ausstrahlung entwickeln.